Sein oder Nichtsein – Sprachwechsel bei kettentreter?

William Shakespeares Spruch aus Hamlet nehme ich mal zum Anlass, mir als Herausgeber dieses Magazins mal um  elementare Dinge Gedanken zu machen. Es ist quasi wie bei den Upgrades an einem Fahrrad. Hinterher läuft es meistens viel besser.

Ein paar Gedanken zu Bikeblogs und anderes Zeug

Blogger //O.F. kettentreter kettentreter gibt es jetzt seit gut vier Jahren. Es dreht sich alles um das Fahrrad, Hobbyradsport und Technik. Soweit wissen das auch die Leser hier. Der technische Bereich ist allerdings auch das Problem, welches einem hier als Herausgeber verzweifeln lässt. Besonders, wenn man keinen direkten Zugang zum Material hat. Ein Job im Bikeshop oder in einem Bikevertrieb wär‘ da fast schon ideal. (so rein contenttechnisch gesehen)

In den letzten 10 Jahren habe ich mehr als – ach ich weiß nicht mehr genau – aber gut 10.000 Artikel auf sogenannten Blogs verarbeitet. Viele Themen waren dabei, die mich selbst interessierten oder technisch durch entsprechend vorhandenes Material möglich waren. Dabei konnte ich auf mehreren Blogs auch in schwedisch und englisch meine Texte verfassen. Derzeitig sind noch 18 Blogs aktiv und erreichbar. Nein, es geht hier nicht um die Finanzierungsproblematik durch die AdBlock-Geschichten. Das lässt sich hervorragend anders lösen, wie beispielsweise mit der Kaffeespende oder direkten Partnern.

In der letzten Woche ging allerdings das Frustrationslevel wieder extrem hoch. Nach vielen Telefonaten zu Unternehmen aus der Bikebranche und vieler „versprochener“ Rückrufe aus den Marketingabteilungen und Vertriebsverantwortlichen, war mir dann irgendwie (mal wieder) nach einem „Last Goodbye“-Posting. Die Branche scheint so zu boomen, dass es niemand nötig hat, mal den Hörer in die Hand zu nehmen, Mails zu beantworten oder mal die Rückrufnummer auf dem Display zu wählen. (Nein, ganz so ist das nicht. Ich weiß, wie man (meistens) arbeitet, wenn man in so einem Vertrieb sitzt. Verkaufen will man schon und muss das auch, doch man will auf keinen Fall den Chef um Genehmigung fragen müssen und noch weniger was selbst entscheiden. (Einigen „Vertriebsprofis“ scheint dabei sogar die Kaufanfrage nach 100 bis 150 Stück Fahrradhelmen völlig uninteressant zu sein.) ) Hashtag #einmalmitprofisarbeiten Wie ich bereits früher auf meinen Karriereblog schon schrieb, ist ein Key-Account-Manager oft doch nur ein Schlüsselkind.

Zudem fand ich auf der aktuellen Taipei BikeShow zu meinem Leidwesen auch noch ein Produkt, welches mit meinem StartUp-Crowdfunding-Projekt im April kollidiert. Da dort in Asien leider bereits ein Manufacturer hinter der identischen Idee steht, brauche ich nicht anfangen, die Entwicklung für Deutschland hier ins Laufen zu bringen. Das kommt dann sowieso aus Asien her und auf Patentstreitigkeiten habe ich keine Lust und nochweniger Geld dafür.

Cykelkatten
Cykelkatten

Aufbau, Inhalt, Schreibstil. Wie kann man die Seite weiter voranbringen? Viele Möglichkeiten stehen dabei zur Verfügung. Von vollständiger Themenänderung (ich hätte da noch ein Backup mit 1400 Artikeln zweier Karrieremagazine liegen, die man auch unter diesem Seitentitel vermarkten könnte) über Einstellung und damit einhergehender enormer privater Zeitersparnis bis zu … ja sogar Sprachänderung und Verlegung der Zielgruppe.

Nachdem sich auch meine geschätzte und lesenswerte Bloggerkollegin Katja von Cykelkatten kürzlich dazu entschieden hat, ihren Blog von blogspot auf eine eigene Domain zu heben und dabei auch noch von schwedisch auf englisch zu wechseln, kam auch mir heute wieder der Gedanke hoch, dies vielleicht nicht doch auch so zu tun. Die Idee hatte ich schon bei Umstellung von kettentreter von blogspot auf den eigenen Server.

Was bringt’s? Man könnte damit fast schlagartig die Reichweite erhöhen. Englisch ist als Sprache im Internet offensichtlich das Mittel der Wahl. Ich lese selbst mehr als 80% meines Tagespensums in englisch. 10% in schwedisch und 10% in deutsch. (Zudem funktionieren bei englischen Webseiten Leserspenden.) Reviews werden für Unternehmen interessanter und erreichen noch viel mehr Leser.

Was bringt’s nicht? Content für Interessenten aus Deutschland in Landessprache. Lesestoff für Euch als Fahrradfreunde, Radsportfreunde, Hobbyradler. Jedenfalls für viele von Euch. Eigentlich ist mir die Muttersprache als Blogger sehr wichtig, da ich mich nur in deutsch und schwedisch so richtig ausdrücken und meine Schachtelsätze von mir geben kann. Die Leser aus Deutschland wären somit gezwungen, in einer anderen Sprache zu lesen. Das kann nicht jeder und selbst ich bin oft genug gefrustet, wenn ich simple Informationen suche und diese nur oder hauptsächlich in englischer Sprache finde. Man denke da an technische Setup-Anleitungen für Computer, Smartphones & Co.

Hmmm. Was tun?

Sein oder Nichtsein? Gute Frage, schwere Frage. Fakt ist, dass es Blogs in Deutschland in den nächsten Jahren noch schwerer haben werden als sowieso schon. Alleine die rechtlichen Klippen sind kaum noch händelbar und aktuell werden die noch spitzer, wie Bloggerkollege Sascha Pallenberg von mobilegeeks hier ausführlich erklärt. Und wenn die Industrie die Community hinter und in Blogs weiter ignorieren (letztlich gehen die ja schließlich sowieso zum örtlichen Händler oder kaufen im Internet), wird es nicht besser. Allerdings darf sich die Industrie – in Persona die Manufacturer und Distributoren – dann auch nicht wundern, dass Menschen Fahrradhelme aus China, Bekleidung, Handschuhe, etc im Supermarktangebot kaufen und einige recht fragwürdige Anbieter weiterhin im Markt befindlich sind. Man stellt sich zu oft als Global-Player dar und hat doch oft den lokalen Markt nicht auf dem Schirm geschweige denn im Griff. Kleines Beispiel gefällig, falls hier gerade jemand aus entsprechender Position mitliest? Büddeschön.

Die Einstellung dieses Magazins ist derzeitig noch keine Option. Dafür schreibe ich zu gerne über die Materie, über Technik, Innovationen, Touren und ich teste viel zu gerne und teile meine Erfahrung. Die Zielgruppe hier ist weiter klar. Es gibt keine Biketests von Rennrädern über 2500,-€ und auch bei Mountainbikes habe ich so meine persönliche Schmerzgrenze bei knapp 2000,-€ gesetzt. Darüber werdet Ihr hier definitiv keine Testberichte finden. Das machen andere Magazine (mehr oder weniger) besser, auch wenn bei manchen Tourfotos und Testfahrten die Pedalen an den Edelrennern fehlen.  [Ironie]

Zudem sehe ich an den Besucherzahlen, dass die Artikel für Euch lesenswert sind und je nach Thema förmlich explodieren. Trotz der hunderten Blogs im Netz, kann sich die Seite weiter behaupten. Soweit finde ich das auch gut. Hier gibt es Berichte für sportlich ambitionierte Radfahrer, für Einsteiger, Commuter und City-Biker. Meine Idee ist eher, man holt sich die Community ins Boot, so sie denn will. Ihr könnt ab sofort eigene Tourberichte verfassen und einsenden. Mal sehen, wer sich traut. Ich habe noch einige Ideen auf der Kette, die realisierbar wären. Zudem liegen noch zwei alte Bikeblogs von mir im Archiv, die hier noch eingefügt werden können.

Keine Angst, dass sich kettentreter von sofort auf gleich in der Sprache ändert. Ich würde dies vorerst sowieso erst  etwas mixen und selbst nochmal lernen wollen/müssen, wie man dann wieder den richtigen (Schreib-)stil findet.

Will ich das eigentlich? Nein. Irgendwie nicht.

Wir werden sehen.

nachgedachte Grüße

//O.F.

 

Bilder: privat

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