ActionCam SJ4000 im Test

Mit den sogenannten ActionCams kann man hervorragend seine Strecken auch im Bewegtbild dokumentieren. Das Angebot an Kameras für diesen Zweck ist groß. Wir haben eine SJ4000 im sportlichen Einsatz getestet.

 ActionCam DV Sportscam im Praxistest

Laut Beschreibung eine SJ4000 und baugleich mit einer JVC - Die Umverpackung sagt was anderes.
Laut Beschreibung eine SJ4000 und baugleich mit einer JVC – Die Umverpackung sagt was anderes.

Braucht man eigentlich eine ActionCam am Fahrrad? Im Grunde nicht wirklich. Es sei denn, man will einen Wettkampf oder eine Trainingssektion dokumentieren oder eine gute Abfahrt für Freunde und die Nachwelt festhalten. Allerdings kann man damit auch dokumentieren, wie sich andere Verkehrsteilnehmer so den Radfahrern gegenüber verhalten. Als mir persönlich kürzlich auf einer engen Straße ein Auto zu dicht kam, den Motor mehrfach aufheulen ließ und mich dann in den Acker drängte, war ich über den dokumentierten Sound und die Videoaufzeichnung der Nötigung mit Unfallfolge doch recht froh. Der PKW-Fahrer darf jetzt bis Weihnachten zu Fuß gehen.

Neben den vorhandenen Kameras großer Marken, haben wir uns, so rein aus Spaß, mal eine preiswertere ActionCam gekauft, um hier einen direkteren Vergleich in der Aufnahmequalität zu bekommen. Die als SJ4000 in der eBucht angepriesene Kamera ist für knapp 60 Euro mit OVP und viel Zubehör erhältlich. Wer nur eine Kamera mit Fahrradhalterung benötigt, findet diese Kamera auch für knapp 30 Euro dort.

Die SportsCam kommt mit allerlei Zubehör.

Der Lieferumfang der ActionCam ist mehr als üppig. Zahlreiche Halterungen sind im Zubehör bereits enthalten.
Der Lieferumfang der ActionCam ist mehr als üppig. Zahlreiche Halterungen sind im Zubehör bereits enthalten.

Mit im Lieferumfang sind unter anderem:

  • Die Kamera
  • 2 flache Klebehalterungen
  • Reservekleber & 1 Drahtseil
  • Kabelbinder
  • Höhenadapter
  • Lenkerhalterung
  • ein wasserdichtes Gehäuse
  • Stativadapter
  • Gürtelclip
  • Gürtelgehäuse auch für KFZ-Nutzung
  • ein kleines Putztuch
  • Zusatzdeckel für das Unterwassergehäuse
  • Ein Akku mit 900mA (hält ca. 70 Minuten)
  • und natürlich ein Anleitungsheft

Gut. Die Anleitung hat offensichtlich jemand übersetzt, der nicht über ein Translator-Programm verfügte. Wahrscheinlich von chinesisch nach russisch, dann ins englische, türkische und dann ins deutsche. Entsprechend steht da viel Kaudawelsch drin. Man findet sich an der Kamera aber auch ohne Anleitung zurecht.

Eine Mini-SD-Speicherkarte ist nicht im Lieferumfang enthalten. Diese muss zusätzlich noch gekauft werden, falls noch nicht vorhanden. Es empfiehlt sich hier, eine hochwertigere Karte vom Media-Maxi-Super-Hightech-Markt seiner Wahl zu kaufen. Class 10 ist Bedingung. Diese Karten arbeiten bei der Speicherung und Datenübertragung schnell genug. Wenn diese auch noch für Foto-Zubehör (goldglänzende Label auf der Karte) geeignet ist, ist es dann schon nahe an perfekt. Bis zu 32GB können verwendet werden und die sollte man auch haben. 3 Minuten bei HD 720 mit 60fps entsprechen ca. 160MB. Das läppert sich auf einer längeren Abfahrt schnell in den GB-Bereich zusammen.

Ein ausführliches Unboxing-Video sparen wir uns an dieser Stelle, da uns der Praxiseinsatz dann doch mehr interessiert.

sj4000_montage_am_helm
ActionCam auf dem Fahrradhelm. Ohne Kabelbinder geht trotz mitgelieferter Kabelbinder meist nichts.

Wir haben die Montagevarianten am Lenker und am Helm getestet. Mit den mitgelieferten Material sollte das theoretisch kein Problem darstellen. In der Packung war ja genug für die Basteleien.

Leider erweist sich aber ein Fahrradhelm irgendwie als alles andere als geeignet. Es gibt für die flachen Halterungen meistens keine adäquate Klebefläche am Helm. Bei unserem abgebildeten Modell entschieden wir uns daher für eine Montage im Hinterkopf bereich. Da die Klebefläche auch hier nicht ausreichend war, musste die Halterung mit Kabelbindern zusätzlich fixiert werden. Dies ist übrigens immer eine gute Maßnahme, denn unverhofft kommt oft und wenn das Teil dann doch mal vom Helm absegelt, ist es letztlich auch schade ums Geld.

Aus dieser Position haben wir leider ein Teil des Helmes mit im unteren Videobereich, wenn man aufrecht sitzt. Auf dem Rennrad kann der Winkel der Kamera noch etwas nach oben angepasst werden, so dass der Helm hier nicht im Bild ist. (Siehe auch unser Vergleichsvideo.) Eine Alternative wäre noch, die Kamera ganz nach vorne, über den Schirm zu bringen. Dies würde aber bedeuteten, dass man an den Netzen etwas herumstochern muss und ebenfalls mit Kabelbindern hantiert.

 

sj4000_montage_am_lenker
ActionCam am Lenker montiert. Problemlos bei allen dünnen Standardlenkern verwendbar. Direkt am Vorbau passt sie nicht.

Die Lenkerhalterung hingegen ist eher unproblematisch bei allen runden Standardlenkern. Im dünneren Bereich von Crosslenkern hält die Kamera durch die beigefügte Fahrradklemme sehr gut fest. Leider bekommt man sie auch hier nicht mittig. Der Durchmesser der Halterung reicht schlichtweg nicht für die modernen Ahead-Lenker. Da könnte sich der Hersteller durchaus mal an die neuere Technik anpassen.

Gleiches Problem stellte sich bei der Montage am Rennrad. Hier war eine Montage an einem FSA-Compact-Pro Wing nur mit dem zweiten Flachpad und Kabelbindern möglich. Wer einen recht flachen Ahead-Vorbau hat, könnte ein Klebepad dort befestigen, wenn da nicht gerade das Navigationssystem sitzt.

Die Videoqualität und Softwareeinstellungen bei den verschiedenen Montagepunkten zeigen wir Euch im zweiten Teil dieses Artikels.

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