Das Teaserbild verrät es schon. Nein, es geht nicht um die richtige Pflege von Komponenten und Kette. Eher um die Pflege der Radkleidung. Waschmaschine und Trainer – funktioniert das?
Bike Wash Maschine – Trainer und Waschtrommel in einem Gerät
Heute gibt es mal wieder ein Fundstück aus dem Web. Genauer gesagt mal wieder was aus dem Portfolio von mobilegeeks.de, dem Technikmagazin des geschätzten Bloggerkollegen Sascha Pallenberg.
Studenten in China haben sich, aus welchen Gründen auch immer, Gedanken gemacht, ob man eine Waschmaschine auch manuell betreiben kann und die B.W.M erfunden. Die BikeWashMaschine.
Die Idee war es, das Schwungrad der herkömmlichen Fitnesstrainer durch eine Waschtrommel zu ersetzen. Durch seine eigene Trainingssession soll man nun der Wäsche vorne in der Trommel die nötigen Waschvorgänge zukommen lassen. Dabei setzt das Gerät einzig auf Pedalkraft und erzeugt so auch die nötige Energie für den Waschvorgang. Soweit jedenfalls die Idee.
Betrachtetman sich die Bilder und den Waschvorgang in den heimischen vier Wänden genauer, wird aber so einiges ziemlich unklar. Auf den Bildern ist leider kein Wasser-zu-/ablauf erkennbar. Fraglich, wie man hier einen Waschvorgang durchführen soll. Dies würde voraussetzen, dass das Gerät dann auch immer in der Nähe eines Wasseranschlusses steht. Ergo in der Küche, Bad oder bestenfalls noch im Hauswirtschaftsraum, falls vorhanden. Einige nutzen diesen Raum ja für das Training. Das schränkt allerdings die Nutzerzahlen schon erheblich ein.
Auch dürfte die Energieaufnahme der Anlage deutlich über der produzierbaren Menge liegen. Laut den Studenten soll die überflüssige Engergie zum Betrieb eines Displays oder zur Speicherung für spätere Verwendung genutzt werden können. Was bleibt da über? Ich kenne den Stromverbrauch meiner eigenen Waschmaschine jetzt nicht genau, doch per Muskelkraft will ich weder Trommel noch Heizung betreiben. Das wäre mir mit Sicherheit viel zu anstrengend und damit viel zu schweißtreibend. Was nimmt so eine Waschmaschinenheizung für die Wasseraufbereitung? 30 Minuten bei 1400 Watt? Mehr? Ich habe keine Ahnung. Mein Tipp: Viel. 😉
Letzteres bringt mich da dann auf einen weiteren Punkt. Was soll da an Wäsche reinkommen?
Wer so einen Heimtrainer kennt, weiß auch, dass er zwar schwer, aber nicht besonders breit ist. Von den Füßen mal abgesehen. Das bedeutet, dass selbst bei einer leichten Verbreiterung die Trommel maximal 4kg fassen dürfte. Gerade ausreichend für einen Single-Haushalt. Tendenziell eher nur 3. Das könnte man mit etwas Engagement in Richtung Mathematik ausrechnen. Zylinder mit 40cm Durchmesser und einer Tiefe von 25cm. Dazu das Umlaufgehäuse, welches ja das Wasser in der Trommel hält. Falls Eure Waschmaschine mal kaputt geht und ersetzt werden muss, dreht sie mal auf den Kopf und schaut Euch das mal von Unten an. Da seht Ihr dann genau, wie wenig in so einer Maschine eigentlich drin ist und wie schwer sie dennoch wird.
Ein weiteres Problem dürfte sein, dass man nach dem Waschvorgang seine Trainingsklamotten gleich wieder in die Maschine packen kann, da man von der Wäsche wohl ziemlich verschwitzt sein dürfte. Kann man seine Waschleistung danach eigentlich zu Strava hochladen und falls ja, wie wird das gewertet? Als Bergtour?
Irgendwie nicht ganz ausgekocht das ganze. Ein erster Prototyp soll demnächst entstehen. Vielleicht sind da dann ja auch die Anschlüsse für das Wasser verbaut. Grundsätzlich soll das Gerät in stromlosen oder wasserknappen Regionen eingesetzt werden. Keine schlechte Grundidee, doch ich glaube irgendwie, dass Menschen, die da wohnen andere Sorgen haben als Fahrradfahren und saubere Klamotten. Ein Handwaschgang auf dem Scheuerbrett wie in Omas Zeiten dürfte auch etwas schneller gehen.
Hinweis: Bitte zeigt das Bild nicht unbedingt der Lebensgefährtin, Frau oder Freundin. Es könnte durchaus sein, dass Ihr ein freundliches „Dann kannst Du ja Deine Wäsche in Zukunft selber waschen! Im Keller!“ zurückbekommt. 😉
Quelle: mobilegeeks.de via dailymail