Ein anstehender Komfortumbau machte die Anschaffung eines neuen Ahead-Vorbaus notwendig. Für solche Teile kann man schon ein paar Euronen lassen. Wir entschieden uns für eine preiswerte Variante von Humpert und orderten mal testhalber unter anderem X-tas-Y „Piranha“ in der benötigten Länge. Was er taugt, erfahrt Ihr in diesem Artikel.
Humpert X-tas-Y „Piranha“ Ahead-Vorbau
Wer seinem Renner mal eine Frischzellenkur gönnen will, kommt auf einen Umbau auf Ahead kaum noch vorbei. Die modernen Lenker sind nunmehr fast alle nur noch in 31,8 mm-Klemmung erhältlich. Für die alte Klemmung mit 26mm gibt es beispielsweise nur extrem selten die neue Wing-Form, wie sie zum Beispiel am FSA Comfort Wing Pro zu finden ist. Bei Exemplaren aus Carbon ist eine 26mm-Klemmung gleich gar nicht zu finden. Aber auch bei bestehendem Ahead-Steuersatz macht ein Austausch des Vorbaus Sinn, wenn Probleme in der Schulter auftreten, man zu gestreckt oder zu aufrecht sitzt. Ein Rad muss sich an den Fahrer anpassen. Nicht umgekehrt.
Also kurzum nach einem passenden Vorbau gesucht, der die geänderten Reach-Werte eines neuen Lenkers wieder ausgleicht. Dieser war in der eBucht nach etwas Suche dann auch gefunden. Der Humpert X-tas-Y Pyranha für 13,99 sollt für diesen Zweck ausreichen.
Als Einsatzzweck ist Rennrad, Mountainbike und Trekkingbike angegeben. Das Teil aus Aluminium wiegt nur schmale 117 Gramm. Selbst bei Vorbauten aus Carbon ist hier oft mehr Gewicht angegeben. Die Schaftklemmung ist die gewünschte 1 1/8 Zoll und die Klemmung am Lenker entsprechend 31,8mm. Bei der Winkelwahl viel die Auswahl auf einen Vorbau mit +/- 6°. Dies ist genau das, was der alte Stahlrahmen benötigt, um den Vorbau bei Negativstellung sportlich waagerecht zu halten. Die Maßangaben stimmen und auch die Schrauben sind bereits mit Schraubensicherung vorbehandelt.
Von vorn besticht der Vorbau durch eine schön gefräste / gegossene Lenkerklemme. Es gibt vielfach auch preiswerte Vorbauten, die hässliche geschlossene Klemmen verbaut haben. Bei diesem Humpert X-tas-Y kommt besonders ein weisser Lenker mit der schwarzen Klemme gut zur Geltung. Das Gewicht kann bestätigt werden. Die Küchenfeinwaage zeigt die gleiche Zahl von 117 Gramm. Die Verarbeitung sieht solide aus. Der Lack einwandfrei und die Beschriftung dezent.
Ein Wermutstropfen fand sich allerdings doch noch. Beim Abtasten der Innenseiten sind am Vorbau an der Schaftseite starke Grate zu spüren. Im Bereich an der Vorbauinnenseite zum Lenker ebenso. Das kann hässliche Kratzer am Schaft und am Lenker verursachen. Beide stellen mussten nochmal mit 600er Schleifpapier bearbeitet werden. 3 Minuten Sache, aber trotzdem leicht ärgerlich. Jetzt geht’s aber auch ohne Kratzer.
Dieses Problem stellt sich bei einem FSA-Vorbau oder qualitativ gleichwertigen Exponaten vergleichsweise nicht. Da ist die Qualität des Gußmaterials bzw. der Gußform wohl deutlich besser. Schulden wir es deshalb mal dem Preis und schleifen schnell die scharfen Kanten etwas nach.
Fazit:
Einen X-tas-Y-Lenkervorbau kann man durchaus kaufen, wenn man ein altes Rennrad umbauen oder den Ahead-Vorbau an einem MTB oder Trekkingrad aus Altersgründen austauschen will / muss. Für unter 20 Euro kann man aber hier nicht nur Optikeffekte erzielen, sondern mit dem richtigem Vorbauwinkel auch das Fahrfeeling erheblich verbessern. Er steht den teuren allerdings in der Verarbeitungsqualtiät etwas nach. Nichtsdestotrotz kann man auch Ersatzteile und Zubehör in diesem Preissegment durchaus empfehlen.
Tipp: Wer sich bei einem Umbau oder Austausch unsicher ist, sollte allerdings seinen Fahrradfachmann des Vertrauens zu Rate ziehen und auf einen Kauf im Internet verzichten. Der Fachmann schaut gleich mal auf das aktuelle Setup in Fahrposition und erkennt mit geschultem Auge schnell, welche Länge und welcher Winkel wirklich gebraucht wird und kann diesen auch meistens sofort verkehrssicher und fachgerecht montieren.
PS: Wie der umgebaute Stahlrenner jetzt aussieht? Dazu später mehr. 😉