[section_title title=Technische Ausstattung]
Die technische Ausstattung
Was ist bei einem Rad für 263,-€ dran und was taugt es?
Viel dran ist ersteinmal nicht. Das suggeriert auch der Aufkleber am Sattelrohr. Nicht für den Straßenverkehr zugelassen. Hier sind ein paar Upgrades fällig, die wir im nächsten Teil behandeln.
Aber schauen wir uns die verbauten Teile an.
Der Rahmen ist aus Aluminium und die Gabel aus Stahl. Der Lenker und der vorbau wieder aus Aluminium. Die Laufräder auch und die Speichen wieder aus Stahl. Soweit ist das alles wertig und auch sauber verarbeitet. Die Räder laufen sauber in den Lagern und haben nur einen ganz kleinen Schlag. Die Schweißnähte des Rahmens sind sichtbar und nicht auspoliert. Der Lack ist einwandfrei und das Layouting der Dekore angenehm chic. Das bringt eine Wertigkeit rüber, die ggf. auch Menschen mit einem „Mein-und-Dein-Problem“ anlocken könnte.
Die Schalt-Bremshebelkombination ist schon älteren Ursprungs und die Strategie setzt sich auch hinten und vorne am Umwerfer fort. Geschaltet wird mit einer Tourney TX an einer 7-Gang-Kassette.
Bei dem Preis des Rades dürfte klar sein, dass diese Technik nicht mehr so taufrisch ist. Allerdings bekommt man hier eine neue ältere Schaltung, die erstmal auch funktioniert und macht was sie soll. Das Alter ist hier unerheblich. Zwei unterschiedliche Testfahrer bestätigten aber die langen Schaltzeiten. Sie schaltet hörbar und mit etwas Verzögerung. Wie gesagt, irgendwo muss der Preis ja auch herkommen. Wartungsarbeiten in Form von Nachjustierung können sich aber schnell und regelmäßig zeigen.
Gebremst wird mit Alhonga-Bremsen vorne und hinten. Auch das funktioniert soweit ganz gut, doch bei langsamer Fahrt zeigte schon die Vorderbremse, dass etwas Nachstellarbeiten notwendig sind. Zudem meinte sie den Bremsvorgang mit Geräuschen zu untermauern. So quasi als Funktionskontrolle.
Diese Art Bremsen haben leider die Eigenschaft, dass die Rückholfedern oft nicht länger als eine Saison halten. Hier sind, wie bei der Schaltung auch, Nacharbeiten in Form von Wartung und Nachjustierung unter Umständen wahrscheinlich. Auch hier spielt eben der Preis die Musik. Es funktioniert, muss sich aber auch hier auf Dauer in der täglichen Nutzung erst beweisen.
Die Reifen hatten wir ja bereits im vorangegangenen Teil erwähnt. Kenda Cosmos in 28mm Breite sind hier verbaut, die dem Rad sportlichen chic verleihen aber leider nicht so gut fahren. Wobei das auch nur persönliches Empfinden aus der Erfahrung mit vielen unterschiedlichen Bereifungen ist. Andere mögen das (gerne auch) anders sehen. Erfreulich für das Auge, ist hier die stimmige Montage des Reifenlogos. Die montierten Schläuche mit SV-Ventil überraschten etwas. Wir hatten normale Schrader Autoventile erwartet.
Positiv sei erwähnt, dass man 2 Flaschenhalter montieren kann. Ebenso ist genug Platz um auch in der kommenden kalten Jahreszeit bei den Reifen ein Upgrade z.B. in Richtung profilierter Crossdecken mit 33er oder 37er Breite hinbekommt. Platz ist vorne und hinten genug da.
Noch ein Wort zum Sattel. Das Gestühl ist von Vader und passt sich optisch sehr gut in das Gesamtbild ein. Er ist für den Stadtverkehr ausreichend gut gepolstert. Auf der längeren Teststrecke war er auch noch angenehm, wobei ich sagen würde: Mehr als 50km am Stück auf dem Sattel muss jetzt auch nicht sein.
Auch hier sind vielleicht Upgrades angeraten. Mit der Pflicht und der Kür befassen wir uns im nächsten Teil des Artikels.