Training im Herbst – 5 Tipps für Deine Touren

Wer sagt denn, dass man nur in den Sommermonaten auf richtige Trainingsrunden gehen kann und im Winter auf einen Rollentrainer angewiesen ist? Falsch! Im Herbst macht Radsport mindestens genausoviel Spaß, wenn man ein paar Tipps beachtet.

Herbsttouren

Die Blätter fallen von den Bäumen und die Kraniche ziehen wieder nach irgendwo. Die Tage werden merklich kürzer. Eindeutig Herbst. Doch jetzt auf das Rad verzichten müssen? Nicht wirklich. Radsport macht auch im Herbst richtig Spaß.

Wir haben ein paar einfache Tipps für Euch zusammengestellt, um Euch auch noch in den nächsten ein bis zwei Monaten auf dem Rad zu halten.

 

Wenn die Tage kürzer werden, gilt das auch für die Touren. Plant kürzere Strecken.
Wenn die Tage kürzer werden, gilt das auch für die Touren. Plant kürzere Strecken.
    • Die Streckenwahl

„Halb 8 ist Schicht im Schacht!“ Jedenfalls derzeitig. Gegen 19:30 wird es schon recht schummrig und bald auch dunkel. Noch im Juli hat man sich um diese Zeit nochmal zu einer Runde aufgerafft. Jetzt geht das leider nicht mehr. Grund genug also, die Touren so zu wählen, dass man nicht zwingend im Dunkeln auf Bundesstraßen unterwegs ist. Wählt die Strecken so, dass Ihr sicher und noch bei Tageslicht unterwegs seid.

Wenn möglich, solltet Ihr vielleicht auch früher losfahren oder die längeren Strecken gleich ganz auf das Wochenende verschieben. Das bringt hier erhebliche Sicherheitsvorteile. Es ist besser, eine kurze Runde in der Nähe einfach mehrfach zu fahren, als auf einem langen Törn dann irgendwo liegenzubleiben.

Bei der Streckenwahl sollten jetzt auch die Radwege in der Region ganz oben auf der Liste stehen. Im Sommer wurden wieder viele Radwegkilometer gebaut und freigegeben. Gut ausgebaute Strecken gibt es fast überall und sicherer als die Alleenstraßen sind die auch noch. Wählt die Strecke mit Bedacht und nicht nach der erreichten Sommerleistung. Zeit ist der definitive Faktor, der jetzt mit einzuplanen ist. Wenn man erst spät nach der Arbeit losfahren kann, bringt eine große Runde eben nicht gerade viel Freude.

 

 

 

Etwas mehr Profil und ein breiterer Reifen bringen mehr Sicherheit auf nasser Straße
Etwas mehr Profil und ein breiterer Reifen bringen mehr Sicherheit auf nasser Straße
    • Was zählt ist Grip – Reifen

Ein Upgrade an den Reifen ist im Herbst auch immer sinnvoll. Mit 23er-Slicks fährt es sich bei nassen Wegen nicht besonders gut. Hier hilft ein Upgrade auf „Winterreifen“. Schwalbe Lugano in 25er-Breite liegen im Budgetbereich und bieten höheren Pannenschutz. Conti’s 4Seasons sind etwas teurer aber man ist damit auch etwas schneller unterwegs. Auch diese sind für die kühlere Jahreszeit am Rad sinnvoll. Es ist die Gummimischung der Hersteller, die bei profilierten Reifen mehr Komfort bietet.

Auf den Radwegen und Straßenrändern  liegen jetzt auch verstärkt Äste, Blätter und beispielsweise Kastanien. Ein ordentlicher Reifen verzeiht es dann doch eher, wenn man da drüberfährt. Zudem können Pfützen jetzt lange stehenbleiben und mit Slicks da durch und dann in die nächte Abfahrt gehen…. Risiko!

 

 

Garmin_varia_fahrradradar
Das Garmin Varia Fahrradradar leuchtet heller, wenn sich ein Auto von hinten nähert.
  •  Sehen und gesehen werden – Lichttechnik

Ultimativ wichtig ist das Upgrade auf eine Lichtanlage. Dabei meinen wir nicht die 1-LED-Technik vom Discounter, sondern was ordentliches. Eine Frontlampe zum anstecken und ein entsprechendes Rücklicht mit mindestens 3 oder 7 LED’s sind wichtig, wenn man auf der Straße unterwegs ist.

Gute Radbeleuchtung kostet etwas mehr Geld, doch der Sicherheitsfaktor und der Komfort daran sind es auf jeden Fall Wert. Garmin bietet beispielsweise ein Beleuchtungsset an, welches sich via ANT+ mit dem Garmin Edge verbinden lässt und das Rücklicht mit Radar bei herannahenden Verkehr stärker leuchtet. Bitte Finger weg von Beleuchtungen aus dem Supermarkt. Hier sind die Frontlampen besonders schwach und ungeeignet. Über gute Beleuchtung informiert gerne der Fachhandel vor Ort und im Normalfall bekommt man schon für rund 40 Euro ein tolles Set angeboten.

 

 

 

 

Radjacken oder Westen in Signalfarbe erhöhen die Sicherheit
Radjacken oder Westen in Signalfarbe erhöhen die Sicherheit

Die Verpackung macht den Unterschied – Bekleidung

Natürlich gehört die Regenjacke jetzt ständig in die Trikottasche. Auch sind Radjacken oder Radwesten in Signalfarbe der ultimative Bekleidungstipp. Damit es während der Fahrt nicht doch zu Unterkühlungen und Muskelverspannungen kommt, ist auch lange Radkleidung vorteilhaft. Es ist eben kein Sommer mehr. Ein Tuch auf dem Kopf unter dem Helm hat auch Vorteile für die Isolierung.

Ebenso gilt das auch für die Radschuhe. Kalte oder nasse Füße machen keinen Spaß, doch die meisten Schuhe haben viele Einsätze aus Mesh-Nylon. Hier geht der kühlere Fahrtwind nur so durch. Was im Sommer angenehm ist, wird im Herbst ziemlich blöd. Einen Satz für den Winter sollte jeder aktivsportler daher haben. Man kann auch problemlos das ganze Pedalsystem wechseln und im Herbst/Winter/Frühling direkt mit SPD-System und MTB-Schuhen fahren.

 

 

 

Raceblade von SKS - Ohne viel Schrauberei Schutz bei nasser Straße
Raceblade Schutzbleche von SKS – Ohne viel Schrauberei Schutz bei nasser Straße
    • Pedalen & Zubehör

Es ist nicht unüblich, dass Rennradfahrer im Winter zwei wesentliche Dinge zusätzlich ans Rad schrauben. Viele wechseln im Winter die Pedalen von den üblichen SPD-SL-Systemen oder von Speedplay zum SPD-System. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass man MTB-Schuhe verwenden kann, die wasserfester und windbeständiger und somit wärmer sind.  Der Verzicht auf die Mesh-Einsätze in den Sommerschuhen hält hier die Füße warm.  Das Mehrgewicht spielt dabei sowieso nicht wirklich eine Rolle. Zudem sind Schutzbleche bei sportlichen Radfahrern ebenso nicht unüblich. Ebenso montieren sich viele Schutzbleche. Die schmalen Plastikbleche fallen kaum auf und halten bei nasser Straße den Hintern trocken. Hier sind Bluemels oder SKS Raceblades sehr beliebt und preiswert zu bekommen.

 

 

Wenn es dann doch zu nass und ungemütlich auf der Straße wird und das geliebte und teure Rennrad nicht mehr auf die Straße soll, haben wir noch den ultimativen Extra-Tipp:

Probiert doch mal was ganz anderes! Cyclocross zum Beispiel.

Der Umstieg auf einen Crosser oder ein modernes Fitnessbike ist nicht schwer und macht richtig Spaß. Die Technik und Fahrweise ist  beim Cyclocrosser recht identisch wie zum Rennrad. Der Crosser gibt aber mehr Handling, mehr Komfort und verzeit auch gröberen Umgang besser.  Kurze Strecken durch Wälder und über Felder fordern und fördern Fitness genauso gut wie eine längere Roadbike-Tour. Hier kann man selbst gut testen, ob man wirklich nur geradeaus fahren kann oder ob man das Rad wirklich beherrscht. Fahrt doch mal auf Wegen, die Ihr mit dem Rennrad nicht fahren würdet. Nehmt Trampelpfade und Abkürzungen über den Acker mit.

Es ist Herbst und für das Fahrrad ist immer Saison.

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