[section_title title=Aktion Seitenabstand Teil 2 – Ein Lösungsvorschlag]
Leider wird man nur allzuoft auch mit einer leuchtenden Radjacke ignoriert. Wieso eigentlich? Auffälliger geht es doch nicht mehr! Muss man als Radler erst eine Rundumleuchte in Orange aufsetzen? Vielleicht kommt das ja noch. Übrigens ist der Radweg auf dem unteren Bild (linksseitig) nur mit Crossbikes befahrbar und deshalb hier auch die abgebildete Straßennutzung. Meine SJ 4000 ActionCam läuft auf fast jeder Tour entsprechend mit. Auf Grund der Mehrarbeit sehe ich dabei schon über vieles hinweg. Irgendwo und irgendwann bin ich ja auch immer noch Autofahrer. Nur Huper kann ich partout nicht ausstehen.
Leider haben auch Medien einen großen Anteil an der Situation. Das klingt jetzt ersteinmal etwas komisch, ist aber bei näherer Betrachtung verständlich. Das Fahrrad und die sportliche Aktivität auf dem Rad wird schon seit längeren zum Kult und zum Lifestyle erklärt. Es ist Trend und jeder macht es mit. So jedenfalls die Medien. Gleichzeitig wird auch immer erklärt, dass das Fahrrad eine immer größere Akzeptanz erhält.
Wir Radfahrer machen dabei aber den Fehler, dies gleich 1:1 umzusetzen und als gegeben hinzunehmen. Kaum spricht ein TV-Sender in einem Beitrag von größerer Akzeptanz der Fahrradfahrer und Bemühungen vieler Städte. das Radwegenetz weiter auszubauen, kommen viele Radler auf die Idee, dies sofort auf der Straße ausprobieren zu müssen. Wenn man Autofahrern über einen gewissen Zeitraum erzählen würde, dass Radfahrer ab sofort immer an den rechten Rand fahren, wenn ein Auto von hinten kommt, würdet Ihr als Autofahrer auch nach einer Zeit eher „draufhalten“.
Gemeinsam sicherer unterwegs
Unsere Angie würde jetzt sagen: „Wir müssen eine gemeinsame Lösung finden.“
Dann finden wir doch mal.
Uns nützen keine gegenseitigen Belehrungen und Schuldzuweisungen. Auch Radler sind manchmal ziemlich hirnlos unterwegs. Oder ziemlich oft? Wahrscheinlich immer situationsabhängig und vor allem ortsabhängig. Mecklenburger Landstraßen sind anders als Berliner oder Münchener Stadtverkehr. Wir Radler wissen auch, dass es auch jüngere Radfahrer gibt, die die Regeln der STVO mit spontanen Spurwechseln und permanenter Rotlichtignoranz stark ausreizen.
Ein ausreichend hoher Seitenabstand ist für uns beide sehr wichtig. Wir Radfahrer mögen es nicht, wenn ein Auto schnell und dicht an uns vorbeizischt und Ihr wollt uns eigentlich nicht in Gefahr bringen und überrollen doch eigentlich auch nicht, oder?
Hier lesen Radfahrer und Autofahrer gleichermaßen mit. Verbleiben wir doch mal so:
Wir als Radfahrer halten uns einmal öfter an die STVO, Radwegebenutzungspflicht (wenn möglich) und erzwingen uns keine Vorfahrt und verbessern unsere Sichtbarkeit für Euch im Verkehr.
Ihr Autofahrer gebt uns im Gegenzug etwas mehr Raum auf der Straße und verzichtet vielleicht auf den einen oder anderen Überholvorgang. An der nächsten Kreuzung stehen wir sowieso meist wieder neben Euch und das Spiel ginge dann gefährlicherweise von vorne los.
In diesem Sinne für einen gemeinsam nutzbaren Verkehrsraum
Herzlichst
//O.F. kettentreter.de
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