Rotor Q-Rings im Praxistest – Die ovalen Kettenblätter [Updates + Bilder + Videos]

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Die ovalen Kettenblätter von Rotor mit dem schönen Namen Q-Rings versprechen einen runderen Tritt und mehr Power auf der Pedale. Was ist dran und wirkt das auch bei Freizeitsportlern? Wir haben die Rotor Q-Rings in der Praxis getestet.

Rotor Q-Rings im Test – Ovale Kettenblätter für mehr Leistung

Das Profilager der Grandtours nutzt die ovalen Kettenblätter von Rotor schon einige Jahre, insoweit die Sponsoren da nicht andere Komponenten vorschreiben. Auch manche Semi-Profis und aktive Radsportler haben die Q-Rings bereits. Doch was bringt diese HighTech für Freizeitsportler mit relativ durchschnittlichem Output?

Rotor QRings - noch in Verpackung (aber nicht mehr lange ;) )
Rotor QRings – noch in Verpackung (aber nicht mehr lange 😉 )

Die regelmäßigen Leser der Seite wissen ja bereits, dass wir gerne mit guten und sinnvollen Produkten für das Fahrrad oder Training partnern und so ist auch der Vertrieb von Produkten der spanischen Sportmarke Rotor BikeComponents in Deutschland seit einiger Zeit hier unser virtueller Trainingsbegleiter.

Nach einer gestrigen 1000km-Bahnfahrt und einem Business-Meeting in Braunschweig, haben wir uns diese Teile mitgebracht. Grund für uns, gleich mal die Q-Rings zu montieren und den Selbsttest auf unseren Trainingsrunden zu machen.

Wir wollen herausfinden, wie gut diese ovalen Kettenblätter von Rotor wirklich sind und ob sie besonders bei Freizeitsportlern, Commutern oder Semi-Radrennfahrern wirklich die Trainings- und Wettkampfergebnisse verbessern können.

Ovale Kettenblätter?
Viele Radkollegen und Zuschauer sind skeptisch und verwundert, wenn sie die „Eierei“ an der Kurbel erkennen. „Funktioniert das?“, „Muss das so?“, „Geht das überhaupt mit der Schaltung?“
Einige erinnern sich, dass es das doch irgendwie schon mal gab. Richtig!

Mit den BioPace, welche wir auch lange nutzten, gab es in den 80er und 90er Jahren schon einmal einen Versuch, die Tretleistung durch Optimierung der Kettenblätter zu verbessern. Was sich bei Shimano nicht durchsetzte, wurde von Rotor aufgegriffen und nochmal gründlich durchdacht. Herausgekommen sind ebenfalls ovale Kettenblätter, die allerdings genau andersherum oval auf dem Kurbelarm sitzen. Wobei genau genommen die BioPace und auch die aktuellen O’symetric-Scheiben aus den USA eben asymetrisch sind und nicht oval. Die ovalen Kettenblätter von Rotor sollen nun den Totpunkt bei jeder Kurbelumdrehung minimieren. Sie versprechen gleichzeitig einen höheren Leistungsoutput, geringere Laktatwerte und damit weniger Ermüdung und einen runderen Tritt. Zusätzlich gibt es noch eine Optimierungsmöglichkeit des Outputs durch die OCP-Einstellungen (Optimum Chainring Position), bei der das Kettenblatt um ein paar Grad verstellt werden kann. Soviel zur Technik. Wie funktioniert’s nun wirklich?


Hinweis:  Dieser Artikel ist ein umfangreicher Langzeittest. Hier sind Sprungmarken zu einzelnen Themen innerhalb dieses Artikels.


Wir haben die Rotor QRings auf unser Rose RedBull geschraubt. Hier nun der Praxistest.

Rotor QRings – Montage und Einstellungen

Die Montage der Rotor QRings ist recht einfach und auf zwei Wegen zu bewerkstelligen.

Der Ideale Weg (Variante 1) ist es, die Kurbelarme komplett abzunehmen. Dabei kann man bei Bedarf gleich mal einen Blick auf das Lager werfen, es bei Bedarf ersetzen und alles mal gründlich durchreinigen und ggf. nachfetten. Bei demontierten Kurbeln lassen sich die Schrauben der Kettenblätter besser entfernen und die neuen Blätter viel besser montieren und einstellen. Besonders gilt das für das kleinere Kettenblatt.
Variante 2 ist für die faulen Leute mit Interesse an etwas Fummelei. Hierbei verbleibt die Kurbel am Lager und die Schrauben der Kettenblätter werden direkt am Kettenblatt gelöst. Die Kettenblätter werden dann über den Pedalarm nebst Pedale gefädelt. Gegebenenfalls ist das ziemlich fricklig, da man hier andauernd herumdrehen muss und besonders das innere Blatt nur schwerlich über den Kurbelarm zu bekommen ist. Variante 1 ist hier deutlich zu bevorzugen. Das ist alles in allem aber recht einfach zu bewerkstelligen.

Manche Dinge müssen eben einfach gleich gemacht werden, und so kann man auch nach einer 1000km-Zugfahrt noch am Abend am Rad herumschrauben. Und so sieht das dann aus.

[Wir bauen die nochmal ab und wieder ran, um Euch in den nächsten Tagen auch noch ein passendes Video liefern können. ]

Rotor QRings auf Shimano Sora Spider - netter Nebeneffekt: weniger Gewicht
Rotor QRings auf Shimano Sora Spider – netter Nebeneffekt: weniger Gewicht

Problematisch wird es bei der Einstellung der Schaltung. Ein ovales Kettenblatt geht eben nicht so nahtlos am vorderen Umwerfer vorbei, wie das runde Pendant. Der Umwerfer muss deutlich höher gesetzt werden, damit das äußere ovale Kettenblatt noch unter den Umwerfer passt. Bei unserer Sora-Schaltung ging das nicht ganz so einfach, da die Verstellmöglichkeit nach oben am Anlötsockel des Rahmens 2 mm zu wenig hergab.
Lösungsmöglichkeiten? Auch hier gibt es zwei Möglichkeiten. 1. den Anlötsockel mit einer Rundfeile etwas ausfeilen oder 2. die Schaltung etwas nach außen umstellen, so dass das Blatt innerhalb des Umwerfers läuft. Wir haben am Anlötsockel herumgefeilt. Das dauerte auch nur wenige Minuten und schon waren die fehlenden 2mm verfügbar. Hinweis: Dem ordentlichen und perfektem Kettenlauf ist besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Bei Bedarf oder Notwendigkeit, lasst die Einstellung des Umwerfers vom Fachhändler des Vertrauens durchführen. Gegebenenfalls sollte das Schaltseil gleich mit erneuert werden. Da es sowieso gelöst werden muss, bietet sich ein Austausch auch hier gleich an.

Achtet bitte unbedingt auf schleiffreien Lauf der Kette. Besonders bei Schaltungsstellung vorne klein/ hinten klein, damit die Kette nicht am großen QRing schabt.

Was man noch machen könnte wenn es nicht ordentlich passen will? Man könnte noch den Stabilisierungssteg des Umwerfers entfernen. Das geht bei einigen Modellen, aber ist definitiv nicht die Lösung. Wohl dem, der einen Umwerfer mit Schelle hat. Da geht das absolut problemlos. Weitere Montagehinweise im weiteren Verlauf dieses Artikels.

Vorher die Sora-Kurbel und danach der Sora-Spider mit den Rotor Q-Rings. Da die Sora-Gruppe als Einsteigergruppe eher im unteren Preissegment angesiedelt ist, besitzt sie im Original Kettenblätter aus Stahl, welches die Kurbel gleich mal auf ca. 870g bringt. Wie wir wissen, ist die Gewichtsersparnis bei rotierenden Massen wichtig und so kommt sie jetzt durch die hochwertigen Zahnscheiben der Rotor Q-Rings aus Aluminium auch spürbar im Gewicht herunter. Wer die Q-Rings auf 105er oder noch höherwertigen Gruppen montiert, wird den Effekt allerdings wohl eher weniger haben. Hier unser Gewichtsvergleich Sora/ Q-Rings für die Zahnkränze.

Das sieht jetzt schon ziemlich edel aus. Die schwarzen Blätter der Q-Rings passen auch farblich hervorragend zum schwarzen Unterrohr des RedBull-Bikes.

Wie fahren sich die Rotor Q-Rings nun in der Praxis?

Hinweis:
Dieser Test stellt überwiegend das persönliche Empfinden und Vergleiche zu persönlichen Durchschnittsfahrdaten dar und ist keineswegs wissenschaftlich fundiert. Er ist auch keine Referenz für andere Radsportler, da sich Gesundheits-, Trainings-, Fitness- und Radzustand deutlich abheben können und somit dort auch andere Werte erzielt werden können.

Der ausführliche Praxistest und ein Fahrbericht der Q-Ring Kettenblätter im 2. Teil dieses Artikels.

Es interessiert uns hier natürlich, ob man damit

  • a) mehr Kraft auf die Pedale bekommt
  • b) etwas konstanter / schneller fahren kann
  • c) die Herzfrequenz mindert
  • d) eventuell auch schneller und gleichzeitig konstanter unterwegs ist und letzlich
  • e) Ermüdungserscheinungen wirklich mindern kann
  • f) wie sich das bei unterschiedlichen Fahrern (42/Freizeitsportler/Raucher und 17 / Nichtraucher/Aktivsportler) auswirkt.

Ganz nebenbei werden wir die Referenzfahrten auch nochmal mit einem älteren Rennrad mit der Shimano BioPace vergleichen und – als Schmankerl – die Schätzwerte des Edge520 durch nagelneue Vectorpedalen von Garmin ersetzen.

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