Rollentrainer vs. Straße – Pro & Contra

Wo trainiert es sich im Herbst und bei milden Wintertagen besser? Auf dem Rollentrainer oder direkt weiter auf der Straße?

Radfahren und Training im Herbst und Winter

Straße oder Rolle – Die Qual der Wahl

Natürlich. Jeder halbwegs ambitionierte Biker wird auch den kleinsten Sonnenstrahl ausnutzen und auf die Straße gehen. Semi-Profis geben dem Training auf der Straße doch eher den Vorzug vor der, bisweilen doch recht schnöden, Rolle.

Wir haben die wichtigsten Pros und Contras für beide Trainingsbereiche mal zusammengestellt.

Fangen wir mal mit den Pros für die Rolle an.
Als Radsportler mit Ambitionen zu Clubausfahrten und Jedermann-Radrennen ist man mit einer Rolle gut beraten. Besonders, wenn man in Gegenden wohnt, die doch recht langweilige Trainingsstrecken anbieten, kann ein Rollentrainer dem Heimtraining deutlichen Schwung verleihen. Die moderne Technologie in den Geräten und inzwischen auch die Kombination mit Simulator-Software-Produktionen für den Radsport, bringt das Heimtraining auf ein ganz neues Level. Der Traum der Bezwingung des Mount Ventoux ist nur einen Mausklick entfernt. Zahlreiche Strecken stehen in verschiedenen Systemen zur Auswahl und verbessert sich stets. Ob Etappen der Landesrundfahrten oder Insellösungen a la Zwift – wer möchte, dem wird auch viel geboten. Der größte Vorteil des Rollentrainers ist aber die zeitliche Unabhängigkeit. Diese bringt das Rad zu jeder Zeit auf Touren. Wann immer man möchte.

Die Pros für die Straße sind dagegen auch nicht von der Hand zu weisen.
Mit Frischluft und natürlicher Kühlung fährt es sich natürlich noch immer am besten. Das Training wird nicht nur vom Leistungsniveau bestimmt, sondern auch von der Wetterlage und kann es so auch zu intensiven Trainingserfahrungen machen. Die Touren müssen etwas anders geplant werden und bei niedrigeren Temperaturen muss man sich auch intensiver bewegen, um nicht auszukühlen. Dennoch kann man die heimischen Strecken jetzt so richtig genießen, da sich viele Freizeitradler nunmehr doch auf der Couch aufhalten. Leere Radwege und viel Ruhe sind der Lohn. Genug Zeit auch, um den eigenen Gedanken beim Pedalieren nachzuhängen, Pläne für die nächste Saison zu schmieden und vielleicht auch reumütig darüber nachzudenken, warum man doch bei diesem frischen Wind wieder auf Tour gegangen ist.

Wo Pros sind, sind aber leider auch immer Contras.

Die wichtigsten Contras für die Rolle:
Himmel, das liebe Geld. Ein Rollentrainer ist nicht günstig. Sehen wir mal von 89,-€-Geräten (die durchaus für den einen oder anderen den Zweck erfüllen) ab, bewegen wir uns bei guten Geräten immer in Preislagen ab 350,-€ aufwärts. Gibt es Ant+-Technologie und gute Software dazu, dann auch höher. Sie sind schon sehr kostenintensiv. Nicht selten benötigt man auch Premiumzugänge in irgendwelcher Software, um alle (und leider auch die meisten) Features richtig nutzen zu können. Auch das kostet gegebenenfalls weiter Geld. Rechnet man einen Spinning-Kurs in der Muckibude dagegen, kommt man fast auf identische Kosten. Zudem kann nicht jeder einen Rollentrainer in der Wohnung aufstellen und sein Rad dort montieren. Platzmangel oder etwas uneinsichtige Mitbewohner/Ehepartner können so ein Vorhaben durchaus torpedieren.

Auf der Straße ist das Training, trotz des großen Frischluftbonus, auch nicht wirklich besser, wenn die Temperaturen wirklich absacken. Die Contras für das Straßentraining sind auch offensichtlich. Die Witterungslage von Regen über nasses Laub, Stumböen und Schnee sorgt für eine hohe Unfallgefahr. Auch sind die Trainingszeiten stark den Lichtverhältnissen unterworfen. Unter der Woche sind oft kaum Trainingseinheiten vor Einbruch der Dunkelheit möglich. Dazu kommt ein höherer Materialverschleiß. Öfter mal ein Plattfuß durch Äste oder Steinchen ist immer möglich. Mit Salz gestreute Straßen und Verschmutzungen bringen dem Rad und seinem Fahrer einen hohen Wartungs- und Pflegeaufwand.

 

Pros für die Rolle Pros für die Straße
  • Zeitunabhängigkeit
  • moderne Technik
  • flexible Streckenwahl
  • direkteres Training
  • Frischluft
  • Ruhe und Entspannung
Contra für die Rolle Contra für die Straße
  • hohe Anschaffungskosten
  • teilw. hohe Folgekosten
  • Aufbau nicht immer möglich
  • Unfallgefahr bei Witterung
  • Unfallgefahr durch Lichtverhältnisse
  • höherer Materialverschleiß

Gibt es eine Universallösung?
Nein, es gibt sie nicht. Es ist ein schmaler Grat, den jeder für sich selbst klären muss. Ein paar Fragen könnten Licht ins Dunkel bringen.

  • Wofür braucht man sein Rad hauptsächlich?
  • Was soll die nächste Saison bringen?
  • Wie ist der allgemeine Fitnes-Zustand?
  • Ist die Witterung oder Streckenwahl generell ein Problem?
  • Rechnet sich ein Rollentrainer?
  • Steht gegebenenfalls ein Sportrad für eine dauerhafte Montage über die kalte Jahreszeit zur Verfügung?
  • Kann und will man überhaupt auch im Winter täglich auf dem Rad sein und wirklich trainieren?

Wer gerne oder vielleicht auch sportlich ambitioniert mit dem Rad unterwegs sein will, sollte auf jeden Fall so lange wie möglich auf die Straße gehen. Wetterfeste Kleidung gibt es im örtlichen Fachhandel und in zahlreichen Internetshops. Entsprechend haben solche Radler auch einen passenden Rollentrainer für die ganz schlechten Witterungslagen irgendwo stehen. Wer will schon auf das Training verzichten?

Vielen Rennradlern reicht es aber auch, wenn sie im Frühjahr antrainieren und sich die Form für RTF’s und Jedermann-Rennen im Sommer dann ziemlich schnell aufbauen. Einige können das. Ein genetisch bedingter, hoher Grundfitneslevel ist hier die Ursache. Viele machen über Winter recht wenig. Wenn man das Radsporttraining also mit vermehrten Ruhetagen oder Ruhewochen über den Winter verteilt, macht man soviel nun auch nicht falsch.
Für denjenigen, dessen Rad zwar für Touren, aber nicht mit sportlicher Note gefahren wird, ist die Winterpause sicher so wirklich kein Problem. Dann stehen dann auch andere Alternativen zur sportlichen Betätigung zur Verfügung, wenn denn doch Bedarf besteht.

Und? Wie entscheidest Du?

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