Sein eigenes Smartphone hat jeder bei den Touren mit dabei. Doch wie mitführen? Rückentasche? Satteltasche? Brustbeutel? Wir haben die Oberrohrtasche YANHO für mittelgroße Smartphones am Bike getestet. Was sie kann und ob sie taugt, erfahrt Ihr in diesem Artikel.
Oberrohrtasche für Rennrad, MTB und Crossbike im Test
Braucht man wirklich ein teures Garmin oder ein anderes Navisystem um seine Strecken zu tracken oder vorhandene nachzufahren? Im Zeitalter moderner Smartphones, welches fast jeder immer bei den Touren dabei hat und die fast alles können, wäre das doch ein guter Ersatz, oder?
Wir haben uns mal eine mittelgroße Oberrohrtasche testhalber bei einem Händler auf ebay zugelegt und einem Praxistest unterzogen. Bei knapp 10 Euro kann man eher wenig falsch machen.
Die Produktbeschreibung online:
• Transparentes Display. So sehen sie immer, wer z.B. gerade anruft oder bei einer Navi-Funktion, wo sie sich gerade befinden!!
• Zwei Reißverschlüsse ermöglichen Ihnen schnell und einfach die Tasche zu öffnen und wieder zu verschließen!!
• Das Innenfutter ist aus sehr weichem Material, um Ihre Accessoires vor Kratzern, Schmutz und Staub zu schützen!!
• Reflektierender Seitenstreifen für sicheres Fahren auch in der Nacht!!
• geeignet für alle Fahrradtypen!!
Und jetzt die Oberrohrtasche in der Praxis:
Das Handy ist während der Fahrt vor Kratzern, Schmutz, Staub und auch vor leichtem Regen geschützt. Das einpacken in das überlappende Deckelfach ist jetzt nicht so kompliziert aber durch viel Material auch nicht ganz so einfach, wie bei anderen Modellen. Dafür ist es weich verpackt. Die Klettverschlüsse sind ausreichend lang und passen um jedes Oberrohr und jeden Lenkerschaft. Ob der Reflektorstreifen jetzt wirklich bei Nacht ein Sicherheitsfeature ist, können wir so nicht bestätigen. Da setzt man doch lieber auf ordentliches Licht und Reflexstreifen in den Reifen. Aber ganz nett, dass an solche Streifen gedacht wurde.
Das Kunststoff-Obermaterial macht einen soliden Eindruck und ist abwischbar. Alles fein. Mittelgroß bedeutete in unserem Fall, dass die Tasche für Smartphones ab Größe von Samsung Galaxy S3, S4, S5, Iphone von 3 bis 6, viele Sony-Modelle und Nokia/Microsoft-Geräte passt. Also ein Sony Z1 passt nicht, ein Nokia 640 allerdings schon. Standardgröße halt. Der Hersteller bietet aber auch kleinere und größere Modelle, damit man die Mini-Serien auch hübsch mitführen kann oder eben die Phablets. Die Verarbeitungsqualität ist gut und suggeriert, dass sie auch bei längerer Benutzung eine ganze Weile hält.
Was passt rein?
Wir haben es mal getestet. Ein zusammengefalteter Schlauch (idealerweise nagelneu ohne Packung, Multitool, Reifenmontierhebel, Mini-CO2-Pumpe, 1 Energy-Riegel und natürlich das Handy bekommt man problemlos unter. Dabei ist das Telefon ja in der separaten Deckeltasche verstaut. Das reicht für jeden Ride am Nachmittag. Wer auf einen Schlauch und Werkzeug verzichten kann oder will, könnte auch eine Ersatzbrille und sein Schlüsselbund reinpacken. Ganz, wie es beliebt. Selbst für ein Spiralkabelschloß wäre Platz, wobei unsere Meinung zu 1,99€-Supermarktschlössern ja hinlänglich bekannt ist.
Negativ:
I. Es dürfte schwierig sein, diesen Negativpunkt durch eine andere Oberrohrtasche zu komprimieren. Die Taschen sind in unseren Augen alle falsch konzeptioniert. Die Crux ist der Verschluß. Von linksunten nach rechtsunten über die Seiten und oben. Merkt Ihr was? Oben. Genau da, wo der Lenkerschaft ist. Wenn die Tasche fest sitzt, riskiert man beim öffnen Kratzer. Besser wäre, wenn man die Tasche von linksoben nach rechtsoben aufmachen könnte und die Klappe entsprechend nach oben aufschlüge. Das merkt man, wenn überhaupt, erst beim Praxistest. Eher seltener im Laden. Ein Konstruktionsfehler.
II. Der Test an einem klassischem Rennradrahmen zeigte, dass die Tasche da völlig ungeignet ist. Der geringe Rohrdurchmesser lässt die Tasche wackeln und seitwärts abkippen. Sie passt zwar besser am Lenkerschaft, doch beim fahren ist man oft mit der Korrektur der Tasche beschäftigt. Untauglich bei alten Rahmen.
III. Display ablesen? Hmm. Dazu müsste man mal vorher den Bildschirmschoner abschalten. Mal ganz abgesehen davon, war die „Ablesequalität“ während der Fahrt eher schlecht als recht. Die wellige Deckelfolie macht da keine gute Figur.
Fazit:
Für moderne Crossbikes, Rennräder und MTB eine tolle Sache. Man bekommt das nötigste Werkzeug verstaut und das Handy hat immer direkten Sichtkontakt zum GPS-Satelliten. Soweit so gut. Es ist eine Tasche und das ist die Grundfunktion. Das sollte man nicht vergessen. Mehr Volumen für das Mittschleppzeug bieten dagegen Dreiecktaschen für den Rahmen. Kleinzeug mitführen, Werkzeug vielleicht oder das Schlüsselbund nicht in der Rückentasche haben müssen, ist schon ok so. Die Ablesequalität durch die Folie ist eher schlecht. Das Smartphone ist dafür aber weich verpackt und gegen Witterung und Staub geschützt. Mit dünneren Rahmen wird es wackelig und ungeeignet. Bei 10 Euro inkl. Versand in der eBucht keine schlechte Investition.
Bei einem CafeStopp sollte man allerdings die Tasche dann auch immer mitnehmen. Langfinger lauern überall und wenn das Smartphone oder andere Wertsachen drin sind, sollte man wenigstens diese dann herausnehmen.
Die Tasche reicht für den nachmittäglichen Trainingsride und das ist Sinn und Zweck des Teils.
Der Einsatz von 10 Euro ist gut angelegt und die Tasche sollte bei regelmäßiger Nutzung auch ein paar Jahre halten. Das passt schon.