Fahrradgewicht – Weniger ist manchmal mehr

Die Sommerfigur wird im Frühjahr gemacht! Wer an seiner Sommerfigur allerdings mit einem Rad arbeiten will, könnte es sich hier schon reichlich leichter machen, indem man mal schaut, ob man nicht nur selbst abspecken kann sondern auch das Rad. Wir geben einige Tipps zur Gewichtsoptimierung am Fahrrad.

Fahrrad im Gewicht optimieren ohne Einbußen

Im Fahrradhandel stehen überall Fahrräder, die reichlich verbesserungswürdig sind. Vor allem an Gewicht kann man sparen um etwas leichter voranzukommen. Doch Achtung: Leichter bedeutet nicht zwangsläufig auch schneller. Eine Studie hat erwiesen, dass ein leichteres Rad nicht wirklich schneller macht. Selbst einige Kilogramm – wenn man es denn mit viel finanziellem Aufwand durchzieht – spiegeln sich in der Fahrgeschwindigkeit nur geringfügig wieder. Aber Fahrradtuning könnte das Rad unter Umständen komfortabler machen.

Grundsätzlich bedeutet Gewichtsoptimierung im Fachhandel aber auch: Jedes Gramm kostet einen Euro. Diese Rechnung hat sich seit längerem bewährt. Man muss wissen, wie man richtig optimiert um preiswert mehr Komfort und die maximal mögliche Gewichtsersparnis zu erreichen. Man sollte allerdings genau entscheiden, ob es einem das Fahrrad noch Wert ist, oder nicht. Vielleicht steht in absehbarer Zeit ja doch ein Neukauf an?

Es bringt überhaupt nichts, in ein 300-Euro-Rad noch 200 für Gewichtsoptimierung reinzustecken. Das kann man mit einem Neukauf leichter und schneller haben. Dann lieber das alte Rad als Gebrauchtrad bei Kleinanzeigen einstellen und was neues suchen. Die Relation muss man schon im Auge behalten. Soetwas macht nur bei wirklich alten Rennradrahmen noch Sinn und selbst hier wird ein Aufbau dann fast so teuer, wie ein neues Rennrad, welches dann sogar noch leichter sein kann.

Nicht zu vergessen ist das Systemgewicht. Fahrrad und Fahrer. Wer etwas schwerer ist, als er eigentlich sein könnte, sollte vor so einem Umbau doch eher an sich selbst optimieren. Das ist nicht böse gemeint. Das Systemgewicht ist letztlich ausschlaggebend für die Leistung.

Trotzdem noch den Umbauwunsch? Dann wiegen Sie sich doch auf der Haushaltswaage mit Rad und ohne und ziehen Sie die Differenz ab. Das ist Ihr Radgewicht. Wer möchte, kann jetzt noch beide Räder aus dem Rad entfernen und den Vorgang wiederholen, wenn er denn wissen will, was beide Laufräder mit Decken wiegen.

Tipps und Möglichkeiten, Gewicht am Fahrrad zu sparen.

Grobe Umbauten – Effektiv aber leider auch kostenintensiv:

  • Reifen – Das größte Potenzial am Tuning ist die Gewichtseinsparung in den Rädern und Reifen. Sie sind rotierende Massen und können recht leicht optimiert werden. Verbaut sind serienmäßig oft billige, schwere und zu breite Reifen. Gleiches gilt für die Schläuche und die verwendeten Felgenbänder. Hier hilft Fachberatung beim Händler und mit ca. 100,00€ kann man viel erreichen. Gewichtseinsparungen von bis zu 500g je Radsatz sind möglich. Besserer Abrollwiderstand, mehr Fahrkomfort, sportlichere Geschwindigkeiten.
  • Räder – Wer sich mit den Reifen nicht zufrieden gibt, kann gleich den Laufradsatz wechseln. Räder mit Nabenschaltung und vorne mit Nabendynamo sind schwerer als Räder ohne integriertem Dynamo und mit Kettenritzel. Dabei sollte man aber vorher schauen, ob der Rahmen auch über eine Bremsaufnahme verfügt, denn durch die fehlende Nabenschaltung geht auch der Rücktritt verloren, der einen Nachkauf eines hinteren Bremssystems und vor allem einer Schaltungseinheit für Ritzel notwendig macht. Aber hier sind bis zu 2kg Gewichtseinsparung möglich. Nur kostet der Spaß hier schon ab 160 Euro aufwärts, wenn man was gutes kauft.
  • Federgabel vorne – Viele Stadträder haben Federgabeln. Als verfechter von Starrgabeln für uns natürlich totaler Müll und überflüssiges Gewicht. Selbst unser teures und neues Crossbike von CheckerPig verliert nach nur 400km Laufleistung seine Federgabel zu Gunsten einer Starrgabel. Zudem haben diese Gabeln immer ein Problem. Die kleinen Schläge auf dem Fußweg federn diese kaum ab. Wer nicht explizit auf Kopfsteinpflaster und groben Waldwegen unterwegs ist, braucht sowas in der Regel nicht. Ein Austausch gegen eine Starrgabel kostet ca. 100,00€.

Kleinvieh macht auch Mist:

  • Sattel – Große Systemsattel wiegen teilweise zwischen 400 bis zu 600 Gramm. Gute Trekking- oder Sportsattel sind im Gewichtsbereich zwischen 150 und 280 Gramm angesetzt. Mit knapp 40 Euro kann man hier schon etwas sparen und den gleichen Komfort herausholen. Preislich bekommt man manchmal moderne Sattel auch günstiger. Vor Ort wiegen ist auch recht sinnvoll dabei.
  • Federsattelstütze – Tolle Sache, doch nicht immer notwendig. Viele Federsattelstützen funktionieren nach einiger Zeit nicht. Die Gewichtsbegrenzung am Fahrer sagt auch oft, dass der Fahrradfahrer/die Fahrradfahrerin zu schwer ist und eine Federgabel-Sattelstütze schon am Limit arbeitet. Eine einfache Patentsattelstütze machts auch und die modernen Sattelstützen sind schon so gebaut, dass sie auch Federungskomfort bieten. Nicht ganz günstig der Spaß, doch für 50 bis 80 Euro spart man auch einiges an Gramm am Rad an.
  • Schutzbleche und Gepäckträger – Auf Schutzbleche könnten Sie verzichten, wenn Sie nur im Sonnenschein fahren. Man kann zwar 200 bis 300 Gramm einsparen, doch hinten sollte man auf einen leichten Kunststoff-Spritzschutz nicht verzichten. Bringt also nicht wahnsinnig viel und kostet bei guten und leichten Touring-Schutzblechen bis zu 50 Euro. Beim Gepäckträger ist mehr ersparnis drin, wenn man eh nur der Rucksack- oder Kurierbag-Typ ist. Altes Stahlzeug wiegt hier gerne schon mal ein Kilogramm und moderne Lastenträger aus Alu nur 500g. Das bringt es noch und kostet ca. 40 Euro.
  • Lenker & Lenkervorbau – Alte und schwere Stahlvorbauten am Alurahmen. Tolle Idee, wenn man ein Rad zu einem bestimmten Preis verkaufen will oder muss. Leider im Fahrradhandel noch zu oft gängige Praxis, doch die Händler bekommen die Räder schon so. Mal abgesehen vom Rost daran, kann man mit einem neuen Vorbau aus Gußalu für 20 Euro und einem modern geformten Aluminiumlenker für 30 Euro noch gut 200 bis 400 Gramm Gewicht sparen. Verstellbare Lenkervorbauten kann man gegen starre austauschen. Da stellt man sowieso nicht mehr herum, wenn sie eingestellt sind.

Auf die Spitze getrieben:

  • Schaltung – Wenn man diese nicht gerade schon beim Laufradwechsel ausgetauscht hat, bietet ein Wechsel der Schaltung durchaus einen nicht zu unterschätzenden Gewichtsvorteil. Leider kostet ein richtig guter, präzise arbeitender Schaltungsumwerfer schon gut 100 Euro. Der Gewichtsvorteil kann hier vielleicht 100 bis 150 Gramm betragen. Mehr Schaltkomfort durch Präzision und Genauigkeit sind hier eher der wertvollere Faktor.
  • Kurbel & Tretlager – Einer der teuersten Teile. 200 Gramm kann man im Durchschnitt sparen, wenn man die Standard-Tretkurbel durch eine hochwertige Kurbel, neues und leichteres Tretlager sowie bessere Pedalen ersetzt. Der Effekt ist spürbar, das Loch in der Geldbörse allerdings auch. Bis zu 400 Euro kann man für hinlegen, erreicht aber eine großartige, fast wartungsfreie Performanceverbesserung.

Wie man sieht, kann man das Rad schon eingehend optimieren. Es verliert bei solchen Aktionen nicht nur Gewicht, sondern verändert auch seine Optik teilweise erheblich. Auch kann es seinen Verwendungsspielraum deutlich ausbauen. Kaufen Sie aber bitte auf keinen Fall jetzt aus dieser Liste wie wild.

Der ultimative Tuningtipp für das Fahrrad ist: Am Systemgewicht sparen! Also quasi zuerst an sich selbst. Das  bringt es dann doch eher und ist viel billiger. 3 Kilogramm am eigenen Körper einzusparen kostet nicht so viel und ist leichter möglich. Dann ein neues, leichteres Neufahrrad als Belohnung gönnen. Ist auch etwas besser für die Seele.

Wer trotzdem etwas optimieren möchte, sollte bei den Reifen anfangen. Dicke Profilreifen bringens im Sommer nicht unbedingt und ein Umbau hier bringt weniger Abrollwiderstand und mehr Geschwindigkeit. Der Rest ist Ansichtssache.

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