[section_title title=… Helme schützen – Livetest – Teil 2 – ]
Ohne Helm hätte ich diesen Artikel wahrscheinlich erst mit viel Verspätung und frühestens aus dem Krankenhaus schreiben können. Wenn überhaupt. Ich würde sagen, dass der Crivit Fahrradhelm aus dem Lidl Supermarkt seinen Zweck voll und ganz erfüllt hat. Er ist zwar jetzt Schrott und muss entsprechend entsorgt werden, so wie jeder Helm nach einem Crash. Irgendwo auch logisch, doch so auf die Art und Weise wollte ich eigentlich auch nicht wirklich wissen, wie gut oder wie wenig er schützt. Er tat es aber. Mein Glück. Er rettete meinen Kopf und meine Gesundheit. Ein Helm aus dem Supermarkt für nur 10 Euro! Definitiv werde ich den Hersteller auch über diesen Artikel informieren. Nein, ich will keinen neuen von Crivit, doch vielleicht ist dies interessant für die Testabteilung.
Auf der langsamen Weiterfahrt traf ich auf eine Radlerin mit Finnischer-T-Shirt auf einem Tourenrad. Ohne Helm! Ich schaffte es irgendwie Ihr zu erzählen, dass mein Helm an der Stelle weiter zurück gerade meinen Kopf gerettet hat. Sie sagte, dass sie sich an der Stelle wenige Zeit vorher auch nur knapp gelungen war, sich dort bei der Schwelle zu fangen und nicht zu stürzen.
Was nehme ich daraus mit?
Sportliche Radtouren nur mit Helm! Fahrten auf dem Crossbike ab sofort auch nur noch mit Helm, egal wie weit oder kurz sie werden. Ich war nicht schnell und der Aufprall war schon so heftig, dass ein festes Konstrukt um meinen Kopf herum brach. Ohne dieses, hätte es ziemlich böse ausgesehen. Ich behaupte mal: sehr böse. Ich war schon immer ein Freund von Helmpflicht für Radfahrer. Dies bestärkt das nur. Es sollte Pflicht werden und vergessen sollte 25 Euro Strafe kosten. Da „vergisst“ man ihn maximal 2 mal.
Wenn mir jetzt nochmal jemand erzählt, Helme sind teuer und bringen eh nichts, dem gebe ich zukünftig einen Kurzlink zu diesem Artikel direkt auf Visitenkarte. Das ist die billigste Ausrede, die es gibt.
Was gebe ich Euch daraus mit?
!!! Setzt, verdammt nochmal, einen Helm auf! !!!
Auch geringe Geschwindigkeiten, die man gewöhnlich als zügig bezeichnen könnte, bergen Risiken, die man nicht abschätzen kann. Laternenpfähle, Asphalt, A-Säulen an Autos und sonstige Hindernisse sind alle härter als der eigene Kopf! Auch wenn 20 oder 26 km/h nicht viel sind, kann es zu schweren Kopfverletzungen kommen, wenn man keinen hat.
Geht zum Fachhändler Eures Vertrauens, lasst Euch beraten und kauft einen passenden Helm. Es ist egal, ob er 25, 39, 69 oder 120 Euro oder eben nur 10 Kostet. Ob Elite-Top-Marke oder Supermarkt-Ware: Alle sind geprüft und in jedem Falle immer besser als ein Basecap.
Fahrradhelme schützen!
Es lohnt sich wirklich!
PS: Das Rad hat den Freiflug relativ gut überstanden. Sogar das Garmin blieb bei den Saltis in seiner Halterung. Ein paar Kratzer auf dem Rahmen sind übel und die Abschürfungen an den Bremshebeln werden mich wochenlang ärgern. Die Schaltung ist durch den Fall verbogen und muss ersetzt werden. Eine Sora 9fach RD-3500 mit kurzem Käfig kostet „nur“ 28 Euro und neues Lenkerband in weiss für’n 10er. Zuzüglich einen neuen Helm, den mein Fahrradhändler und Fahrradwerkstatt in Stralsund bereits bereit hält. Der wird diesmal keine 10 Euro kosten, da Lidl gerade keine hat, aber in Summe nichts, was sich also nicht irgendwie schnell und relativ kostengünstig reparieren ließe. (Mal abgesehen von den verschrammten STI-Schalthebeln am Lenker.) Wobei alles in allem doch fast 150 Euro zusammenkommen werden, wenn man den neuen Helm mal nicht als Supermarktschnäppchen mitrechnet und eine neue Hose samt Trikot sind auch fällig. Ob der neue Helm dann genauso gut schützt, möchte ich nicht nochmals selbst testen müssen. Die chirurgische Abteilung des Hanseklinikums, von der Unfallstelle übrigens nur knapp 800 Meter entfernt, hätte zur Kopfreparatur aber deutlich länger gebraucht und wär der Kasse erheblich teurer gekommen.
PPS: Ihr Lieben Eventveranstalter, wer auch immer und wo auch immer in Deutschland.
Wenn Ihr mal wieder einen Radweg mit den hässlichen Kabelkanälen verbarrikadiert, stellt gefälligst rechtzeitig und zu beiden Seiten Warnschilder auf! Das hätte mir jedenfalls sehr geholfen. Ich glaube, dass das sogar Pflicht ist, aber ich mag nicht mehr in Gesetzbüchern herumsuchen. Jedenfalls nicht mehr heute. Man kommt aus einer abschüssigen Kurve und ist durch die Bühne dort doch abgelenkt, da die da sonst ja nicht dort steht. Wenn da über Nacht jemand mit Rad unterwegs ist ….