BKOOL Simulator Software im Test #2

Nach dem Aufbau des Rollentrainers kommt das Training. In diesem Teil stellen wir Euch die unglaubliche Trainingssoftware des Rollentrainers von BKOOL ausführlich vor. Simulation in 3D, Ligen, Strecken, Velodrom, Videos und mehr. Auf die Rolle, Fertig, Los!

Training im Simulator – Motivation & Spaß auf der Rolle

Warum fährt man eigentlich nicht bei schlechtem Wetter oder in den Wintermonaten trotzdem Rad und nimmt sich eine Strecke auf dem Rollentrainer vor? Ganz einfach. Rollentrainer sind langweilig. Wer seinen Tacho an das Hinterrad klemmt und über einen Trittfrequenzsensor verfügt, kann wenigstens Geschwindigkeit und Trittfrequenz messen. Das besitzen aber nicht viele und das macht die Trainer recht öde. Wer einen verstellbaren Trainer hat, hat schon was besseres, aber man betrügt sich oft und gerne selbst, wenn man die Schwierigkeit nicht hochdreht.

Ganz anders sind intelligente Rollentrainer. Die übernehmen das für einen und das ist es, was diese Geräte so genial macht und einen wirklich echten Trainingsmehrwert bringen. Ein Garmin Edge oder Garmin 520 mit TF-Sensor und HF-Messer verbinden sich automatisch via ANT+ mit dem USB-Dongel des Rollentrainers an den Computer. Wir haben den BKOOL Pro Rollentrainer in diesem Artikel bereits in seiner Hardware vorgestellt. Nun soll es also an die Software gehen.

Die Simulatorsoftware kann auf bkool.com kostenlos gedownloadet werden und ist auch mit anderen intelligenten Rollentrainern kompatibel. Welche Geräte unterstütz werden, findet man auf der Seite entsprechend dargestellt.

Die 2D-Ansicht macht schon ohne Premium Spaß. Karte, Position,  Funktionen und Höhenmesser auf einem Blick
Die 2D-Ansicht macht schon ohne Premium Spaß. Karte, Position, Funktionen und Höhenmesser auf einem Blick

Bereits ohne Premium überzeugte uns das Konzept schon sehr. Mehrere Geräte verschiedenster Preislagen und Hersteller waren bislang hier in Benutzung, doch intelligent war davon bisher noch keines.

Die Karte zu sehen und auch das Höhenprofil einer Strecke, zu der man erst nach stundenlanger Autofahrt oder vielleicht sogar niemals gelangen könnte, seinen eigenen bewegenden Punkt und das Ergebnis – zusammen schon ganz toll. Noch besser wird es mit dem Premiumzugang, den man auch mit dem Kauf des Gerätes erhält. (Premiumdauer kann je nach Anbieter abweichen)

Unsere erste Strecke im 2D-Modus führte 15km durch das nordspanische Küstenland in der Nähe von Vitoria-Gasteiz. Mit einer kleineren Steigung und einer längeren Abfahrt.

auswahl-strecke-pairing
Auswahlmöglichkeiten von Live-Strecken mit anderen Fahrern, Ligen, Eigenen und zuletzt gefahrenen Strecken.

Der Auswahlmodus der Software zeigt schon einen kleinen Ausblick, was man so machen kann. Von Live-Strecken mit anderen Fahrern bis programmierte Strecken, Ligen, Trainingspläne und eigene Strecken ist die Auswahl sehr groß. Aktualisiert wird unten links und die Buttons unten rechts zeigen die Geräte, die mit ANT+ gepairt sind. Mehrere Filteroptionen unten im Bild lassen Strecken nach Zeit, Distanz und Schwierigkeitsgrad auswählen.

Mit dem aktiviertem Premiumzugang macht das noch viel mehr Spaß. Die nächste Tour, eine andere Strecke in Europa und der Videomodus.

videostrecke_ungepairt Richtig viel Spaß macht der Videomodus, wenn er für diese Strecke bereits verfügbar ist. Basis sind hier die hochgeladenen Filme der User von deren GoPro oder GarminVirb-Kameras.

Fährt man die Strecke, wird das Video in der Geschwindigkeit entsprechend angepasst. Da die Kameras auch die Geo-Koordinaten aufzeichnen, passt sich der Rollentrainer auch hier in den Schwierigkeitsgraden an das Streckenprofil an. Videofahrten sind richtig interessant, wenn man beispielsweise im Urlaub eine Strecke fuhr und diese so nun zu Hause nochmal fahren will. Es ist halt echt. Wir haben es mit einer Bornholm-Strecke getestet, die wir gut kennen und schon selbst gefahren sind. Schön, wieder da zu sein. Da fühlt man sich wohl und ist richtig motiviert, stärker in die Pedalen zu treten.

Es kommen ständig neue Touren hinzu, da sich die Software ständig verbessert und die User auch immer neue Strecken fahren und einstellen. Die Zusammenarbeit mit Strava sei an dieser Stelle nicht unerwähnt.

3d-ungepairtAuch richtig gut gemacht ist der 3D-Modus. Das Rendering und die Qualität der Darstellung kann in den Einstellungen angepasst werden.

Das Beispielbild zeigt die Software an einem nicht mehr ganz so taufrischen Rechner mit recht schwacher Grafikkarte. Es funktionierte ruckelfrei und war grafisch sehr angenehm anzusehen. Bei Stadtfahrten erkennt man die Gebäude fast Detailgetreu wieder. Toll für Leute, die gerne auf Cyclassics oder durch Paris radeln.

Die Entfernung zum virtuellem „Ich“ auf dem Bildschirm kann ebenfalls eingestellt werden. Die untere Leiste, welche die Trainingsdaten anzeigt, kann auch ausgeblendet werden. Eine Remote-App für das Handy ist hier sehr hilfreich, wenn man das zwischendurch ändern will.

3d-streckenstart
Ups! Da habe ich wohl den Start verpasst. 3D-Live-Rennen mit anderen Fahrern sind ebenso möglich.

In den Live-Sessions kann man mit anderen unter Wettkampfbedingungen fahren. Läuft das Event bereits, kann man hinterher flitzen oder mit neuer Zeitnahme starten. Die anderen sieht man dann trotzdem auf der Karte bzw. wie links im Bild auf dem Höhenprofil.

Apropos Live:  Strava ist natürlich bei dieser sehr umfangreichen Software auch ein Thema. Als Radler mit sportlichen Ambitionen kommt man sowieso kaum noch daran vorbei und Spaß macht es ja auch noch dazu. Die 500.000 Strecken im Simulator kommen nicht von ungefähr. Damit das so bleibt, kann man seine Touren auf dem Rollentrainer auch zu Strava hochladen. Damit die Follower aber nicht denken, dass man auf Weltreise sei und sonst nichts zu tun hat, werden diese dort aber als Rollenstrecke dargestellt. GPS-Weg = Null. Das funktioniert sehr gut und ist ein wichtiges Feature und Motivationsinstrument, auch die Rolle mit Strava zu verbinden.

Übrigens: Alle Strecken können in der Schwierigkeit reduziert werden. Wir mussten auch feststellen, dass selbst mittelschwere Strecken mit einer 8fach-Kassette mit 21-11 und 50/39er Blatt nicht fahrbar waren. Mit 50 bzw. 75% Reduzierung ging der Tourmalet aber dann doch noch. Für Stralsund und Umgebung oder Urlaub in Skandinavien reicht der Maiskolben am Hinterrad allerdings völlig aus. Mir jedenfalls.

Extra-Tipp: Wer einen Trainer mit manueller Schwierigkeitseinstellung hat, kann diesen ebenfalls mit der BKOOL-Trainings-Software benutzen. Die Software blendet Dir als Sportler dann ein, in welche Schwierigkeitsstufe an bestimmten Punkten zu schalten ist. Die aktuelle Stufe sieht man immer unten rechts in der Ecke. Und bitte betrügt Euch dabei nicht selbst und spart Euch das schalten. Spätestens, wenn Ihr die Strecke dann live fahrt, fällt das sowieso auf.

Fazit:
Hemmungslose Begeisterung! Es ist sehr umfangreich und ich kann hier kaum jede Funktion des Simulators präzise vorstellen. Fakt ist allerdings, dass die bisherigen und leider noch unintelligenten Trainer von Elite, Tacx und das No-Name-Teil wohl alsbald einstauben werden. Schon die intelligente Funktion ist ein Novum, welches ich nach ein paar Tagen Test nicht mehr missen möchte und die Software lässt mich viele Stecken erleben, die ich aus Zeitmangel oder finanziellen Gründen gar nicht erreichen kann. Gleichzeitig kann ich Strecken nochmal oder meine Lieblingstrainingsrunde in der Vorstadt auf diesem Gerät nachfahren, wenn es regnet und dabei langsam aber sicher doch noch besser werden.  Preis und Leistung des Gerätes sind ungeschlagen.

Der Trainer und dessen Software wird allerdings nochmal hier genutzt, wenn wir den nächsten Artikel dazu veröffentlichen. Wie der Tourmalet in 3D aussieht, wollen wir Euch ja nicht vorenthalten.

Die Trainingssoftware von BKOOL könnt Ihr Euch hier kostenlos downloaden.

 

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