Vor 14 Tagen ging es für Thomas aus Gnoien in M-V auf eine große „Halbweltreise“ mit dem Rad. China ist das Ziel und er strampelt bis jetzt fleißig vor sich hin. Wo er bereits ist und einige Reiseimpressionen haben wir in diesem Artikel für Euch zusammengestellt.
Mit dem Fahrrad nach China
Wir hatten ja bereits in diesem Artikel versprochen, Thomas – wenigstens virtuell – auf der Tour zu begleiten und das wollen wir auch gerne tun. Gut 17 Tage sind bereits vergangen und der Kilometerzähler ist längst im vierstelligem Bereich angekommen. Thomas Schröder aus Gnoien strampelte sich aus dem kleinen Gnoien ersteinmal durch Polen und Teile des Baltikums. Über seine FB-Fanpage und Instagram berichtet er täglich über Vorkommnisse und realisierte Strecke. Von schlechten Straßen im Baltikum bis zu Hundeangriffen, bellenden Rehböcken oder Füchsen und gebrochenen Zeltstangen ist einiges zu lesen. Das Zelt scheint bisher allerdings das größte Problem zu sein. Mit bereits 3 gebrochenen Zeltstangen, wird das wohl eher nicht vollständig in China ankommen. Ersatzstangen sind zwar im Gepäck, doch davon nicht unendlich viele. Hier ist über kurz oder lang ein Upgrade fällig.
Die vergangenen beiden Tage machte er eine Pause kurz vor der Grenze zu Russland. Nun geht es aber direkt grob in die richtige Richtung. Erst heute kann er die Grenze nach Russland überqueren. Dann muss es aber auch schon mit voller Kraft voran gehen. Das Visum für Russland ist nur 30 Tage gültig und trödeln gilt nicht. 2000 Kilometer sind zu schaffen und dafür sind eben auch nur 30 Tage Zeit. Rechnerisch reicht es, doch unverhofft kommt ja bekanntlich auch oft. Zudem kann bis heute niemand das Wetter gescheit voraussagen. Es kann durchaus knapp werden. Zudem wird der Verkehr auf den Straßen Russlands doch eine ganz andere Hausnummer, als bisher erlebt. YT-Videos gibt es wie Sand am Meer. Eine STVO ist da wohl eher nebensächlich und wie wir von dort lebenden Freunden wissen, gibt es selten Autos, die spontan eine TüV-Untersuchung überstehen würden. Russland halt. Schöne Ecke der Welt aber eben auch richtig wild.
Inzwischen verriet Thomas aber auch, was er so an Gepäck mitführt:
1. Lenkertasche: (schnell zugänglich)
Tüte Bonbons&Co., Handseife, Taschenmesser, Werkzeugtool klein, Visitenkarten, Aufkleber, Wörterbuch Englisch, Zeigebilder-Buch, Stift, iPhone Ladekabel, Powerbank, verschiedene Ladekabel, Pfefferspray, Schlüssel, Handy, Mütze, Sonnenbrille, Landkartenhalterung
2. Tasche vorne links: (Essen&Co.)
Feuerzeuge, Besteck, Trinkaufsätze, versch. Sorten Brühwürfel/5Minuten-Terrinen, FitLinePower Riegel, FitLine PowerCocktail+Restorate, versch. Sorten Tee und spontan eingekaufte Lebensmittel3. Tasche vorne rechts: (Kosmetik&Hygiene)
Landkartenmaterial, Feuchttücher/Klopapier, Not-Apotheke, Waschtasche, Hygiene-Artikel, Elektrorasierer, Sonnencreme und spontan eingekaufte Lebensmittel4. Tasche hinten links: (Bekleidung&Unterlagen)
wichtige Unterlagen/Aufkleber/Visitenkarten, Hosen lang+kurz, Shirts lang+kurz, Unterwäsche/Socken/Mützen…, Jacken/Weste, Kamera- und Elektronikzubehör, iPad5. Tasche hinten rechts: (Werkzeug&Co.) Kabelbinder, Werkzeug für ganze Rad, Flickzeug Rad/Zelt/Isomatte, Ersatzkette + Zubehör, Schläuche, Reifen, Bremsbeläge, weiteres Zubehör, OIL, Seil 8 m + kl. Schnüre, Wäscheklammern, Einweghandschuhe, Panzertape, gr. Messer+Schärfer, Standkocher + Brenntabletten, Alublech, Warnweste, Booklet Patria, kl. Schloss, Pfefferspray, 2x Notizbuch, Stifte
6. Gepäckträgertasche
Zeltunterlage, gr. Schloss, Toilettenpapier, Handtücher, Kopfkissen, Isomatte, Schlafsack, Regensachen+Handschuhe, Zelt + Zeltstangen, 10 Liter Faltkanister, kl. Rucksack7. Am Fahrrad selbst:
2x 1,5 Liter PET Flaschen, 1x 0,75 Liter Flasche, Abstandhaltefahne, Navi, GroPro + Halterungen, Tachometer, Klingel, E-Werk + Pufferakku von Busch&Müller, Luftpumpe, Regenponcho, Warnweste, 3x Talisman
Wenn Ihr Anregungen zu dieser Packliste habt, dann schreibt Thomas auf Instagram.
Die Fanpage von Thomas und seiner Aktion G9toBeijing findet Ihr hier.
Etwas ruhiger wird es in der nächsten Zeit aber leider werden. Die Netzbetreiber langen bei den World-Tarifen richtig zu. Bis zu 6 Euro pro Telefonminute und 60 Cent für 50kB-Internet sind in heutigen Zeiten nicht akzeptabel. Auch nicht im Weltweit-Modus. Die Updates sendet Thomas zukünftig erst via SMS/MMS an seinen Netzexperten Erik und dieser wird sie dann zeitnah veröffentlichen. Hoffentlich findet er unterwegs genug Hotels mit WLAN oder wenigstens irgendeinen Donalds mit Hotspot. Die Alternativroute über den Balkan, Griechenland und die Türkei hätte deutlich länger Netzempfang zu akzeptablen Tarifen gebracht. Da die politische Situation aber nach der Türkei in Afghanistan und weiter ostwärts nicht wirklich gefestigt ist, wählte Thomas diese Stecke bewußt nicht.
Wer möchte und kann, sollte das Reiseprojekt gerne auch unterstützen. Spenden via Paypal sind gerne willkommen und ermöglichen eine Extra-Nacht im Hotel statt im Zelt und eine warme Dusche oder der Nachkauf von Zuberhör oder sonstigem Zeug. Wir arbeiten mit seinem Netzexperten gerade an einer brauchbaren Lösung.
Wir verfolgen die Tour weiter und bleiben natürlich dran.
Schönen Herrentag dann auf den Straßen Russlands!
Gute Fahrt!