Persönlich passe ich Outfit und Zubehör gerne an das jeweilige Rad an. Man fährt eben nicht gerne wie ein Paradiesvogel durch die Gegend. Neue Flaschen waren deshalb fällig und die Wahl fiel auf die Podium von Camelbak. Wie diese so sind und vor allem, ob das Jet-Valve-Ventil was taugt, erfahrt Ihr in diesem Testbericht.
Camelbak Podium „Race“ Edition im Praxistest
Wie ist das Jet-Valve-Ventil?
Fahre ich mit dem schwarzen Stahlrenner, gibt es auch farblich passende Klamotten und Schuhe dazu. Geht die Tour auf dem weissen Zeitfahrrad, gibt es das weisse TT-Outfit und auch hier passen Schuhe und Flaschen zum Rad. Die meisten Touren gehen aber auf dem RedBull-Trainingsrenner und dieser benötigte ein Update. Die schwarzen Flaschen gefielen mir schon lange nicht mehr und alt waren sie auch. Zeit für neues Zubehör.
Fahrradflaschen gibt es viele. Unzählige um genau zu sein. Oft haben sogar Händler eigene Bottles bedrucken lassen und die Preise reichen je nach Flaschengröße und Hersteller von 3,95 € bis 18,95€. Von Superbillig bis hochwertig findet man alles.
Bei der Suche nach einer neuen Flasche gab es eigentlich nur eine Bedingung. Sie sollte blau sein und zum Rahmen und zum restlichen Equipment für den Alu-Renner passen.
Fündig wurde ich bei Camelbak. Die Podium-Trinkflasche hatte es mir angetan und es gab sie in blau. Grund genug, sich mal zwei davon für den blauen Racer (natürlich im Fachhandel) zuzulegen. 11,90€ je Stück gingen schnell und leicht über die Ladentheke.
Die Podium Race Edition ist eine limitierte Edition die zu den großen Rennen der Welt: Tour de France, Vuelta, Giro aufgelegt wurde. Es gibt sie auch in den Kombinationen: Gelb (Frankreich),
Pink (Italien), Rot (Spanien), Weiß (UK / England), Weiß (GER / Deutschland), Weiß (FRA / Frankreich), Blau (Garmin / Sharp) und Grün für die Fans vom Garmin-Cannondale-Team. Das sieht schon sehr ansprechend aus und da schmeckt das Wasser oder der Isodrink doch gleich nochmal so gut. Zudem fördert gutes Equipment ja die Motivation und Leistungsfähigkeit beim Training oder bei Rennen. Also auf zum Check.
Geruchstest und Verarbeitung
Ein erster Test ist immer die Riechprobe in der Flasche vor der ersten Reinigung. Das mache ich immer so, auch wenn man sich dabei manchmal schon schreckliches hätte ersparen können. Die Camelbak Podium Race überzeugte schon im Laden durch absolute Geruchsneutralität. Kein Plastikgeruch, keine Chemie, kein gar nichts. Schon hier ein großer Pluspunkt.
Das Plastik ist weich und dennoch stabil genug. Sie hat auf dem Flaschenkörper rillenartige Mulden, damit man diese auch bei schnellerer Fahrt gut zu fassen bekommt. Auch das überzeugt. Technisch gesehen ist die Flasche aus BPA-freiem Polyprophylen. Dies sorgt eben für dieses gute Handling und gleichzeitig für die, von Camelbak als „Truetaste“, bezeichnete Geschmacksneutralität des Materials. Also sollte kein Drink in der Flasche, bei ordentlichem Umgang und Reinigung, auch nach langer Zeit nicht nach der Flasche schmecken. 610 ml Fassungsvermögen sind Standard. Für mich etwas ungewöhnlich, da ich bislang immer mit 500 oder 750ml-Bidons unterwegs war. Mal sehen, wie sich das auf den nächsten Touren so auswirkt.
Ein Grund für den Kauf war aber auch das andere Ventilprinzip, welches die Camelbak Podium Race zur Abwechslung mitbringt. Es handelt sich hierbei umd das bekannte „Jet Valve Ventil“, welches nochmals verbessert und überarbeitet wurde. Bisher hatte ich nur die üblichen Herauszieh-Ventile benutzt. Diese werden mit der Zeit durch Nutzung, Alterung und Reinigungsvorgänge aber auch undicht und unansehnlich, da man das Ventil ja bei der Fahrt mit den Fingernägeln oder Zähnen öffnet. Das sieht bei dem alten System auf Dauer eben nicht gut aus.
Das Mundstück der Camelbak Podium ist aus Soft-Silicon und lässt ich leicht abnehmen. Es ermöglicht so eine leichte und einfache Dosierbarkeit. Die ersten Trinkversuche waren sehr angenehm. Die Trinkmenge kann durch den entsprechenden Druck auf die Flasche reguliert werden. Reine Gewöhnungssache. Der größere Ventildurchmesser des Jet Valve Ventils sorgt für mehr Flüssigkeitsdurchfluss als früher. Ok. Ein richtiger Vergleich fehlt mir jetzt, doch im Vergleich zu den Standard-Ventilen bei relativ harten Flaschen stimmt das erstmal auch hier.
Bei den Camelbak-Flaschen mit Jet Valve gibt es keinen direkten Ventilverschluss. Es ist ein patentiertes System, welches sich öffnet sich wenn die Flasche zusammen gedrückt wird, ist 100% dicht wenn die Flasche nicht gedrückt wird. Natürlich gibt es einen Generalverschluß für den Transport, doch auf der Fahrt sollte der schon komplett geöffnet sein.
Wie dicht ist das jetzt in der Praxis?
Füllung mit Wasser – Hauptverschluß geöffnet – Flasche auf den Kopf gedreht – und? Nichts! Kein Tropfen verläßt die Flasche. Erst bei Druck auf die Flasche ergießt sich ein Schwall aus dem Ventil. Drückt man nicht mehr, ist sofort wieder Schluß und kein weiterer Tropfen kommt. Selbst bei heftigeren Schüttelversuchen auf dem Kopf hält das Ventil die Flüssigkeit in der Flasche. Die Zeit, dass sich die Getränke bei der Fahrt auch über das Unterrohr am Rahmen ergießen wie bei den ausgeleierten alten Flaschen, scheint damit offensichtlich vorbei.
Farblich hätten sie für meinen Geschmack einen Tick dunkler sein können, doch mit Flüssigkeit in den Flaschen wird es dann noch etwas dunkler, so lange kein klares Wasser drin ist. Das Muster von Garmin-Sharp passt gut zu den neuen Castelli AeroGloves, die hier vor kurzem getestet wurden. Wie man sieht, passt die Flasche vom Unterrohr nicht ganz in den Halter. Sie kommt im Cube-Halter nicht ganz unten an. Aber da gibt’s ja auch Ersatzmaterial im Lager.
Nach der Trainingsrunde bestätigte sich die Vermutung. Der Rahmen blieb frei von Getränkespritzern und auch das Trinkvolumen ist ausreichend. Handling und Funktion sind hervorragend.
Mir gefällt’s und deshalb gibt es von hier den:
Bilder: privat / ebay-seller Shop just-b24