Nicht nur das Schloß schützt vor Fahrraddiebstahl. Auch ein eingravierter Code schreckt ab und hilft im Falle des Fahrraddiebstahls beim Auffinden des Besitzers. In Stralsund ist heute von 10 bis 16:00 Uhr am Real-Markt in Andershof die Fahrradcodierung möglich. Wir waren vor Ort.
Fahrradcodierung – mehr Schutz vor Fahrraddieben
Wer sein Fahrrad mehr vor Fahrraddieben schützen will, sollte es codieren lassen. Immer wieder werden Fahrraddiebe ertappt und in deren Kellern, Schuppen oder Garagen ganze Lager an Diebesgut gefunden. Jetzt beginnt für die Puzzlearbeit für die Polizei. Anhand der Rahmennummer wird gesucht, ob das Rad in den Fahndungslisten steht und dem Dieb auch dieser Diebstahl nachgewiesen werden kann. Viele Räder haben aber keine Rahmennummer und da hilft es, das Rad mit einem offiziellem Code zusätzlich abzusichern.
Die sichtbare Anbringung des Codes am Oberrohr oder am Sattelrohr hat aber auch einen ganz anderen Effekt. Es schreckt spontane Diebe ab. Niemand will ein Rad stehlen, welches in Listen registriert ist. Es würde nur noch als Ersatzteilspender taugen. Anhand der Nummer kann das Rad aber auch schneller dem Eigentümer zugeordnet werden, wenn es irgendwo gefunden wird. Beispielsweise, wenn das Rad gestohlen wurde und für einen Kurztripp benutzt wird und dann irgendwo in der Stadt an einem Laternenmast lehnt. Wenn der Diebstahl noch nicht bemerkt wurde, können Polizeibeamte durch den Code aber schnell und einfach herausfinden, wem das Rad eigentlich gehört. Es ist schon vorgekommen, dass Beamte ein herrenloses / frauchenloses Rad gefunden und an der passenden Adresse wieder abgestellt haben.
Der Code enthält nach einer vorgefertigten und bundeseinheitlichen Liste folgende Informationen:
- Stadtkürzel – z.B.: HST
- Gemeinde-Nr. – z.B.: 085
- Straßennummer – z.B.: 0125
- Hausnummer – z.B.: 013
- Initialen des Besitzers – z.B.: OF
- Jahr der Codierung – z.B.: 15
So kann das Rad auch identifiziert werden, wenn es in anderen Städten gefunden wird. Zieht man um, hat man selbst ja noch den Nachweis-Pass für die Codierung. Die Fahrradcodierung wird kostenlos angeboten, doch freut sich der ADFC und die Verkehrswacht als Vereine auch über eine freiwillige Spende (empfohlen 5 bis 10 Euro). Der Codiervorgang dauert nur wenige Minuten. Der Andrang hingegen ist bei jedem Termin immer sehr hoch. Da die Fahrradcodierung in den meisten Fällen immer in Einkaufszentren stattfindet, empfielt es sich, das ganze mit einem Einkauf zu verbinden. Zwischen 40 und 60 Räder schaffen die Beamten oder die Mitarbeiter der Verkehrswacht pro Schicht bei solchen Veranstaltungen. Die Fahrradcodierung dauert nur ca. 6 bis 7 Minuten.
Mit einem Dremel wird der Code in das Oberrohr oder das Sattelrohr gefräst. Ein auffälliger Aufkleber warnt Diebe und schützt gleichzeitig die Gravurstelle vor Rostbefall.
Welchen Vorteil hat eine Fahrradcodierung?
- Der sichtbar angebrachte Code schreckt spontan agierende Diebe ab.
- Der Rahmen wird für einen Wiederverkauf uninteressant.
- Der Rahmen muss für die Eigennutzung erst überlackiert werden.
- Wird der Rahmen gefunden, kann er eindeutig zugeordnet werden.
- Weiterverkauf des Rades ist schwierig, da A&V-Händler auch den Pass sehen wollen.
- Auch privat verkauft sich das Rad ohne Pass nur schlecht und mit Ausreden
Noch bis 16:00 Uhr werden Fahrräder heute in Stralsund am Real,- Markt in Andershof codiert. Der Ausweis und der Kaufbeleg für das Rad muss mitgebracht werden. Annahmeschluß ist (je nach Ansturm) ca. 15.30 Uhr.
Schaut vorbei und sichert Euer Fahrrad vor Fahrraddiebstahl.
Hinweis: Eine Fahrradcodierung dient nur der Abschreckung und der leichteren Zuordnung beim Fund. Wer das Rad unbedingt stehlen will, macht das auch. Spontandiebe werden aber, besonders am Tage, durch den sichtbaren Aufkleber abgeschreckt.
(c) alle Bilder //O.F.