Einzeltest – Continental Grand Prix 4000s II – Der Alleskönner

Als einziger Kontaktpunkt zur Straße steht der Reifen am Fahrrad in einer großen Verantwortung. Grund genug, auch bei uns am Trainingsrenner mal auf die Decken zu schauen und ein Upgrade durchzuführen.

Continental Grand Prix 4000s II im Einzeltest

oder warum es kein Vergleichstest Schwalbe vs. Continental geworden ist

Der Reifen ist im Grunde am Rad der Sicherheitsbeauftragte, Motivator und Antreiber in Personalunion. Ist er zu schwach, merkt man es schnell in den eigenen Leistungen und schlimmstenfalls birgt er dann auch Gefahr für Leib und Leben.

Ständig verlor der Schwalbe Ultremo Fäden an der Felgenkante.
Ständig verlor der Schwalbe Ultremo Fäden an der Felgenkante.

Mit guten oder sogar über 7000km sind unsere Schwalbe Ultremos auf den Fulcrum7 aus dem Kauf von 2012 langsam aber sicher an der Verschleißgrenze angelangt. (nachweislich via Strava sind leider nur 3500, da wir das Portal 2012 bis Ende 2014 noch nicht nutzten und zwei Räder, auf denen die Fulcrums montiert waren, so nicht dokumentiert sind. Da die Reifen regelmäßig von vorn und hinten gegeneinander ausgetauscht wurden, konnten sie wirlich lange runtergeritten werden. Nervig war an denen allerdings das ständige Fädengeziehe an den Flanken in Felgennähe. Inzwischen machte aber auch ein Flankenschnitt und ein längerer Riss im Schulterbereich deutlich, dass ein Upgrade schnellstmöglich fällig wird. Eine Vollbremsung und gegen Licht gehalten, ein erkennbares Gewebe auf den Laufflächen untermauerten dies inzwischen. Im Winter bekommen sie die letzten Kilometer auf der Rolle. Dafür geht’s noch.

Ok. Ein Vergleichstest sollte her. Die Rivalen Schwalbe und Continental im Vergleich.

Die Maßgabe für die neuen Reifen war klar umrissen:

  • Breiter! Die Ultremos waren 23er und über die Wintermonate wurde testweise mal ein 25er Lugano Drahtreifen getestet. Die unterirdischen Fahrleistungen machte er aber durch guten Komfort wieder wett. Also 25er oder wenn möglich 28er.
  • Gefaltet! Hier durch die guten Gewichtserfahrungen des Ultremos beeinflusst und durch das hohe Gewicht des Winterreifens, stand auch Faltreifen auf dem Zettel.
  • Sicher! Pannensicher und eine hohe Laufleistung waren ebenfalls gewünscht. Er soll nach Möglichkeit wieder viele tausend Kilometer halten. Ebenso sollte er auch Wintertauglich sein.
  • Halbwegs preiswert! Maximal 50 Euro für beide! Schmerzgrenze! Theoretisch sollte ein Reifen mit den oberen Spezifikationen auch nicht zu sehr ins Geld gehen und durch den geplanten Vergleichstest stand auch der Preis fest.

Aber bei der Suche nach geeigneten und gewünschtem Material stellt man schnell fest, dass gerade Reifen für das Rennrad gut ins Geld gehen können. Also nicht hochpreisig, sondern eher im mittleren Segment gesucht und gefunden. Ursprünglich wollten wir einen Continental Grand Prix GT mit dem Schwalbe Lugano, beide in 25er Faltversion kaufen und vergleichen. Der Warenkorb im OnlineShop von (verrate ich nicht) war schon gefüllt und knapp 90 Euronen wären für alle 4 Reifen fällig gewesen. 23,90€ je Stück und Sorte. Doch da die Onlinebestellung am Freitag vor Pfingsten eh nicht über die Feiertage aufgeschlagen wäre, gab es noch einen Abstecher zum örtlichen Händler.

Nach etwas Suche und einigem hin und her, dann der Spontankauf.
Continental Grand Prix 4000s II lagen auf dem Tresen und die Kreditkarte freute sich mal wieder über eine weitere Belastung. Uff! Die Elite-Klasse auf 4 Jahre alten Rädern. In 25er Breite, gefaltet, neu! Freundlichkeit kann man sich irgendwie ja doch erkaufen und der Händler machte zum Dank ein gutes Angebot. Wer den Reifen bei ebay sucht, stellt schnell fest – Uff! 72 bis 84 Euro für beide Decken sind kein Pappenstiel. Durch die Preiskorrektur und dem Versprechen, alsbald wieder shoppen zu kommen, kam ich dabei noch recht „günstig“ weg. Sofort gewechselt und auf zur Probefahrt.

Auf zur Testfahrt mit den neuen Conti’s

Der Grand Prix 4000s II im Querschnitt
Der Grand Prix 4000s II im Querschnitt

Laut Hersteller Continental ist der Grand Prix 4000s II ein Allrounder für die Tour und Renneinsätze mit hervorragendem Pannenschutz. Der-die-das BlackChili Compound soll ein leichtes und effizientes Abrollen ermöglichen und eine Vectran™ Pannenschutzeinlage soll so ziemlich alles vom Reifeninneren fern halten, was eben so auf Straßen und Radwegen herumliegen könnte.

Ebenso ist der Reifen mit einem Maximaldruck von nur 8,5 Bar angegeben. Diese fuhr ich bisher im Mittel auch auf den Ultremos, gönnte den neuen Contis aber nur 7,5 Bar. Bei 77kg sollte das durchaus ausreichen, wie sich herausstellte. Also los auf die Hausrunde noch am Abend. Vorher noch schnell die Rotor QRings wegen des Langzeit-Testberichtes mal testhalber in der OCP verstellt, die Reifen vermessen und los. Die Händlerangabe mit ca.225g stimmt auch auf der Küchenwage. Die 25-622er bauen auf der 15c-Fulcrum-Felge auf erfreuliche 26,3 mm. Sie ließen sich komplett Werkzeugfrei montieren. Das war bei den gefalteten Ultremos nicht so.

Am Trainingsrenner machen die Conti's eine gute Figur
Am Trainingsrenner machen die Conti’s eine gute Figur

Und die ersten Meter? Jau! Fahrfreude pur, um es vorweg zu nehmen und irriger Weise eine Verbesserung des Rundendurchschnitts um ganze 8 Minuten! Wieder ein Uff! und die Feststellung: Nein, ich habe nicht absichtlich mehr in die Pedale getreten als sonst. Es lief einfach deutlich besser. Wieviel von den 8 Minuten nun den QRings geschuldet ist, weiß ich nicht, doch das Fahrverhalten dieser Reifen war überirdisch. Smooth auf dem Radweg. Gekonnt über kleine Stöckchen und Wurzelbrüche und auch ruppiger Betonweg war wie glatter Asphalt. In Kurven war eine deutlich höhere Geschwindigkeit möglich. Der Grip war hervorragend und bot ein besonders sicheres Fahrgefühl. Besonders in den Ortschaften, auf gepflasterten Radwegen überzeugte die Dämpfungsleistung der Reifen. Viel weniger Vibrationen drangen über die Räder, Gabel und Lenker durch und damit entstand gefühlt erheblich mehr Komfort und durchaus auch ein Geschwindigkeitsvorteil.

Mit der Erfahrung von diversen Reifen auf dieser Route kam auch die Feststellung: Dieser Reifen schlägt alle anderen um Längen! Er ist schon in der 25er Breite sehr komfortabel und ich kann dabei die Bewertungen von Clubmembern und Strava-Followern nur bestätigen.

2. Testfahrt und gleich ein Nässetest

Das Wetter über Pfingsten war irgendwie für die Brause. Eine erneute Fahrt wurde gleich auf regennassen Radwegen in der Nähe durchgeführt und bestätigten die beschriebenen Nasshaftungseigenschaften des Herstellers. Ein hervorragender Grip auf der Tour und auch mehr Haftung in den Kurven. Ein sehr hohes Sicherheitsempfinden macht sich da breit und vielleicht auch der Wunsch, öfter mal bei nasser Straße rauszufahren, (wenn die eigene Trägheit nicht wäre).

Die Fulcrums mit den neuen Decken über Pfingsten mal auf den Crosser gespannt.
Die Fulcrums mit den neuen Decken über Pfingsten mal auf den Crosser gespannt.

Da das Wetter für eine größere Ausfahrt nicht in meinem Geschmack lag, wurden die Fulcrums mit den neuen Decken mal schnell in das Crossbike gebaut, um zu sehen, wie es da so fährt.

Hier war ein merklich verändertes Fahrverhalten festzustellen. Irgendwie liebäugel ich noch mit einem Ganzjahres-Cyclocrosser doch die restliche Technik des CheckerPig’s machte das Fahren mit den Rädern und den neuen Decken nicht unbedingt angenehm. Oder es kam mir nur so vor.

Wie sich die Reifen dann bei noch geringeren Temperaturen schlagen werden, wird sich zeigen, doch unzählige Hobbyradler und Semi-Profis nutzen dieses Modell schon seit Jahren im Ganzjahreseinsatz. Mal sehen, wie lange sie jetzt wirklich halten werden und wann es vielleicht doch eine Panne gibt. 2 Indikatorpunkte auf den Reifen zeigen an, wenn diese gewechselt werden sollten/müssten. Dazu müssen die Punkte dann weggefahren sein. Bis dahin gehen aber hoffentlich noch viele Kilometer in den Rahmen.

Von uns an dieser Stelle an alle Rennradpiloten, der

Kauftipp

Bilder: Hersteller / privat

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