Transportfahrräder im Test – Pizzaservice die Zweite

Was fahren denn so die lokalen Pizzaservices und Lieferdienste für Räder? Wir haben wieder so ein Lieferrad in der Stadt getestet. Wie es wirklich so fährt, erfahrt Ihr in diesem Artikel.

Pizzafahrrad im Praxistest – Wie fahren die denn so?

Hinweis: Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung von Call-a-Pizza. 

Es ist schon mehr als viereinhalb Jahre her, als wir hier das letzte Lieferfahrrad unter den Füßen hatten. Allerhöchste Zeit für eine Neuauflage. Wir haben uns beim lokalen Lieferdienst für leckere italienische Gemüse-Teigkuchen umgeschaut und das Lieferrad für eine Runde ausgeborgt und gefahren. 

Es handelt sich hierbei um ein Velosic Modell „Pelec“. Knappe 2800 Euronen sind für so ein Rad fällig und man darf sich sicher sein, dass es auch nicht zwingend pfleglich behandelt wird. Es ist für die Arbeit gedacht und so wird es auch genutzt. An dieser Stelle schon ein Sorry für die Bilder. Das Rad war zum Zeitpunkt der Aufnahmen durchaus in Benutzung. Aber so soll es ja auch schließlich sein, wenn man leckere Pizza, Burger oder Salate schnell geliefert haben möchte. 

Die Ausstattung ist recht üppig. Hydraulische Scheibenbremsen an beiden Rädern sorgen für Verzögerung, gute und Lastorientierte Schwalbe-Reifen für ordentlich Grip auf den Radwegen und der Akku hält die Schicht laut Angaben der Filiale auch gut durch. Ein großer Ständer hält das Rad vor der Haustür sicher und die leckere Pizza liegt warm und gut aufgehoben in der Transportbox auf dem Gepäckträger. Für den Fahrer gibt es Lenkerhörnchen, Plattformpedale und eine Kette, die zwischen zwei Aluscheiben des Kurbelwerkes von Sturmey-Archer liegt. Das schützt die Hose und die Füße stehen auch sicher und rutschfest. 

Ein recht cooles Feature ist die klappbare Sattelstütze, die es dem Fahrer ermöglicht, den Akku zum Schichtende für den Ladevorgang zu entnehmen. Vorne werkelt eine RS Omega Federgabel mit 80mm Federweg. Bei diesem Modell wurde ein großer Fahrradkorb für Lieferkleinigkeiten an den Lenker verbracht, damit das in der Box auf der Call-a-Pizza-typischen Alukiste in der Thermobox nicht zu sehr hin und her fliegt. Eine ziemlich gute Idee, die das Rad gleich noch nützlicher macht. Eine Flasche Wein zum romantischen Pizzadinner? Kein Problem. 

Das vorgestellte Rad ist fast zwei Jahre alt und hat – so die Firma – schon so einige Reparaturen und Services über sich ergehen lassen müssen. Schwachpunkt ist hier oft der Ständer, der stark abnutzt und natürlich auch das ganze Gefährt bei jedem Parkvorgang halten muss. Gleiches gilt für die Verschleißteile wie Bremsen oder auch den Akku. Hier stromt schon der zweite Akku im Rad. Allerdings sind die Fahrleistungen dieser Räder auch weit über dem, was man mit seinem Privatrad so durchschnittlich fährt. Für die Lieferung bei Kurzstrecken, in Fahrverbotszonen oder in der Fußgängerzone alter Hansestädte ist diese Art von Transportmittel aber noch immer die Ideallösung und viele Lieferdienste setzten auf die Kraftpakete mit Elektroantrieb. 

Fahrtest:

Natürlich ist das Gefährt schon durch die E-Biketechnik recht schwer und mit dem Motor im Hinterrad und der Kiste für die Pizzaboxen auch sehr hecklastig. Das merkt man stark. Fast 30 Kilogramm wiegt das Gerät. Zudem kommt hinzu, dass Call-a-Pizza seine Pizzen in sogenannte Hot-Safes liefert. Aluboxen mit extra heißem Stein, die die Pizzen, Burger oder das Fingerfood auch ganz sicher warm halten. Das wiegt am Heck natürlich noch zusätzlich. Die Box hinten ist der übliche Standard, der bei diesen Rädern verwendet wird.  

Die Sitzposition ähnelt der, eines alten Damenrades. Jede Bodenwelle, Bordsteinkante und jedes Schlagloch wird straight in den Rücken gegeben. Da helfen auch die dicken Schwalbe-Reifen nicht viel. Der Sattel ist wirklich nicht sonderlich bequem. Das Rad hat üblicherweise eine Begrenzung bei 25 km/H. Ist es schneller, ist Muskelschmalz nötig. Der Motor unterstützt nur beim Anfahren um das Gefährt zu beschleunigen. Ab 25 km/h ist dann mit der Unterstützung auch schon Schluss.  Ein Test ohne eingeschaltetem Akku zeigte schnell, dass man bei der Methode nach knappen 200 Meter definitiv merkt, wo die Oberschenkelmuskeln stecken. Aber auch mit Akku ist eine Tour durch die halbe Stadt nicht zwingend als lustig zu bezeichnen. Als Verkehrsteilnehmer hat man eine hohe Verantwortung für sich, andere und natürlich für die Lieferung selbst. Anspannung pur. 

Allgemein fährt es sehr gut und steif. Die Reifen haben guten Grip und die Bremsen fassen gut. Leider ist es, wie erwähnt auch sehr hecklastig. Selbst, wenn man die verstellbare Gabel vorne straffer oder lockerer macht, spürt man das Gewicht im Heck. In schnellen Kurven hat man teilweise schon das Gefühl, dass es vorne wegrutschen würde. 

Respekt all denen, die tagtäglich für die Lieferungen bundesweit mit so einem Rad unterwegs sind! Das ist harte Arbeit und nach der Strecke kommt auch ganz sicher immer irgendwo eine Treppe, die teilweise bis zur 5. Etage erklommen werden muss. Nach der Rückfahrt ist man schon gut durch. Völlig was anderes als im Auto. 

Auch den Jungs und Mädels von CaP an dieser Stelle Grüße und Respekt. 

Eine spannende und anstrengende Erfahrung für mich an dieser Stelle mit dem Velosic Pelec. Ich glaube, ich sollte mich jetzt mit einem leckeren Teigkuchen oder Burger stärken.  

Getestete Grüße

//O.F.

 

Fotos: privat mit freundlicher Unterstützung von call-a-pizza.

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