Manche Kniffe sind Gold wert. Ob kalte Füße oder Reservegeld für unterwegs. Sogenannte „Life-Hacks“ erleichtern Radfahrern die Tour oder den Transport ungemein. Wir haben unsere Favoriten für Euch zusammengestellt.
Life-Hacks für Radfahrer
„Die dauerhafteste Lösung eines Problems ist das Provisorium.“ Keine Ahnung, wer sich diesen schlauen Spruch auf die Fahne schreiben darf, doch mir ist er schon seit 30 Jahren bekannt. Mutters Strumpfhose diente damals als Keilriemenersatz für den liegengebliebenen Trabbi, als ich den Spruch das erste mal hörte. Das Töff-Töff gibt es schon lange nicht mehr, doch geblieben sind viele gute Ideen, die sich inzwischen als Life-Hacks auch in der Fahrradwelt einen Namen machen.
Rücklicht selbst gebaut
Nach meinem Unfall im Spätsommer entfernte ich das Rücklicht aus dem Lidl Crivit-Fahrradhelm und klebte es auf die Sattelstreben am Roadbike. Es fungiert dort seither als Extra-Rücklicht. Mit dem normalen Rücklicht, einem Reflektor auf Achshöhe und einem weiteren Licht im Abus Stadthelm werde ich jedenfalls von hinten gut gesehen.
2x gegen kalte Füße auf dem Bike?
Es ist Frühling. Das bedeutet aber leider nicht, dass die Sommerschuhe auf dem Rennrad schon super-geeignet sind. Ein kleiner Winter-Hack hilft hier, dem Fahrtwind auch im Frühjahr von den Zehen fern zu halten.
Variante 1.
Wie eine gebackene Kartoffel kann man mit Alufolie den Vorderfuß einwickeln. Das haben wir selbst getestet und auch bei sparsamer Verwendung der Folie bleiben die Füße länger warm. Spart auf jeden Fall mal die teure Überschuhe.
Variante 2.
Ebenfalls auch ausprobiert und für noch besser gefunden ist dieser Life-Hack für die Füße. Der Tipp kam von einem Instagram-Follower. Ausprobiert und für gut befunden. Die Luftpolsterfolie aus der letzten Paketsendung oder von einem Briefumschlag hält hier die Kälte hervorragend gut weg. Im Test fanden wir sogar, dass es länger dauerte als bei der Alufolie. Da wir auch keine kalten Füße mögen, setzen wir auf dieses Prinzip. Sieht lustig aus, erfüllt aber seinen Zweck. 40 Euronen für Überschuhe sind jetzt zwar auch nicht die Welt, aber wenn es so geht, warum nicht?
Sattelstütze markieren
Wenn sich mehrere Fahrer ein Bike teilen, bedeutet dies auch, dass es für den Sattel unterschiedliche Einstellungen gibt. Wer nicht jedesmal wieder herumstellen will, kann sich die passende Höhe mit einem kleinen Farbstreifen markieren. Ideal ist das hier auch, wenn man das Rad zu Servicezwecken zerlegen muss. So fummelt man hinterher nicht ständig an der richtigen Einstellung herum.
2. Ersatzschlauch und keinen Platz?
Wenn der Platz in der Satteltasche nicht ausreicht, kann man einen zweiten Ersatzschlauch auch am Rahmen festbinden. Diese Technik hat sich auch am Rennrad bewährt. Hier am hinteren Ende unterhalb des Oberrohres oder direkt hinter dem Sattelrohr.
Unterwegs mit dem Rad?
Ist man beispielsweise im Urlaub im Zug mit dem Rad unterwegs, kostet das Rad Extra-Geld. In Bussen ist die Mitnahme noch viel eingeschränkter und oft fast gar nicht möglich. Hier hilft es, ein Rad teilzerlegt in einem Bikekoffer zu transportieren. Leider kosten die Teile – je nach Qualität und Hersteller – von 50 bis 600 Euro. Viel zu viel für die seltene Nutzung. Abhilfe schafft ein Fahrradkoffer Marke „Eigenbau“. Eine Gewindestange und zwei Räder aus dem Baumarkt für 20 Euro und fertig ist die Rollbare Transportbox. Diese gilt übrigens als Gepäck und reist gratis mit. Gefunden in der Videotube, nachgebaut – funktioniert hervorragend.
Übrigens bekommt Ihr die Fahrradkartons beim freundlichen Fachhändler kostenlos. Der ist oft froh, wenn er die Pappe nicht entsorgen muss. In den Karton kann man zusätzlich auch noch gleich den Rest der Radausstattung, Helme, Schuhe und Werkzeuge verstauen. Auch im Auto, wenn es denn ein Kombi ist, eine gute Idee.
Lenker polstern
Ich mag ja das Lederlenkerband eines italienischen Herstellers am Bulls. Das passt gut zum weissen Lenker, zum Vorbau und zum weissen Sattel. Blöd nur, dass es sehr dünn und ungepolstert ist. Ein defekter Schlauch (nein, ich flicke die Rennradschläuche niemals!), halbiert und der Länge nach aufgeschnitten tut als Dämpfungsmittel nun seinen Dienst. Nur umgewickelt wird das zu dick. Aufgeschnitten geht es. Beachtet bitte, dass sich auch der Umfang dadurch erhöht und Ihr gegebenenfalls nicht mehr da ankommt, wo ihr vorher hinwolltet. Ich bevorzuge hier den Teil der Drops und ein kurzes Stück über den Griffen nachzupolstern. Hat sich bei mir seit einigen Touren bewährt.
Weitere coole Hacks:
- Für den Transport des Rades im Auto kann man alte Achsen ohne Speichen als Abstandshalter bzw. Kettenhalter verwenden. Das erspart die Fummelei beim auspacken und schützt Gabel und Schaltung.
- Alte Griffe können die Gabel beim Transport gut schützen. Hier lässt sich gut was basteln.
- Auf der Sommertour muss die Sonnencreme nicht gleich in einer ganzen Tube herumgefahren werden. Ein kleines Döschen in der Satteltasche (kleine verschraubbare Dose) reicht hier auch, um die Haut nachzucremen.
- Wenn man ein klappbares Brillenetui in die Finger bekommt, kann man ja mal testhalber schauen, ob diese in die Satteltasche passt. Darin lassen sich hervorragend die Reifenheber, Kettennieter, Multitool und auch ein Schlauch verstauen. Vielleicht braucht man dann ja auch die Satteltasche gleich nicht und steckt sich das Etui so in die Trikottasche?
- Selten mal Geld auf der Tour dabei? Das kommt vor. Doch ein 5 oder 10,-Euro-Schein sollte für den Notfall immer an Bord sein. Rollt Ihn am Rennrad oder Crosser einfach leicht ein und steckt ihn hinter den Lenkerendstopfen. Da fährt er sicher mit und ist im Fall der Fälle für Telefon, Kaffeerast oder Notfallnahrung griffbereit. (Ja, die Erfahrung lehrt, man kann auch schon bei einer 15km-Tour vom Rad fallen.)
Update
Pumpe auf Tour
Wer keine Mini-Pumpe hat und das Rad auch gleich auf die Befestigungen für Luftpumpen verzichtet, muss sich was einfallen lassen. So geht es auch. Das bewährte Electric-Tape klebt auch hier die Pumpe sicher am Rad. Man muss nur beachten, dass man die Züge an den umhüllten Stellen festklebt. Das hält auf der Tour und man hofft ja sowieso, dass man die Pumpe möglichst nicht benötigt.
Probiert’s mal aus. Es lohnt sich.
to be continued