LOOK KéO Classic 3 Pedale im Test

An die neuen Schuhe für das Rennrad müssen auch neue Pedale. Die Wahl fiel auf die Look KéO Classic 3 Pedale. Einen kleinen Kurztest gibt es hier.

LOOK KéO Classic 3 Pedale im Test

Die neuen Scott Road Comp Rennradschuhe sollen mich in der Saison 21 vorerst auf den Runden um’s Dorf begleiten. Dafür fehlten jetzt nur noch ein paar Pedale, die mit den Cleats das 3-Loch-System benutzen. Inzwischen gibt es ja recht viel Auswahl. Von Shimanos SPD-SL über Speedplay, Vision, Crankbrothers, Look und nicht zuletzt magped, die ich durch die erfolgreiche Praxisanwendung am CX irgendwie schon favorisierte. Letztere waren aber noch nicht da und so ein Rennrad ohne Pedale sieht nur in Hochglanzmagazinen gut aus und daher stolperte ich förmlich über einen Paar LOOK KéO Classic 3 Pedale. Da sie die Farbkombination schwarz/rot hatten und über einen blumigen Radversender gerade zum Sonderpreis von knapp 40 Euro angeboten wurden, landeten diese schnell im Warenkorb und nur zwei Tage später in der heimischen Postbox. 

Die Firma Look war es übrigens, die uns Roadbikern in der Mitte der 80er Jahre mit Clip-Pedalen versorgte und so einen wahren Hype um Pedale, Kraftübertragung am Pedal und Technologien auslöste. Der Rest kam später und entwickelte das System weiter oder ging eben auch auf gute Alternativen.  

Nach der Fahrt. Rad und Pedale ordentlch dreckig

Die Montage der Pedalen war ein Kinderspiel und die Look Pedalplatten wurden erstmal standardmäßig an die Scott Schuhe verbaut ohne großartige Winkeleinstellung. Alles auf Neutral für eine kleine Fahrt. Sehr löblich finde ich, dass Look inzwischen keine Anleitung mehr beilegt. Diese gibt es via QR-Code direkt über die Kamera des Smartphones auf’s Handy. 

Technisches:

  • Pedalkörper Material: Verbundwerkstoff
  • Kontaktfläche in der Breite: 53 mm
  • Abstand Achse/Sohle: 15,7 mm·
  • Distanz Pedalmitte – Kurbelarm: 53 mm
  • Auslösekraft von 8 – 12 Nm einstellbar
  • zweifach gelagerte CroMo-Achse
  • Gewicht: ca. 280 g (Paar)
  • Lieferung inkl. grauer KéO Schuhplatten
  • ± 2,25° seitliche Bewegungsfreiheit

Die Gewichtsangabe des Herstellers stimmte und wurde auf der Feinwaage hier vor Ort verifiziert. Was diese Hersteller aber immer wieder vergessen, sind die Cleats. Hier kommen noch 60g für das Set Cleats inkl. Schrauben hinzu. Macht also 340g für das Set. Macht in meinem Falle 470g je Fuß inklusive Schuh. 

Probefahrt:

Das Wetter spielte am Wochenende erfreulicherweise auch mit und so gab es eine Testrunde mit dem Rennrad bei -2° durch die Stadt. Damit mir die Füße nicht abfrieren gab es gleich mal eine Belastungsprobe für die Neopren-Überschuhe von Rockbros. Sie passen über die Scott’s übrigens deutlich besser als über die Shimanos. 

Spontankäufe scheinen irgendwie nie gut. Das war jedenfalls mein Gefühl und trotz relativ trockener Straßen wusste ich schon an der zweiten Ampel wieder, warum ich vor Jahren dem SPD-SL-System den Rücken kehrte und auf Pedalen mit doppelseitigem SPD-System und MTB-Schuhe wechselte. Dieser Hustle an jeder Ampel mit dem Einklicken – ich kam mir ja schon fast vor wie Matt Stephens. 

Sicherheitshalber hatte ich die Auslösekraft schon auf ein Minimum gedreht. Sie ist von 8 bis 12 Nm direkt am Pedal mit einem Innensechskantschlüssel einstellbar. Die angegebenen 2,25° seitliche Bewegungsfreiheit erschien mir in jedem Fall zu viel. Dazu haben die grauen Cleats auch viel Spiel und speziell für Anfänger geeignet. Vielleicht sollte ich mal ein paar andere Keo Platten probieren. Vor Jahren fuhr ich schon – nach den gelben – die roten Shimano-Cleats, die sich fast gar nicht mehr auf dem Pedal verrücken lassen. Soweit drehen die Keo’s aber gut auf der Spindel und auch wenn es Verbundwerkstoff ist, macht das alles einen sehr wertigen Eindruck. Nur dieses Einklicken…. Bei den Schuhen muss man genau die Stelle zwischen Lufteinlass und Cleatspitze treffen. Bei jedem Ampelstopp dauerte das bei mir mindestens 5 bis 10 Kurbelumdrehungen, bis ich wieder drin war. Nervig und peinlich. Oder ich brauche noch ein paar Kilometer mehr Übung. Vielleicht habe ich auch nicht ganz so optimale Schuhe für dieses System? Mal sehen, was die nächste Ausfahrt bringt. Ich habe auch schon die ganze Zeit überlegt, ob das damals auch so war. Ok, aus irgendeinem Grund werde ich ja wohl gewechselt haben. 

Fazit:

Sie drehen und machen genau das, was sie auch sollen. Aber Lanzeitfreunde werden wir wohl eher nicht, die KeO’s und ich. Vielleicht ist das auch nur eine Frage der Übung. So ganz bin ich da aber nicht zufrieden. Vielleicht lag es auch an den Umständen oder einer fehlenden genauen Justierung. Ich freue mich schon jetzt aber ziemlich auf die magnetische Alternative aus Österreich.

Der Halt am Schuh war auch mit wenig Nm gegeben und überstand auch einen Sprint im Stand (wenn ich mal eingeclippt war). Die Dinger gibt es nun ja auch schon viele Jahre und wären sie nicht verwendbar, wären sie nicht hunderttausendfach verkauft worden und längst wieder vom Markt. Man bekommt eine sehr hohe Qualität einer bekannten Marke. Das ist schon ok so. Auch von Look gibt es noch andere und ggf. auch besseres.

Als Einsteigervariante würde ich sie empfehlen, wenn man vorher in der Wohnung oder Garage die Klippfunktion ausführlich und mehr als dreimal ausprobiert. Sonst erhalten wir für wenig Geld ein Pedalsystem, was die Leistung gegenüber Flat-Pedals schon deutlich verbessern kann. Gängig sind für diese Pedale Preise um 59-69 Euronen. Wer sie billiger bekommt macht sicher auch nichts falsch. Ersatzplatten gibt es für knapp 10 Euro beispielsweise bei ebay oder im Fachhandel. 

Getestete Grüße

//O.F.

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