[section_title title=Teil 2 – Technik]
3. Gönn‘ Dir was – Gute Technik ist das A & O
Die Überschrift klingt etwas reißerisch, doch ganz ehrlich? Du hast es Dir verdient!
Auch wenn Du in den letzten Jahre durch Karriere, Kinder, Hausbau, Ehefrau oder sonstige Lebensgewohnheiten Deine Gesundheit etwas missachtet hast, hast Du nun die Möglichkeit, ein gutes Stück wieder reinzuholen und das willst Du nicht mit einer Geiz-ist-Geil-Mentalität.
Fakt ist, Radsport ist ein schöner, aber auch sehr teurer Sport. Das Equipment wird Dich einiges Kosten. Doch es gilt hier oft: je besser Du kaufst, desto seltener kaufst Du.
Wir reden hier jetzt auch nicht explizit vom Rennrad. Es gibt auch Sportgruppen, die mit MTB, Fitness- und Trekkingrädern unterwegs sind. Auch das ist natürlich aktiver Sport. Und wenn Du zuerst alleine herum fährst, ist es ja eigentlich auch nicht schlimm. Es muss auch nicht immer ein Roadbike sein. Welcher Radtyp für Dich jetzt ideal ist, musst Du allerdings selbst herausfinden. Es sollte nur kein Cityrad-eBike sein.
Tipps zur Hilfe: Frag im örtlichem Radsportclub mal an und triff Dich mit den Mitgliedern. Viele haben mehrere Räder und leihen Dir auch mal eines übers Wochenende, damit Du sehen kannst, ob ein Rennrad etwas für Dich ist oder ob ein Fitnessbike vielleicht für den Anfang auch macht. Hast Du keinen Radclub in der Nähe, schau Dich bei Freunden, Nachbarn oder Kollegen um. Hier wird doch wohl irgendwer sein, der „heimlich“ herumsportet. Wenn alles nichts hilft, bringt es oft eine lokale Kleinanzeige im Internet oder in einem Wochenendblättchen. Oft bieten Händler vor Ort auch Probefahrten an, die über die 50 Meter vorm Laden hinausgehen. Einfach mal herumfragen bringt fast immer Antworten.
Die Erfahrung des Lebens zeigte Dir auch bereits: Wer billig kauft,kauft zweimal. Und: Das Leben ist voller Kompromisse.
Wenn Du den passenden Radtyp gefunden hast, gönn‘ Dir was. Gönn‘ Dir was Gutes. Das gewählte Zweirad soll Dich schließlich nicht nur über eine Saison begleiten, sondern auch noch in der nächsten und übernächsten Saison passen. Geh‘ beim Kauf keine Kompromisse ein und kaufe eher höherwertig als Standard. Achte dabei tendenziell mehr auf Komfort – und nein, Du brauchst kein 10.000-Euro-Timetrail-Bike um cool zu sein aber Du machst nicht viel falsch, wenn das Rad ab 3000,-€ aufwärts kostet. Darf es aber auch, denn Du hast es Dir verdient.
Da Du Deine Fitness ja auch erst aufbauen willst oder mindestens aber verbessern musst, gilt das auch bei der Ausstattung rundherum. Mit wenig Kraft in den Beinen und einem teuren Rad sieht es ziemlich blöd aus, wenn Deine Fahrradschuhe die wahren Klötzer aus dem Billigsortiment sind. Handschuhe und Trikot und Hose aus dem Supermarktregal kommt auch nicht so gut. Den Kennern wird es auffallen und ein teures Bike unterm Hinterteil aber bei den Handschuhen gespart…. – Das will doch nun wirklich keiner sehen.
Bessere Ware ist deutlich leichter und in der Regel auch viel angenehmer zu tragen. Es gibt erhebliche Unterschiede zwischen Einsteigerzeug und gutem Semi-Profi-Material. Man merkt sie schnell und wüscht sich entsprechend auch zeitig, dass man doch besseres Material gekauft hätte. Beispiel gefällig: Meine eigenen Northwave Rennradschuhe – 780 Gramm inkl. Cleats. Die neuen Schuhe von Mavic wiegen inkl. Cleats unter 400 Gramm das Paar. Der Unterschied liegen in 380 Gramm und 150 Euro. Die merklich geringere, rotierende Masse an den Beinen merkt man aber deutlich.
Entsprechend gilt das auch für den Rest drumherum. Helm, Handschuhe, Pannenwerkzeug, Trikot,Hose, Regenjacke, Knie- und Armlinge oder ein zweites Set in lang, und so weiter und so fort. Ja, es kostet Geld und nicht selten sind schon Kunden mit Rad und vollständigem Zubehör gute vierstellige Beträge losgeworden. Doch der Sinn dahinter wird einem dann bei der Nutzung klar.
Ganz wichtig ist es, dass wir beim Thema Technik auch nochmal zu Punkt 1 schauen. Die Herzfrequenz. Natürlich solltest Du diese in „fortgeschrittenem“ Alter irgendwie im Auge behalten. Das Irgendwie funktioniert hervorragend mit Bundle-Systemen bei den GPS-Fahrradcomputern, die gleich noch einen Trittfrequenzsensor und eben einen Herzfrequenzsensor mitbringen. Dann bekommst Du alle notwendigen Fahrdaten auf einem Blick, kannst diese leicht überprüfen, in Sportsystemen wie Strava oder das des entsprechenden Herstellers speichern und das Training daran ausrichten. Auch das ist nicht gerade preiswert aber eben unglaublich wert- und sinnvoll für die nächsten Saisons. Mit 20 reicht so ein Billig-Fahrradtacho aus dem Baumarkt. Mit 40+ möchte man dann vielleicht schon wissen, was die Pumpe denn so leisten muss, wenn man am Berg kämpft.
Ebenso zur Technik gehört irgendwie auch Trainingsmaterial, welches man so nicht unbedingt sofort sieht. Die Rede ist hier dabei von einem Rollentrainer. Auch hier solltest Du nicht unbedingt ein 89,-Euro-Produkt aus dem Internet kaufen. Wenn Du erst zum März/April einsteigen willst, wirst Du ihn noch nicht brauchen, doch der nächste Herbst und Winter kommt bestimmt und mit einem ordentlichem Turbotrainer hältst Du auch die Fitness in den kalten Monaten. Nebenbei kann die Rolle und die Software auch immer dann zum Einsatz kommen, wenn Du gerade kein ordentliches Zeitfenster für eine Tour hast, Regional von bergigen Strecken der Tour de France sehr weit weg bist, angekündigtes Regenwetter Dir den Fahrspaß verderben wird oder Deine Tourmotivation gerade mal wieder im Keller ist. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede. Nicht selten geht es bei mir auch lieber mal eben auf die Rolle für eine Stunde als auf die Straße. Wir haben hier im Magazin das Thema Rolentrainer schon mehrfach ausführlich behandelt. Schau doch auch einfach mal da nach.
Bildquelle: Cycleexif