MagPed aus Österreich bietet auch für Rennradfahrer die magnetischen Pedalen mit dem Namen magped ROAD an. Wir haben sie getestet und wie unsere Erfahrung damit war, erfahrt Ihr in diesem Artikel.
magped ROAD Pedale im Praxistest am Rennrad
Hinweis: Die vorgestellten Produkte wurden mir für diesen Test von magped kostenlos zur Verfügung gestellt. Dies beeinträchtigte die Art und Weise des Testberichtes in keiner Weise. Hier wird meine ehrliche Meinung über dieses Produkt, ohne Einfluss des Herstellers dargestellt.
Von den magped-Pedalen am Cyclocrosser sind wir bereits total begeistert. Wir hatten hier und hier bereits das System mit den magnetischen Pedalen vorgestellt. Ein guter Stand, CNC-gefräster Body, hochwertigste Verarbeitung und das Magnetsystem an den MTB-Schuhen überzeugte auf ganzer Linie. Doch magped hat nicht nur Flat- und MTB-Pedalen mit diesem System im Angebot. Es gibt auch eine Version für das Rennrad, welche wir ebenfalls testen durften.
Unboxing & Montage
Schon beim Unboxing fällt auf, dass die magped Road etwas anders verpackt sind. Die Box ist ähnlich, doch ein geschäumtes Inlay hält die Pedalen, die Schuhplatten und alles Werkzeug sicher und aufgeräumt im Karton. Das sah deutlich hochwertiger aus als bei den anderen Pedalen, die wir hier schon auspacken durften. Wobei selbst diese Pedalen in der Papp-Box auch nicht schlecht ausgesehen hätten. Aber Rennradfahrer mögen halt auch etwas besonderes und fühlen das vielleicht auch etwas anders. Gefallen hat mir das Auspackerlebnis auf jeden Fall. Die Box enthält natürlich die Pedalen, die ungewöhnlich aussehenden Schuhplatten und eine Platte für den korrekten Sitz. Dazu gibt es natürlich die Schrauben und noch ein paar Adapterringe, die man für die Auslöseeinstellung verwenden kann. Mit dabei auch eine Anleitung und wieder dieses Brillenetui, dessen Funktion ich hier auch noch nicht erkannt habe. (Vielleicht raffe ich es ja auch einfach nur nicht, warum das bei allen magped-Pedalen hinzugefügt wird. 😇 ). Doch mit dem Karton fährt man ja bekanntlich nicht, also haben wir die natürlich direkt an den Renner geschraubt und die neuen Scott Road Comp Schuhe vorbereitet.
Durch die Besonderheiten meiner Schuhe war ich natürlich zusätzlich sehr gespannt, ob das mit den magped besser funktioniert. Ihr erinnert Euch an die Look KeO, die erst kürzlich montiert wurden aber an den Scott Schuhen durch das Belüftungsloch in der Sohle fast vollständig unbrauchbar waren, da man nur einen kleinen Spalt zum Einklicken hatte. Horror an jeder Ampel.
Erster Test war natürlich auch hier wieder die Feinwaage. Am Roadbike zählt schließlich jedes Gramm und natürlich passte das auch hier wieder direkt mit den Herstellerangaben.
Die Montage der Pedalen am Rad war schnell gemacht. Da unterscheidet sich nichts von den üblichen Verdächtigen. Etwas Fett an das Gewinde und dann mit einem Innensechskant-Schlüssel in die richtige Richtung festziehen. Fertig.
Die Montage der ungewöhnlich aussehenden Schuhplatten ist fast selbsterklärend. Es sieht nur auf den ersten Blick etwas eigenartig aus, wenn man sich so eine gebogene Metallplatte unter den Schuh schraubt. Der Magnet befindet sich hinter der Achse. Es empfiehlt sich, etwas Tape auf die Schuhe zu kleben und die Position des Ballens zu markieren, damit man das mit den Platten ordentlich einstellen kann und die Achse direkt unter dem Vorderfuß sitzt. Das Dreiloch-System der Schuhe gibt im Prinzip die Positionierung vor. Bei mir klappte das auf Anhieb in der Standardeinstellung.
Entgegen der üblichen Systeme von Look und Shimano haben wir hier 7 Schrauben am Schuh, die auch alle verwendet werden müssen. Mit drei Schrauben wird die Basisplatte gehalten und dazu kommt noch das Cover, welches weitere vier Schrauben benötigt. Durch die Markierung am Schuh kann man nun das Plastikcover so ausrichten, dass eben der Fuß ordentlich auf der Achse sitzt. Danach alle Schrauben festziehen und dann ist das auch schon erledigt. Das Plastikcover kann man bei Bedarf im Online-Shop von magped problemlos und günstig nachbestellen, wenn sie irgendwann abgelaufen sind. Die Platten laufen sich nicht ab.
Schon nach der Montage war mir ziemlich klar, dass ich genug Platz zur Belüftung habe. Testweise habe ich die Schuhe mal ohne Fuß auf die Pedale geklickt und wurde darin bestätigt. Top! Nicht jeder Rennrad-Schuh hat eine Sohlenbelüftung, doch in diesem Falle haben die Magped-Pedalen glatt ein ernstzunehmendes Problem gelöst.
Technisches:
magped ROAD Pedal
- aus einem Alu Block CNC gefräst
- Titan Achse
- Gewicht pro Paar: 270g
- 200N Magnete geeignet für alle Gewichtsklassen
- Maße: Länge=89mm Breite=54mm Höhe=18mm
Deutlich sieht man die beiden Anschläge (grün), die die Nase der Schuhplatte zum auslösen verwendet. Hier noch in der Standardvariante. Durch beigefügte Adapter kann man das beispielsweise innenseitig noch vergrößern, wenn benötigt. Test hierfür folgt im Video.
Schon jetzt überzeugt? Die magped ROAD könnt Ihr direkt im Online-Shop von magped für 189,-€ kaufen.
Fahrtest
Wenn man das so unter den Schuhen sieht, kommt einem die Optik schon etwas eigenartig vor. Sieht ein wenig aus wie das System von Speedplay, welche auch runde Pedalen haben. Doch hier gibt es keinen Federmechanismus, der umständlich eingestellt werden muss und vor allem nicht verschleißen kann. Bevor die magnetischen Pedalen die Anzugskraft verlieren ist mit Sicherheit eher die Titanachse durchgelaufen oder der Besitzer in Rente. Im Grunde muss man nun nur bei jedem Einklippen genau die Stelle treffen, wo der Kreis auf dem Magneten sitzt. Und man tut es. Nach zwei bis drei Trockenübungen auf der Straße ausprobiert. In Jeans und Winterjacke. Problemlos eine Runde um den Block. Also Radklamotten an und richtig auf eine Testrunde.
Da das Wetter recht gut war ging es auf die zweite Hausrunde zuerst durch die Stadt mit vielen Ampeln und dann auf die Sundpromenade in Richtung Marina Parow und über einige kleine Dörfer wieder zurück. Ein paar hübsche Fotos von der Tour gibt es in meinem öffentlichen Account bei Strava zu sehen. Schon im Stadtgebiet überzeugte mich das System auch hier. Sicher raus und schnell wieder drauf. Wie gelernt, einfach easy. Nach ein paar mal findet der Fuß intuitiv die Position wo der Magnet sitzt.
Auf der Runde befanden sich ebenfalls mehrere Steigungen, die man gewöhnlich nur im Stehen fährt. 9% – nicht lang aber eben steil. Mit Feuer in den Beinen im Stand den Hügel hoch und kein Abriss des Pedals vom Fuß. Also spätestens jetzt hätte ich erwartet, dass ich keine Zugkraft mehr am Pedal habe aber sie hielten auch hier fest. Einfach genial und das ganze völlig ohne Mechanik. Der 200nM-Magnet macht ganze Arbeit. Ausklicken (wenn man das überhaupt so nennen kann) war absolut einfach und zu jeder Zeit möglich. Eine leichte, aber bewusste Drehung des Fußes genügt und nach dem Anschlag des Cleats kommt auch ab. Ganz einfach. Man kommt auch easy direkt nach oben oder hinten von den Pedalen herunter.
Fazit:
Das Fazit fällt ganz einfach aus: Ich hatte noch nie etwas besseres unter den Füßen! Die Idee mit den starken Magneten ist genial und die technische Umsetzung hervorragend und nahe an pefekt.
Intuitiv kommt man in die Pedale und auch wieder heraus. Um den Auslösewinkel abzuändern, kann man die Adapterringe benutzen. Das will ich bei nächster Gelegenheit noch etwas eingehender testen. Derzeitig ist nicht unbedingt Wetter für das Roadbike. Ein kleiner Kritikpunkt ist vielleicht einfach nur meiner eigenen Blödheit geschuldet. Bei der Montage hatte ich vergessen, die kleinen Schrauben an den Auslösepunkten nachzuziehen, was dazu führte, dass ich diese nach wenigen Kilometern fast verloren hätte. Mir ist das bei einem Ampelstop aber rechtzeitig aufgefallen und das Problem war dann schnell gelöst. Nachtrag: Es stand aber auch in der mitgelieferten Anleitung: „Zieh die Schrauben nach!“ Inzwischen haben die Road-Pedale auch schon mehrere hundert Kilometer durch und sie drehen perfekt.
Mein richtiges Fazit: Es macht wirklich einen riesen Spaß mit den „Dingern“. Ehrlich. Vergesst den ganzen mechanischen Kram, der so auf dem Markt ist. Man hat ein sehr sicheres Gefühl und zu keiner Situation irgendwie Angst, hängenzubleiben und an der Ampel oder in Gefahrensituationen nicht aus den Pedalen zu kommen. Ich bin von diesem System absolut begeistert. Ich habe am Rennrad – mit diesen Pedalen eingerechnet – nun schon 5 verschiedene Systeme ausprobiert und die magped schlagen alle. Ich will nichts anderes mehr.
Inzwischen traf ich übrigens sogar jemanden hier aus der Region, der das System von magped ebenfalls benutzt und diese Begeisterung mit mir teilt. Eine Empfehlung für alle Rennradfahrer. Probiert das System mal aus.
Die magped ROAD könnt Ihr direkt im Online-Shop von magped für 189,-€ kaufen.
Kommen wir doch noch zur Preisdiskussion. Ja, das ist schon amtlich. Ich hatte selbst für das Fahrrad-Diät-Projekt am Cube Attain einige Pedalen in der Beobachtungsliste, die die alten Wellgos ersetzen sollten und irgendwie kamen nur die DuraAce in diese Preislage beziehungsweise darüber. Ist der Preis gerechtfertigt? Ich denke schon. Sie werden über Jahre kaum bis gar nicht verschleißen. Die Titanachse und hochwertige Lager sorgen lange Zeit für Laufruhe und die Cleatkappen für die Schuhe gibt es für ganz kleines Geld ebenso im Online-Shop für den Fall der Fälle. Der gegossene Metallkörper wird auch einige Stürze besser überstehen als Carbonteile und macht einen sehr vertrauenswürdigen Eindruck. Weitere verschleißfähige Mechanik wie Federn oder Bügel gibt es schlichtweg nicht. Der Magnet hält ewig. Einmal kaufen und quasi ewig fahren. Ich denke hier, dass das durchaus absolut gerechtfertigt ist.
Die Pedalen erhalten von hier aus den:
Besucht gerne die Webseite von Magped und informiert Euch über das System und die verschiedensten anderen Pedale.
Es lohnt sich.
Magnetisierte Grüße
//O.F.
PS: Ein paar hübschere Fotos gibt es in Kürze, wenn der richtige Arbeitsrechner wieder läuft. Der hat gerade „Schwäche“ und Bild- und Videobearbeitung macht auf einem Ersatz-MacBook 11,6″ Air nicht wirklich viel Spaß. Das Unboxing-Video gibt es ebenfalls dann auf unserem Kanal bei Youtube und hier natürlich eingebunden.
PPS: Liebe Grüße nach Österreich und vielen Dank für die Unterstützung dieses Magazins.