[section_title title=#3 Rotor QRings Test – Einzeldaten ]
Hier jetzt die Einzeldaten. Zuerst die Fahrt vom 01.03. ohne Q-Rings.
Und jetzt die Strecke mit den Rotor Q-Rings im Test:
Hinweis: Noch mehr Vergleiche für die Q-Rings von Rotor, z. Bsp. mit BioPace oder beim Bergtraining gibt es im 4. Teil dieses Artikels.
Der Watt-Output wurde uns ja über den Strava-Screenshot als bereits höher dargestellt. Auch, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit höher war, ist ersichtlich gewesen. Jetzt wissen wir aber, woher es kommt:
Eindeutig durch die geringere Trittfrequenz, die durch dickere Gänge verursacht wurde und gleichzeitig zu einer Erhöhung der Herzfrequenz führte. Letzteres merkte ich bereits auf der Strecke. Während mein Garmin mit dem Herzfrequenz-Schwellenwert von 167 bpm mit normalen Kettenblättern nur 2 bis 3 mal auf dieser Strecke um vorsichtigeres Training bittet, meldete er sich mit den Rotor Q-Rings fast permanent. Auch wenn die Herzfrequenz mit den Rotor Q-Rings konstanter erscheint, war diese doch höher, statt niedriger.
Der Grund ist hier aber eher psychologischer Natur. Man hat etwas neues, was einen schneller machen soll an das Rad geschraubt. Also tritt man offensichtlich auch stärker oder schneller. Das lässt vermuten, dass nach einer gewissen Einfahrzeit hier die HF auch wieder absinkt und das gleich erheblich unter den Wert der ersten Testfahrt. Den gleichen Effekt dürfte man auch bei einem neuen Laufradsatz, Frameset oder einer neuen Schaltungsgruppe beobachten dürfen.
Wir machen ja hier einen Langzeittest unter verschiedenen Bedingungen und dokumentieren das. Da ist noch viel Luft nach oben.
Die Trittfrequenz ist nach der 1.Testfahrt mit den Q-Rings eindeutig auch nicht konstanter. Zu viele Pikes. Daran muss man bei späteren Fahrten nochmal arbeiten. Sie ist aber geringer als bei den runden Blättern. Dies kommt davon, dass ich die Strecke mit dickeren Gängen gefahren bin, da es nach der anfänglichen Eingewöhnung leichter erschien.
Auch das sollte erstmal nicht verwundern. Die Q-Rings haben für’s Erste „nur“ schneller gemacht. Wenn man sich an die ovalen Kettenblätter richtig gewöhnt hat, dürfte sich hier die Herz- und Trittfrequenz bei gleichbleibender Geschwindigkeit und Kraft-Output weiter deutlich reduzieren lassen.
Konstanter hingegen ist die Durchschnittsgeschwindigkeit bei Verwendung der QRings. Insbesondere im 2. Teil der Strecke waren kaum Schwankungen drin, bis auf Ampeln und Kreuzungen.
Ein kleines Vorab-Fazit und noch längst nicht die endgültige Meinung:
Während man sich relativ schnell an die ovalen Kettenblätter gewöhnen kann, muss man ersteinmal in den ersten Tagen den psychologischen „Ich-hab-jetzt-was-Besseres-Effekt“ aus dem Kopf bekommen und konsequent an den Punkten Trittfrequenz und Herzfrequenz arbeiten. Man denkt unbewusst oft daran, dass man etwas neues am Rad hat und will den Effekt auch ausschöpfen.
Nach ein paar Strecken wird sich ggf. auch der Effekt der höheren Geschwindigkeit wieder etwas relativieren, doch es besteht die Chance, dass dann mit dem Absinken der Herzfrequenz und der Stabilisierung der Trittfrequenz vielleicht auch noch bessere Werte erreicht werden könnten. Der Hersteller sagt, dass die Eingewöhnung dabei „bis zu 10 Stunden“ dauern kann oder getestet werden sollte. Wer Erfahrung mit unrunden Blättern a la BioPace hat, hat evtl. Vorteile. Persönlich merkte ich zuletzt das ovale Kettenblatt nach etwa 3km durch ein wärmeres Muskelgefühl im vorderen Oberschenkel, nahe des Knies. Danach war es weg und kam auch nicht wieder. Entspannter nach der Runde? Ja. Allerdings hier nach der 1. Fahrt gesehen, auch nur danach entspannter. Während der Fahrt kam ich deutlich stärker ins Schwitzen, was die angesprochene HF-Problematik und der psychologische Effekt beweist. Nach der Trainingsrunde gab es aber keine schweren Waden oder schweren Beine, was auf die tatsächliche Verminderung der Ermüdungserscheinungen zurückzuführen ist.
Ein weiterer Effekt wurde während der Tour festgestellt. Weniger Schaltvorgänge! Um das zu spezifizieren ging es nach der Runde nochmal durch die Stadt. Hier zufällig auch über Straßen, die kleine „Berge“ drin haben. Also Berge waren das nicht, aber sichtbare größere Steigungen (Autobahnüberführung, etc.) Hier fiel auf, dass diese ebenfalls ohne Schaltvorgang und bei fast gleichbleibender Trittfrequenz gefahren werden konnten. Klingt fast so, als wäre die benutzte OCP3-Einstellung schon fast ideal für eine kleine Bergrunde. Wir werden die QRings auch auf der Rolle auf einer Bergstrecke testen.
Können wir bis hier bereits die Eingangs gestellten Fragen zu den Kettenblättern beantworten
- a) mehr Kraft auf die Pedale bekommt
- b) etwas konstanter / schneller fahren kann
- c) die Herzfrequenz mindert
- d) eventuell auch schneller und gleichzeitig konstanter unterwegs ist und letzlich
- e) Ermüdungserscheinungen wirklich mindern kann
- f) wie sich das bei unterschiedlichen Fahrern (42/Freizeitsportler/Raucher und 17 / Nichtraucher/Aktivsportler) auswirkt.
Im Moment steht bei a) ein klares Ja. Auch e) würde ich bereits mit Ja beantworten. Die anderen Punkte werfen noch Fragen auf und erfordern weitere Fahrten.