Viele Radler haben gerne bei Fahrradtouren die Lieblingsmusik auf den Ohren. Doch ganz ungefährlich ist das nicht. Wir haben die Shokz Openrun mit der Knochenschalltechnologie getestet. Taugt das besser auf dem Rad? Findet es in diesem Artikel heraus.
Shokz Openrun im Praxistest
Ja, auch ich fahre gerne mit Musik in den Ohren auf dem Rad. Das motiviert oder entspannt auf Touren, je nach Stilrichtung ziemlich gut. Am Berg einen ordentlichen Beat oder was klassisches auf flachen Radwegen am Deich – irgendwie mag ich das. Etwas schwieriger sehe ich aber die Benutzung von Kopfhörern in der Stadt. Dichter Verkehr, permanente Sondersignale und manch Hipster scheint völlig losgelöst von allem, mit dicken OverEar-Kopfhörern auf dem Fixie durch die Großstadt zu radeln, als gäbe es kein Morgen mehr. Die Chance ist sehr groß, dass es für solche Fahrradfahrer wirklich kein Morgen mehr gibt. Daher von mir an dieser Stelle dieser Hinweis:
Laut StVO ist die Benutzung von Kopfhörern auf dem Fahrrad nicht explizit verboten. Problematisch wird es aber, wenn man im Falle eines Unfalles oder einer Gefahrensituation nachweislich durch die laute Musik abgelenkt war. Auch das eigene Leben kann bei Benutzung von Kopfhörern gefährdet werden. Macht die Musik daher immer nur so laut, dass die Verkehrsgeräusche noch wahrgenommen werden können!
Auf meinen Touren durch die Lande möchte ich aber trotzdem nicht auf Musik verzichten. Eine Alternative für meinen Musikgenuss musste her und diese fand ich bei einer Elektronik-Fachmarkt-Kette. Die Lösung für mich sind neuerdings die Shokz Openrun geworden, da sie eine sehr einzigartige Technologie benutzen, die über Knochenschall funktioniert. Dies bedeutet im Speziellen, dass der Schall der Musik nicht direkt in die Ohren transportiert wird, sondern über Vibrationstechnologie direkt am Wangenknochen und über die verbundenen Gehörknorpeln vom Ohr aufgenommen wird. Einfach ausgedrückt quasi hinten herum. Die Ohren bleiben frei und nehmen somit auch die Umgebungsgeräusche auf. Der Deutsche Leichtathletikverband empfiehlt diese Sportkopfhörer und Shokz zeigt das auch mit einem Logo auf der Verpackung. Mehrere Design-Awards wurden für diese Kopfhörer auch eingeholt, was auch für eine hohe Wertigkeit spricht. Da gerade ein Angebot lief, kaufte ich mir die Openrun für entspannte 119,- Euronen.
Mit den Bügeln über den Ohren halten sie hervorragend fest und da die Bügel miteinander verbunden sind, reduziert sich dann auch gleich mal die Gefahr, dass man einen davon verliert. Ich habe schon unzählige neue BT-Kopfhörer kaufen müssen, da sich immer mal wieder einer auf dem Radweg ins Gras verabschiedete und nicht mehr gefunden wurde. Inzwischen stehe ich auch mit InEar-Kopfhörern langsam aber sicher auf Kriegsfuß. Mit den Jahren habe ich mir meine Trommelfelle ziemlich kaputt gemacht. Böse Zungen würden ja behaupten, dass ich einfach nur alt werde. Die Kopplung via Bluetooth funktioniert schnell und einwandfrei. Mein iPhone erkannte die Openrun direkt.
Etwas ungewöhnlich ist es tatsächlich, wenn man erstmalig mit den Kopfhörern unterwegs ist. Sie tragen sich sehr angenehm und an das leichte Pochen auf dem Wangenknochen gewöhnt man sich sehr schnell. Das Gehör gewöhnt sich ganz schnell daran. Ab 35 bis 40km werden die ungefilterten Windgeräusche im Ohr aber auch wieder so laut, dass man auf dem Rad etwas weniger Spaß verspürt.
Technisch haben die Openrun eine Akkulaufzeit von 8 Stunden. Der integrierte Akku unterstützt auch FastCharging, was sie schon nach 10 Minuten am Ladeport wieder für 90 Minuten Musikwiedergabe fit macht. Im Lieferumfang ist das Ladekabel, welches per Magnete am rechten Kopfhörer lädt. Die Bedienknöpfe sind leicht ertastbar und die Kopfhörer informieren auch via Sprachansage über den Akkustand. Ebenso sind sie auch als Freisprecheinrichtung für Telefonie geeignet. Hier muss man allerdings ein paar Abstriche bei der Qualität machen. Der Anrufer könnte einen gegebenenfalls nicht richtig verstehen – besonders wenn man gerade radelt – und als Angerufener könnte die Sprachübertragung auch etwas leiden. Die Shokz-App ist nur für die Openrun Pro verwendbar, was den Musikgenuss allerdings nicht wirklich schmälert. Im Lieferumfang bekommt man noch ein kleines Säckchen für den Transport, den ich allerdings noch nie benutzt habe. Durch den Bügel kann man sich die Openrun auch gut an den Hals machen, wenn man sie gerade nicht auf den Ohren trägt.
Wie funktionieren sie nun auf dem Rad?
Wie schon erwähnt, sind höhere Geschwindigkeiten nicht ganz so empfehlenswert. Also auf dem Rennrad vielleicht nicht ganz so gut. Bei Touren- und Gravelbikes, sowie in der Stadt, machen die allerdings eine besonders gute Figur. Auch unter dem Helm stören sie nicht. Ich habe sie an mehreren Helmen meiner Sammlung ausprobiert. Bei keinem kam es zu Problemen. Auch der starre Bügel im Genick störte nicht.
Da ich nebenbei auch noch einiges an Kilometern laufe, musste ich die Openrun natürlich auch beim Training für den nächsten Marathon ausprobieren. Hier überzeugten sie mich sogar noch viel mehr. Durch die geringere Geschwindigkeit war überhaupt kein störendes Windgeräusch zu vernehmen und alles in der Umgebung noch klar genug um auch nicht aus Versehen vor ein Auto zu rennen.
Fazit:
Nach vielen Jahren mit unzähligen verschiedenen Sportkopfhörern muss ich wirklich sagen, dass mir diese Technologie sehr gut gefällt. Die Ohren sind frei für alle Verkehrsgeräusche und von der Natur bekommt man auch noch genug mit. Selbst Vogelgezwitscher nimmt man noch wahr, auch wenn Rammstein fette Beats droppt. Erstaunlicher Weise habe ich seit der Verwendung der Shokz Openrun auch festgestellt, dass ich die Grundlautstärke meiner Musik deutlich reduziert habe. Ein Segen für die Ohren. Ich kann diese also problemlos allen empfehlen, die sich auch von InEars beim Sport und Radfahren verabschieden wollen.
Musikalische Grüße
//O.F.
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Link zum Produkt auf der Herstellerseite: https://de.shokz.com/products/openrun