Ein neuer Helm war mal wieder fällig. Etwas sportlicheres sollte es sein mit einer flachbauenden Optik und dezenten Farben. Natürlich preiswert sollte er auch sein und zum restlichem Touroutfit passen. Es wurde ein Fahrradhelm von Giro als Modell Revel. Wie er so ist, erfahrt Ihr in diesem Artikel.
Giro Revel Fahrradhelm im Test
Fahrt Ihr noch ohne Helm??? Falls ja, seid Ihr damit definitiv und leider auch nicht alleine. Man muss sich auf der Straße nur einmal umsehen. Die Akzeptanz von Fahrradhelmen steigt zwar, doch viel zu langsam in den Augen von Rettungskräften, Polizei und Fahrradvereinen. Besonders, wenn man Freunde im Rettungsdienst hat und öfter mal Geschichten von verunfallten Radlern hört, kommen auch wir hier nicht umhin, ständig auf die Benutzung von Fahrradhelmen hinweisen. Und wir hören damit auch definitiv nicht auf. Sehr oft erklären wir in diesem Magazin unseren Lesern, die Wichtigkeit der Benutzung von Fahrradhelmen. Nur zu schnell und vor allem unverhofft kann es zu Unfällen oder Stürzen kommen. Wir hatten es selbst bereits schmerzlich mehrfach erlebt. Die Chronologie eines unverhofften Aufschlags könnt Ihr gerne hier noch mal nachlesen.
In der Auswahl der Fachhändler wird man als Kunde oft verwirrt und nicht selten gehen Kunden da dann auch wieder ohne Helm heraus. Entweder lag es an der Fülle des Angebotes, einer unzureichenden Beratung oder am inneren Schweinehund, den geforderten Preis für ein auserkorenes Modell zahlen zu wollen. An dieser Stelle muss man wohl auch gleich etwas Schelte an die Discounter loswerden, denn mit den 10,-Euro-Fahrradhelmen haben sie den gefühlten Preis, den der Kunde bereit wäre zu zahlen, ziemlich heruntergeschraubt. Und wenn man weiß, dass es zweimal im Jahr im Supermarkt billige Helme gibt, schreckt das viele davon ab, in der Zwischenzeit mal beim Fachhandel reinzuschauen, wenn sie das Discounter-Angebot verpasst haben. Doch nun zum Wesentlichen.
Ok, zugegeben. Der Titel dieses Artikels ist etwas übertrieben. Ein direkter Test des Giro Revel ist es nicht. Kann es auch gar nicht sein, denn so richtig möchte ich nicht noch einmal die Haltbarkeit eines Fahrradhelmes testen müssen. Das macht Aua und das muss man nicht haben. Was wir aber hier können ist, zu erklären, welches Modell von Passform, Ausstattung und Lüftung passt und sich auf dem Kopf gut anfühlt.
Technisch gilt für alle Fahrradhelme: Kein verkaufter Helm ist schlecht! Und jeder Helm ist besser als gar keiner, wenn man mit dem Kopf in Richtung Asphalt oder A-Säule eines Autos fliegt.
Alle Helme, egal welche Marke und für welchen Verwendungszweck erfüllen Mindeststandards an Sicherheit. Dies haben ADAC, ADFC und diverse Prüfinstitute bereits mehrfach getestet und auch publiziert. Schlechte Helme gibt es nicht. Es gibt nur die falsche Einstellung zum und am Helm! Noch immer tragen viele Radler den Helm nicht – aus Sorge um die Frisur! Man könnte darunter schwitzen oder sich die Fönwelle verderben. Leider schützt die Fönwelle den Kopf nicht so gut, wenn man auf eine A-Säule oder den Asphalt knallt.
Die Maßgabe beim jedem Helmkauf ist fast überall gleich. Optik. Er muss hauptsächlich zur Kleidung passen. Klingt komisch, ist aber in 99% aller Helmverkäufe so. Dann muss er sportlich aussehen und nicht wie ein Deckel. Er soll das radelnde Außenbild des Trägers natürlich sportlich darstellen. Danach kommt schon der Preis. Er soll nicht teuer sein. Preise bis zu 100 Euro und mehr werden von Käufern weniger akzeptiert und wie wir oben schon erwähnten, gibt es ja noch die 10-Euro-Teile aus dem Supermarkt….
Auch bei unserem Helmkauf war es im Grunde so. Der Stadthelm von Abus, der seit längerem in Benutzung ist, machte sich auf Touren nicht unbedingt gut in Punkto Belüftung. Bei sportlicher Fahrweise auf Langstrecken zeigte er hier schon Schwächen. Zudem passte die Farbe nicht mehr zum Rad und zu den neuen Sportklamotten. Grund genug, nochmal beim örtlichen Fachhändler reinzuschauen und da es da gerade neues Schuhwerk für das Crossbike gab, auch was passendes für das andere Körperende zu suchen.
Also sportlich, preiswert und nach Möglichkeit nicht schwarz. Mit diesen Kriterien kann man schon arbeiten und nach recht kurzer Suche blieben wir dann schon beim Giro Revel hängen. Dieses Modell gibt es von Giro schon seit einiger Zeit auf dem Markt.
Probe-Anziehen: passt. Der Revell verfügt über ein Acu Dial™ Fit-System, welches für eine angenehme Passform der In-Mold-Schale am Kopf sorgt. Er lässt sich via Drehversteller am Hinterkopf leicht einstellen. Vom Style her ist er auf Commuter, Touring und MTB ausgelegt. Für eine gute Be- und Entlüftung sorgen 22 Ein-bzw.Auslässe. Eine Testfahrt bestätigte uns die gute Anordnung der Belüftung. Wenn man Helme auch als Laie vergleichen will, kann man das am besten über die Belüftung. Oft sind die Löcher wenig aerodynamisch, zu schmal und nicht selten auch falsch angeordnet. Eine Probefahrt hilft hier zusätzlich und der freundliche Fachhändler lässt das sicherlich auch zu.
Die Formgebung ist flachbauend. Für uns ein wichtiges Kriterium. Man will ja nicht mit dem neuen Helm auch wieder aussehen, wie der Pilz von SuperMarioBros. Auch in der Breite zeigt er sich von seiner schlanken Seite am Kopf.
Beim Gewicht überzeugt er in der Größe L mit 306 Gramm. Nicht der Leichteste auf dem Markt, doch längst auch kein Schwergewicht. Beim Verschluß setzt Giro auf einen Ratschenverschluß, der inzwischen fast überall Anwendung findet. Vorbei sind die Zeiten, wo man Helme noch mit schwergängigen Klippern wie bei Ranzen oder Gürteltaschen verschlossen hat.
Interessant war neben Passform, Optik, Belüftung und Verschlußsystem auch der Preis. 49,90€ wurden vom Freundlichen aufgerufen und damit liegt er wirklich in einer erschwinglichen Preislage, die das Preisargument für einen Nicht-Kauf gar nicht zulässt. Übrigens ist dieser Helm auch für selbigen Preis in den einschlägigen Online-Shops erhältlich.
Der Schirm am Helm kann problemlos entfernt werden, wenn man ihn nicht tragen möchte oder auf dem Roadbike ein wenig weniger Windwiderstand anbieten möchte. Kann, muss aber nicht. Gerade beim Revel stellten wir aber fest, dass er auch ohne Schirm sehr gut aussieht. Viele Helme verlieren hier an der Optik.
Übrigens: Ohne Helm wegen der Frisur, liebe Leserinnen? Der Revel ist Zopfkompatibel und diese Ausrede zählt nicht mehr!
Was bleibt zu sagen? Er passt, lüftete gut und sah gut aus. Gesehen – probiert – gekauft! Und das bei der Gelegenheit gleich zweimal.
Farblich bietet Giro den Revel in einer Vielzahl von Möglichkeiten. Schwarz matt, Silbergrau bzw. Titaniumsilber, weiss, Camouflage, schwarz mit Dekostreifen in rot und mattes hellblau. Das sollte doch für die Optik-Fraktion reichen, oder?
Von hier aus gibt es für diesen Helm unseren:
Was bleibt jetzt noch? Richtig:
Setzt auf dem Fahrrad einen Helm auf!
Und das gilt nicht nur für Kinder im Kindersitz oder als kleine Verkehrsteilnehmer. Wenn es nach uns ginge, sollte es längst eine Helmpflicht für Radfahrer geben. Telefonieren im Auto ist auch verboten, Gurtpflicht schon lange durchgesetzt und selbst für einen weggeworfenen Kaugummi kann man belangt werden. Warum also nicht eine Helmpflicht. Es ist, wie bei Motorrädern auch, für die Sicherheit der steigenden Zahl der Radfahrer notwendig. Als Erwachsener sollte man seiner Vorbildfunktion nachkommen und wenn Kinder und Jugendliche sehen, dass die Helmakzeptanz bei immer mehr „uncoolen Erwachsenen“ steigt, könnte der Einsatz jedes Einzelnen auf lange Sicht für eine positive Veränderung sorgen.
Und?
Fahrt Ihr noch ohne Helm??? Falls ja, seid Ihr damit definitiv und leider auch nicht alleine.
Grund genug das zu ändern und dem freundlichen Fachhandel mal einen Besuch abzustatten. Oder?
Behelmte Grüße
//O.F.