Wenn man neue Wege entdecken will, muss man gelegentlich auch mal aus den heimischen Gefilden ausbrechen. Natürlich kann man das mit dem Rad selbst oder man hängt es einfach an das Auto. Nur wie und was ist sicher? Wir haben den Thule Euroway 920 G2 getestet. Mehr dazu in diesem Artikel.
Thule Euroway G2 im Praxistest
Bisher hingen die Räder für Radtouren im Urlaub ja bekanntlich immer an der Heckscheibe. Der kleine Biki-Träger erwies sich schon beim Lupolli als stabiler Begleiter. Doch irgendwann musste der kleine Lupo gehen und er wurde durch ein anderes Fahrzeug ausgetauscht. Auch hier konnte der Heckscheibenträger punkten, doch er gefiel nicht mehr, da das neue Auto nach oben hin deutlich schmaler wurde uns somit mehr Fahrrad im Fahrtwind hing. Glücklicherweise verfügt der andere Wagen über eine Anhängerkupplung und so war schnell klar: Da muss ein Heckträger drauf! Eine Zeit lang tat es ein älteres und gebrauchtes Modell, doch das hatte eine ganz große Schwäche. Man konnte keine Räder transportieren, die eng anliegende Pedalen am Rahmen haben. Ergo mussten Rennrad und Tourer immer zu Hause bleiben, da sie nicht passten. Nur das MTB und der Crosser ging. Also musste Ersatz her.
Bei der Recherche nach einem neuen Träger war schnell klar: Ich will kein billiges Baumarkt-Zeug oder No-Name-Kram. Wobei, so billig ist das auch alles nicht mehr wirklich. Es sollte Plug-and-Play gehen und absolut leichter zu handhaben sein, als das alte Geschütz.
Ich wollte was hübsches aus Schweden und stieß auf den Euroway G2 aus dem Hause Thule. Die Schweden sind bekannt für qualitativ hochwertige Dachträger, Dachboxen und natürlich auch Fahrradträger. Da ich sehr oft auf Autobahnen unterwegs bin, sehe ich sie oft. Sie gefallen nicht nur optisch sondern auch bei den interessanten Detailfunktionen. Also den Thule in meinem Lieblings-Online-Bikeshop bestellt, 349,- Euronen überwiesen und knapp 10 Tage Lieferzeit abgewartet.
„Out-of-the-Box“ soll die Montage vonstatten gehen. Na, ja. Nicht ganz aber fast. Im Grunde kann die Montage von einem Grundschüler durchgeführt werden. Nur der Haltebügel für die Räder muss montiert werden und natürlich ein Kennzeichen. Danach muss eine Sicherungsschraube für den Kugelkopf gelöst werden und nach knapp 3 Minuten Montagezeit (wenn man die Auspack-Orgie mal außen vor lässt), kann man den Euroway G2 schon auf die Anhängerkupplung setzen. Der Bügel auf der AHK wird umgelegt, mit beiliegendem Schlüssel verschlossen und schon können die Räder auch aufgesetzt werden. Die beiden Schienenträger tragen jeweils bis zu 24kg, was auch für eBikes ausreichen würde. Mit Schnellspannern wie bei Inline-Skatern oder Schlittschuhen werden die Räder an den Schienen befestigt. Danach wird das Rad mit dem Haltebügel noch oben am Oberrohr oder Sattelrohr befestigt und dann stehen beide Räder sicher und fest. Auch hier sind in den Halterungen Schlösser eingebaut, die die Räder vor Langfingern auf Parkplätzen schützen.
Extra-Tipp: Trotzdem ein zusätzliches und sicheres Fahrradschloss verwenden und die Räder mit dem Träger verbinden. Das schafft zusätzliche Sicherheit.
Die Halterungen für das Kennzeichen am Träger sind schnell eingestellt. Stecker für die Beleuchtung in die Dose und fertig. Übrigens kommt der Träger mit 7-poligen kleinen Pins, der bei jedem halbwegs neuem Auto passen sollte. Hat man noch die Dose mit den dicken Pins, gibt es in jedem Baumarkt den passenden Adapter.
Die Schienen lassen sich, genau wie die Rückleuchten, leicht seitlich herausziehen, um die Breite für unterschiedliche Fahrräder anzupassen. Gleiches gilt für die Rückleuchten. Auch wenn es enger etwas besser aussieht, müssen die Rückleuchten so breit sein, wie das Ladegut. Auf Autobahnen ist für den Träger eine Höchstgeschwindigkeit von 130km/h vorgeschrieben.
Der Clou beim Euroway G2 ist die Klappfunktion. Endlich komme ich an Raststätten oder vor Hotels auch wieder an den Kofferraum, ohne von Innen durchs Auto krabbeln zu müssen oder erst alle Räder abzumontieren. Eine kleine Trittplatte unter dem Kennzeichen sorgt für die Funktion und geht ganz einfach.
Qualitativ bedarf es beim Thule Euroway keinerlei Erklärungen. Thule ist bekannt für hochwertige Produkte und hervorragende Qualität und das hat sich auch bei diesem Träger bewiesen. Der G2 920 ist ein Dauerläufer und das bedeutet schon etwas. Das älteste Erklärbär-Video auf Youtube ist schon 11 Jahre alt. Also hat Thule den Euroway gefühlt 1 Milliarde mal gebaut oder baut den Träger weiterhin, weil er sich einfach bewährt hat.
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Ich bin sehr zufrieden mit dem Gerät und mir auch sicher, dass er jetzt für viele Jahre genau das tut, wofür er gebaut wurde und meine Räder sicher am Auto transportiert.
Getestete Grüße
//O.F.