Fahrradlicht im Praxistest [Serie] + [Updates]

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Lichttest am Fahrrad – Test 1 – arcas 2-LED Klemmlicht

Beginnen wir mal mit dem günstigstem Lichtset, was sich so in der Umgebung auftreiben ließ. Die örtliche MäcGeiz-Filiale hatte in den Schütten dieses Lichtset.

arcas 2-LED Lichtset für's Fahrrad
arcas 2-LED Lichtset für’s Fahrrad

Zwei LED’s in einem Klemmlicht – Das verspricht doch schon Fahrtauglichkeit, oder? Schlanke 3 Euro wurden dafür aufgerufen und unweigerlich stellt sich die Frage: „Was bekommt man für’s Geld?“

Wir haben gleich zwei Sets gekauft. Man weiß ja nie, doch dazu später.

Diese Klemmlichter sind bei Radfahrern und besonders bei Schülern sehr beliebt. Schnell dran und noch schneller wieder ab. Das Silikon-Klemmband passt um alle üblichen Rohrdurchmesser und solange die Rennleitung diese Dinger auch als Beleuchtung am MTB oder an der Stadtschlampe akzeptiert und nichts sagt, scheint ja alles in Ordnung.

Klemmlicht am Fahrrad - Frontmontage
Klemmlicht am Fahrrad – Frontmontage
Fahrrad Klemmlicht - Montage hinten
Fahrrad Klemmlicht – Montage hinten

Wir haben uns also mal zwei Set’s gekauft und eines am, gerade fertiggestellten KS-Cycling Eigenbau Cyclocross Fahrrad, montiert. Soweit ist das alles kein Ding und kann auch von 8-jährigen realisiert werden. Auf der Packung findet man keine Information zur STVO-Zulassung. Dafür aber die Info, dass 2 LED’s je Lampe verbaut sind und 3 Leuchtfunktionen zur Verfügung stehen.

Diese Leuchtfunktionen bedeuten in diesem Fall: starres Leuchten, Blinkfunktion langsam und Blinkfunktion schnell (flashing).

Ok. Doch wie sieht es aus, wenn es wirklich dunkel wird? Machen wir den Test!

LED-Leuchtset in der Nacht - erstmal sieht das ganz brauchbar aus.
LED-Leuchtset in der Nacht – erstmal sieht das ganz brauchbar aus.

Als der Test stattfinden sollte, regnete es natürlich. Warum auch nicht? Irgendwas ist ja immer. Ok. Wie man sieht, kann man das Fahrrad mit den Lampen gut erkennen. Der Blitz der Kamera machte das Bild zwar jetzt auch nicht besser, doch nach hinten heraus ist die Helligkeit gut und nach vorne scheint es auch zu funktionieren. Fahren wir mal zu einem dunklen Radweg und schauen mal nach dem Licht, wenn wirklich keine Straßenbeleuchtung und auch der Mond kein Gegenlicht bilden kann.

Lichttest mit LED-Klemmlichtern.
Lichttest mit LED-Klemmlichtern.

Schon auf dem Weg zum Radweg machte sich Ernüchterung breit. Wie auf den Bildern erkennbar ist, kommt da nicht viel. Ein schwacher Lichtkegel, der den Namen eigentlich nicht verdient. Die LED-Lampen an der Front werfen ein diffuses Licht ohne richtiges Lichtbild und auch die Reichweite ist nicht besonders gut. In diesem Fall ist der Lichtpunkt ca. 2 bis 3 Meter vor dem Rad. Weiter nach vorne gestellt, machte ihn noch schwächer. Da sich die Kameraposition ungefähr in Kopfhöhe befindet, stellt man auch unglaublich hohe Gegenblendung der LED-Lampen fest. Als Brillenträger ist das richtig störend.  Wie bereits erwähnt, haben wir ja zwei Set’s gekauft. Wie wäre es, wenn wir das zweite LED-Licht mal einschalten?

Lichttest am Fahrrad - 2 Klemmlichter mit je 2 LED's gleichzeitig geschaltet.
Lichttest am Fahrrad – 2 Klemmlichter mit je 2 LED’s gleichzeitig geschaltet.

Ja, eindeutig heller. Im Auge! Bäääh, das ist unterirdisch.

Soviel mehr Licht nach vorne bekommen wir auch mit zwei Lampen nicht. Ich stelle mir jetzt vor, mit dem Crosser auf Radwegen ca. 25 bis 35 km/h zu fahren. Damit wäre ich wahrscheinlich schneller auf der Nase als mir lieb wäre. Die Blendwirkung beider Klemmlichter ist wirklich abartig! Man müsste da eventuell mit schwarzem Elektrikertape was drüberkleben. So ist das auf keinen Fall ordentlich fahrbahr. Auch hier wurde der Lichtkegel erheblich schlechter, als die Lampen auf ca. 4 bis 5 Meter Abstand hochgedreht wurden.

Aus der Entfernung betrachtet, ist das Fahrrad einige Meter weit zu erkennen. Das bedeutet, dass die Funktion „gesehen werden“, durchaus erfüllt wird. Aber „sehen“ ist damit nicht möglich. Keine Reflektoren an den LED’s und ein sehr diffuses Licht, selbst mit zwei Lampen – also 4 LED’s -, bringt hier kein Sicherheitsgefühl.

Für die Betrachtung nach hinten muss man allerdings sagen, dass das Rücklicht durchaus tauglich ist. Es wirkt deutlich heller und auch bei Regen ist das Rad fast schon aus 100 Metern Entfernung erkennbar. Die Doppelmontage machte auch hier einen noch besseren Eindruck.

FAZIT LED-Klemmlichter Lichttest am Fahrrad

Unser Fazit kann gar nicht anders ausfallen als:

FINGER WEG von solchen Silikon-Klemmlichtern!

Mal abgesehen von der Unzulässigkeit im Bereich der STVO ist das Licht zu schlecht, um auch nur ein paar hundert Meter damit ordentlich und vor allem sicher fahren zu können.

Bei Licht geht es immer um „sehen“ und „gesehen werden“. Sehen ist mit Klemmlichtern fast unmöglich und wer schneller mit dem Rad unterwegs ist, als die übliche Schrittgeschwindigkeit, hat im Falle einer Kante, eines Scherbenhaufens, einer Pfütze oder einem Schlaglochs, kaum die Chance hier rechtzeitig ausweichen zu können. Stürze sind vorprogrammiert und der Fahrspaß sowieso gleich Null!

Unsere Testfahrt auf dem sehr dunklen Radweg war auch schon bei mittlerer Geschwindigkeit eher eine „Fahrt auf gut Glück“. Spaßig war das nicht und sicher schon gar nicht. Die Blendwirkung der LED-Lampen ist extrem störend!

Diese Teile taugen bestenfalls, wenn man definitiv noch in anfänglicher Dämmerung fährt. Dann wird man ausreichend gut gesehen und hat auch nach hinten die Lampe für den nachfolgenden Verkehr an. Wenn die Dämmerung voranschreitet oder es schon dunkel wird, sind diese Lampen absolut ungeeignet. Spart Euch das Geld für solche Lampen und investiert lieber in was besseres.

Übrigens: Der Fachhandel hat immer ein großes Sortiment an verschiedenen Lampen vorrätig. Schaut doch einfach mal dort vorbei.

 

Verklemmte Grüße

//O.F.

Schauen wir uns das nächste Produkt an. Weiter geht’s in der Box.

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