Rollentrainer – Modelle, Technik, Kaufberatung

Wenn die Temperaturen den zweistelligen Bereich kaum noch erreichen, wird auch die Trainingsrunde nicht mehr ganz so angenehm. Zeit, sich etwas anderes zu suchen. Wir haben eine kleine Übersicht zu den handelsüblichen und beliebten Indoortrainern zusammengestellt.

Indoortrainer – Ein Überblick Basisklassen

Indoortraining ist die Alternative für ambitionierte Radler, wenn man das neue Rennrad oder das Fitnessbike nicht über den Winter einmotten möchte. Die Unabhängigkeit von der Wetterlage ist ein großer Trainingsvorteil. Selbst, wenn man nur einfach etwas rollen will und etwas für das eigene Kardiotraining machen will, muss man so nicht zwingend aus dem Haus. Wenn die Temperaturen draußen kaum noch zweistellig werden, macht es in der Wohnung gleich doppelt soviel Spaß.

Zudem bringt so ein Rollentrainer den schwindenden Zeitfaktor für das Training wieder zurück. Während man im Sommer noch um 20:00 Uhr auf eine Runde gehen konnte, ist es im Herbst und Winter schon frühzeitig duster und die Fahrt dann nicht nur unangenehm sondern bisweilen auch gefährlich.

Ein weiteres Argument für die Anschaffung eines Indoor-Trainers ist natürlich auch ein gewisser Spareffekt für winterliches Radzubehör. Lange Radkleidung, wärmere Schuhe, Überschuhe, Underlayer, Radjacke, Regenjacke, Winterreifen, Lichttechnik – all dies kann durchaus kostenintensiver werden, als ein guter Rollentrainer.

Doch welchen Rollentrainer sollte man kaufen? Grundsätzlich unterscheiden sich die üblichen Trainer in drei Gruppen. Hier bieten wir Euch eine grobe Zusammenfassung der Möglichkeiten.

 

Geizkragen-Modelle – Die Billigsten

trainer_transxGanz preiswert gibt es auf verschiedenen Plattformen bereits Rollentrainer ab ca. 40 bis 60 Euro. Nicht selten findet man diese Geräte sogar in den saisonalen Supermarktangeboten oder im Baumarkt. Das klingt ersteinmal erschwinglich und der Preis ist hier der größte Kaufanreiz. Leider meistens nur der.

Der Grund liegt hier schlichtweg im Aufbau des Gerätes. Materialsparend konstruiert sind diese Geräte recht schmal und entsprechend leidet ggf. die Standfestigkeit. Zusätzlich ist bei diesen Geräten fast nie eine Vorderradstütze beigefügt. Damit steht das Fahrrad auch gleich noch schief nach vorne, was die Trainingsrunde von einer Outdoor-Tour noch weiter entfernt.

trainer_mwaveWichtigster Punkt bei diesen Billig-Geräten ist aber, dass es nur ganz selten eine Widerstandsverstellung gibt und falls doch, ist sie hinten direkt an der Rolle angebracht und während der Fahrt nicht änderbar. Somit sind auch Bergstrecken aus der Trainingssoftware kaum realistisch fahrbar. Velodrome-Feeling auf dem Tourmalet-Anstieg.

Fazit: Finger weg! Diese Trainer machen so gar keinen Spaß und taugen bestenfalls für das CoolDown-Gestrampel nach einer langen und heftigen Ausfahrt. Wer einen CoolDowner für RTF-Rennen sucht, kann sich das Gerät durchaus kaufen, doch für ein effektives Wintertraining sind diese doch eher ungeeignet.

 

Solide und Gut – Die Mittelklasse

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Tacx Blue Matic

Mit einem Budget von 90 bis 250 Euro ist man auf der Suche nach einem Rollentrainer für das Indoortraining schon deutlich besser aufgestellt. Hier gibt es die meisten Modelle und die relevanten Hersteller in diesem Bereich heißen natürlich Tacx und Elite. Beide bieten in dieser Preislage schon eine große Angebotsvielfalt.

Der Kaufgrund für diese Geräte liegt natürlich in der Widerstandsverstellung. Mit bis zu 10 Stufen kann man hier sein Training sehr hochwertig verbessern. Preiswertere Geräte in dieser Klasse verfügen meistens über ein vierstufiges Verstellsystem. Die sehr hochwertigen, beispielsweise der Blue Matic von Tacx kommen mit 10 Stufen daher. Diese Widerstandsverstellung ist wichtig, da man so in der Kombination mit einer Trainingssoftware hier deutlich mehr Kraft oder Kondition aufbauen kann. Es ist eben nicht jede Strecke Velodrome.

Schon optisch auffällig ist die bessere Verarbeitung und der sichtbar bessere Stand der Geräte. Ausladendere Füße, Höhenverstellung und ergonomisch geformte Komponenten sorgen für einen sicheren Stand. Auch dies ist sehr wichtig, wenn man sich auf der Rolle im Intervalltraining befindet oder sich schwerere Berge aus der Software sucht. Natürlich verleitet diese Verstellung auch, diese nicht zu benutzen. Doch ein ehrliches Training erfordert eben die Bedienung des Hebels.

Elite Qubo Power
Elite Qubo Power

Die Magnetbremsen sind bei diesen Trainern besser gebaut als bei den sehr preiswerten Exemplaren und oft verfügen diese Trainer auch über eine Fluidbremse. Die Trainer von Elite verfügen über eine Elastomer-Rolle, die den Trainer besonders bei der Anwendung in der Wohnung sehr leise macht. Ebenso kommen die meisten Trainer dieser Art bereits mit Vorderradstütze.

Fazit: Hier findet jeder ambitionierte Radler das richtige Gerät für lange und intensive Trainingseinheiten. Der Kauf lohnt für Anfänger wie auch für RTF-Fahrer und sportlich ambitionierte Radler, die ein Fitnessrad oder das Rennrad in der Wohnung verwenden wollen. In Kombination mit der richtigen Trainingssoftware für Indoorcycling kann man seine Technik über die kalte Jahreszeit erheblich verbessern. Ideal ist es, wenn man sich hier trotzdem mit der ANT+-Technologie mit einem Laptop und einer Software verbindet. Hat man keine ANT+-Geräte am Rad, kann man sich ein Bundle (beisp. bei Ebay) mit TF- und HF-Sensor und ANT+-USB-Dongle zulegen, die sich dann für die genauere Datenauswertung verwenden lässt, zulegen.

HighTech & Luxus – Die Oberklassentrainer

Tacx Neo Smart
Tacx Neo Smart

Wer einen Benz will, muss auch einen Benz bezahlen. Rollentrainer in der Oberklasse kosten ab 350,-€ bis 1200,-€,   bestechen dann aber auch durch absolute Performance, Qualität und diverse Extras, die das Training so richtig angenehm machen. Neueste Technologien bringen eine ganz neue Erfahrung in das Training und selbst als Hobbyradfahrer fährt man hier nicht schlecht. Letztlich motiviert diese hochwertige Technik noch ein ganzes Ende mehr und lockt so noch öfter auf’s Rad.

Basis dieser Geräte ist fast immer die Verbindung mit der ANT+-Technik. Mit einer Trainingssoftware gekoppelt, können sich diese Rollentrainer automatisch an das Streckenprofil einer ausgewählten Strecke anpassen und entsprechend ist man beim Training auch gefordert, die Schaltung zu benutzen. Realistischer geht es derzeitig nicht! Die Verarbeitung und Konstruktion dieser Geräte ist sicht- und spürbar hochwertig. In der Regel sind diese Indoortrainer sehr breit aufgestellt und bieten so auch bei 9%-Climbs eine hervorragende Standfestigkeit, wenn man aus dem Sattel muss.

Ausgepackt. BKOOL Rollentrainer mit Zubehör. Nicht im Bild: ANT+ USB-Dongel
Ausgepackt. BKOOL Rollentrainer mit Zubehör. Nicht im Bild: ANT+ USB-Dongel

Die Geräusch- und Wärmeentwicklung ist deutlich geringer als bei anderen Geräten und so sind diese Trainer auch in der Wohnung so verwendbar, dass der Nachbar nicht zwangsläufig mitbekommt, was man hinter der Wand eigentlich macht. Ein umfangreiches Zubehörpaket, von Unterlage, Vorderradstütze, Schweißfänger oder zusätzliche Gerätehalterungen runden das Angebot bei diesen Trainern meistens hervorragend ab.

Fazit: Wir leben in einer schnellwachsenden Technologiewelt. Warum nicht mitmachen und die gegebenen Technologien für das eigene Training nutzen? Sicher ist der Preis vieler Geräte für Hobbyfahrer und Semiprofis nicht immer so ganz im Budget, doch mit diesen Technologien kann man das Optimum aus dem Training herausholen. Zudem gibt es beim Kauf solcher Geräte fast immer Premiumoptionen inklusive, die man sonst bei den anderen Rollentrainern hinzurechnen müsste. Rechnet man aber richtig und nimmt eine Mitgliedschaft in einer Muckibude als Grundlage und die integrierte Premiummitgliedschaft bei einer Online-Trainingsplattform, relativiert sich der Preis recht schnell. Wer kann, sollte hier zugreifen und langfristig in einen TOP-Rollentrainer investieren.

Was ist Dein Favorit für das Wintertraining?

 

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