Unzählige Hobby- und Semiprofessionelle Sportler sind Vegetarier oder gar gleich ganz Veganer. Sie beweisen, dass man mit einer gesunden Ernährung auch gute sportliche Leistungen bringen kann. Zeit, 2016 mal etwas mehr für die eigene Gesundheit zu tun. Das Langzeitprojekt.
Projekt Veggie – Gesunde Ernährung ohne Verzicht
Irgendwann Ende Dezember machte ich mich an das Lieblingsmittag der Kids. Nudeln mit Tomatensauce und einer ganzen, angebratenen Jagdwurst in der Sauce. Dabei viel mir auf, dass extrem viel Fett aus der Wurst kam. Ich hatte sie schon ohne Fett in die Pfanne gewürfelt und testweise goß ich das Fett in eine Müslischale. Ok. Die wurde doch ordentlich voll. Besteht die Jagdwurst nur noch aus billigem Fett? Das sah irgendwie widerlich aus und so kam mir der Gedanke zum „Projekt Veggie“. Viele Follower bei Instagram oder Facebook und Sportfreunde ernähren sich bereits etwas mehr in die vegetarische Richtung und einige dabei sogar konsequent Vegan. Warum ich nicht also auch?
Ok. Ab Januar also gesünder ernähren! So ganz ohne Plan mal in eine etwas mehr vegetarische und damit auch nachhaltigere Ernährung springen, sollte auch als Anfänger möglich sein. Dabei werde ich definitiv versuchen, auf Fleisch und tierische Fette zu verzichten, soweit es mit Familyanhang möglich ist. Eine Ernährungs-Extrawurst werde ich wohl nicht bekommen. Zudem werden einige Saucen ja auch mit den Bratresten und Fleischbeilagen hergestellt. Trotzdem sollte es möglich sein, auf einiges an Wurst, dunklem Fleisch und sonstigen Produkten mit unbekannter Herkunft oder Aufzucht verzichten zu können. Dabei will ich aber auch darauf achten, den Verlust nicht durch das gewisse mehr an anderen Dingen zu kompensieren. Döner und anderes FastFood habe ich mir schon vor längerer Zeit abgewöhnt, nachdem sich die Nachrichten über ungekühlt durchs Land fahrende Fleischspießlieferanten aus Berlin hier im Radio häuften. Die Döner gibt es zwar auch ohne Fleisch, doch das derzeitig gefahrene Preis-/Leistungsverhältnis hier in der Region gefällt mir sowieso nicht und nachdem mir der Bingöl-Chef in Stralsund erklärte, ich sei für die angeschriebenen Dönerschulden meiner Nachbarn verantwortlich, da ich nachfragte, was da denn so offen sei, muss er auch auf meine 50 bis 70 Euronen im Monat verzichten. Das inzwischen seit über zwei Jahren. Ich bin mir sicher, es gefällt ihm nicht.
Eigentlich ist an der wachsenden Zahl nur die Globalisierung und unsere eingebläute Geiz-ist-Geil-Mentalität als Schuldige auszumachen. Wir wollen, vor allem für Lebensmittel, nicht viel Geld ausgeben. Wir wollen so günstig wie möglich die notwendige Nahrungsaufnahme realisieren. Das führt zwangsläufig dazu, dass große Produzentenketten beispielsweise den Milchbauern kaum noch einträgliche Preise für die Milch zahlen und inzwischen schon sehr viele Lebensmittel direkt aus Osteuropa oder gar Asien importiert werden. Ich ziehe dabei persönlich meinen Hut vor den Landwirten, die sich den Reglementierungswahn der EU und dem Druck der Industrie aussetzen. Ich hätte da mit ein paar Hektar Land in der Hinterhand wohl längst schon eine Biogasanlage oder Solarplatten installiert.
Was hat das jetzt mit Radfahren zu tun? Ziemlich viel. Die Leistungen des vergangenen Jahres waren, soweit für mein Alter, in Geschwindigkeit und Streckenlängen akzeptabel. Jedenfalls kenne ich wenige Leute in meinem Umfeld, die das so noch könnten oder machen würden. Aber ich glaube auch, dass ich besser werden könnte und die Zeit der Völlerei zum Weihnachtsfest hinterläßt auch bei mir in jedem Jahr Spuren, die erst im Mai oder Juni beseitigt sind. Ich bin allerdings auch kein Mensch, der es nötig hätte, an der eigenen Gewichtsschraube zu drehen. 78kg bei 182cm sind ganz ok. Es ist ja nicht so, dass mir bereits eine Bierwanne gewachsen ist. 😉
Ich bilde mir einfach ein, dass ich mit einer langsamen aber konsequenten Ernährungsumstellung, die Reduzierung von Fleischprodukten und gesünderer Ernährung, doch noch bessere Leistungen bringen könnte. Für 2016 stehen wieder einige Events auf dem Plan, die in Deutschland und einigen Teilen Europas gefahren werden sollen. Ich freue mich schon auf Bornholm, Sealand und die Sommertour in Italien. Ich will dabei aber auch nach Möglichkeit nicht komplett einer veganen Ernährung fröhnen, wobei man hier ja irgendwo kaum von fröhnen reden kann. Vor einigen Jahren probierte ich mal einen Tofu-Burger. Der war eher eklig als lecker. Nicht verzichten werde ich dagegen auf Fisch und Eier. Beides wurde in meiner Auffassung von der Natur erfunden, damit der Mensch es findet und isst. Milchprodukte werden allerdings etwas mehr eingeschränkt. Komplett verzichtet wird dagegen auf Mineralstoff- und Vitaminzusatztabletten. Gerade als Raucher ist das Zeug sowieso extrem kontraproduktiv und eher gefährlich als nützlich. Sicherlich wäre der Verzicht auf knapp 25 tägliche Zigaretten fast garantiert noch der bessere Weg, sich gesünder zu ernähren. Vielleicht gehe ich das sogar in diesem Jahr noch an. Genaues habe ich da aber noch nicht geplant.
Ein paar Rezepte für den Mittagstisch habe ich inzwischen auch schon gefunden, die in der nächsten Zeit ausprobiert werden. Gleichzeitig habe ich mit zwei Mädels aus der Region nette Kontakte gefunden, die mich im Bedarfsfall auch supporten werden. Projekt Veggie kann also starten. Regelmäßig gibt es hier dann entsprechende Updates über den Test. Mal sehen, wie viel vegetarisch am Jahresende herauskommt.