Mechanisches Doping – Teil 2 – Räder

Baaam! Ein Motor auf der Kurbelachse? Das ist ja sowas von 2015! Gleich noch einen Paukenschlag bringt die Sportpresse beim Thema mechanisches Doping und es scheint, als wäre das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht. Möglichkeiten gibt es offensichtlich viele. Wir zeigen Teil 2.

Elektromagnetische Laufräder !!!

Radsport-Doping mechanisch – Teil 2

Während die Tränen von Femke van den Driesche – wir berichteten über ihr Tech-Doping kürzlich hier – wohl langsam abgetrocknet sind, gibt es schon wieder neues in dieser Branche. So ganz neu und taufrisch ist das eigentlich aber auch nicht. Schon seit 2010 gibt es Gerüchte, dass es mechanisches Doping gibt. Selbst an die UCI wurden mehrfach mögliche Systeme herangetragen.

Die italienische Sportzeitung „Gazzetta dello Sport“ brachte eine Grafik eines möglichen (vielleicht schon konstruierten) Rades, welches ebenfalls in den Bereich Tech-Doping fällt.

Gazzetta’s electromagnetisches Rad als Diagramm
Gazzetta’s electromagnetisches Rad als Diagramm

Das ganze soll auf Basis des Elektromagnetismus funktionieren. Also im Prinzip wie bei Magnetschwebebahnen, grob gesagt. Ich bin auch kein Physiker, um das jetzt genauer erklären zu können, doch laut Grafik sollen die Räder ca. 20-60 Watt bringen. Also Max-Leistung die Hälfte meiner Flachlandtour-Leistung bei 27km/h und ca. 90u/m. Ok. Haben will! Aber nein. Das geht wohl doch nicht. Das Set wäre möglich, kostet allerdings schlappe 200.000 Euro. Irgendwie deutlich zuviel für mein geringes Sportbudget für dieses Jahr.

Die Quelle der Zeitung Gazzetta dello Sport behauptet:

“I can only laugh when I read the Gran Fondo results, I could rewrite almost all of them,”

Angeblich seien von Vorläufermodellen bereits 1200 Einheiten verkauft und das System funktioniert perfekt.
Meine bescheidenen physikalischen Erinnerungen an die Schulzeit sagen dabei aber, dass bei Elektromagnetismus auch immer irgendwie ein Magnet und Spulen im Spiel sind. Steht neuerdings also ein riesiger Elektromagnet auf dem Tourmalet, um das Rad hochzuziehen?
Im Grunde ist das aber machbar. Wir haben starre und sich drehende Teile am Rad. Da ist noch viel Luft nach oben in der Entwicklung. Letztlich funktioniert einmechanischer Tacheo ja auch. Ein Magnet kommt bei jeder Drehung an einem Sensor vorbei und die Anzeige auf dem Tacho ändert sich. Unmöglich ist es nicht, dass man so auch einen extrem kleinen Motor antreiben könnte.

Wer mit einem E-Bike einen KOM bei Strava schlägt, dürfte allerdings an dem Sieg nicht lange Freude haben. Die regelmäßigen Fahrrer des KOM’s auf deren Hausstrecke werden es schnell aufdecken und blocken lassen. Strava markiert die Fahrt dann als Privat und somit wird das nicht mehr angezeigt. Das ging selbst mir so, als ich im letzten Sommer zwischen Stralsund und Greifswald mit dem Rennrad unterwegs war und durch zwei LKW’s eingeklemmt auf 30km einen Schnitt von 49,8 km/h hinlegte. Utopisch für mich, denn sonst fahre ich selten über 30 im Schnitt. Der 1. LKW fuhr aber knapp 50 (warum auch immer, war aber eine alte Gurke) und ich war direkt 1 Meter hinter dem Nummernschild im Windschatten. Ein LKW „drückte“ von hinten, da er durch die Streckenbedingungen nicht vorbei kam. Ehrlich gesagt, hatte ich auf den paar Kilometern noch nie soviel Angst um mich und ein geliehenes Cannondale-RaceBike. Mir blieb nichts anderes übrig, als wie ein Weltmeister zu kurbeln, um nicht vom LKW abzureißen und vom hinteren dann überrollt zu werden. Angstschweiß in Strömen!
Nun fanden sich aber schnell Triathleten, die das so rein gar nicht sportlich fanden und das sofort meldeten. „E-Bike-Nutzer! Cheater! Mopedfahrer!“ und viele andere Sachen durfte ich dann lesen. 😉

Also beim Thema „Mechanisches Tuning“ scheint noch so einiges auf uns zuzukommen. Die Räder oder der schwere Steckmotor sind da nur die Anfänge. Schon durch den Aufbau des Rades gibt es durchaus Möglichkeiten, hier mit den allerneuesten Technologien anzusetzen.

Zwischenzeitlich wird wohl jeder von uns sein eigenes Rad feiern und etwas optimieren. Ich persönlich düse also weiter auf meinem 9,6kg RedBull-Rennrad durch die Natur, immer in der Hoffnung, dass sich im Laufe der Saison und besonders vor den geplanten Rennen und Veranstaltungen im Sommer, nicht doch noch ein leichteres Bike von einem Sponsor findet.

Wir dürfen also gespannt sein, was da noch so kommt.

 

Bildquelle: Gazzetta dello Sport

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